Teil 2: Karibik - Gozumel, Chichen Itza, Costa Maya/Mexiko          (Tag 4-5)

Dienstag 10. Januar 2017 Nachmittag

 

Wir sind mitlerweile fast um die Nordseite von Kuba herum und auf dem Weg im Golf von Mexiko Richtung Insel Guzumel nun ohne Landsicht im offenen Ozean unterwegs.

 

Also ein halber Seetag - und das Schiff läuft mit hoher Geschwindigkeit von 21 Knoten. Die Eile hat ihren Grund, schließlich wollen wir morgen früh kurz nach Sonnenaufgang den zusätzlichen Hafen erreichen.

 

Also haben wir heute nachmittag genügend Zeit uns an das Schiff zu gewöhnen und für uns brauchbare Ecken zu erkunden. Wie sich schon bei Studium des Kataloges und der Fernsehsoap herauskristallisierte - achtern an der Phönix Bar ist der schönste Platz. Hier können wir den Jetlag vertreiben.

 

Das Wetter wird mit fast jeder Seemeile besser - was wohl auch daran liegt dass die böse und massive Kaltfront die von der Ostküste USA auch bis hierher gezogen ist sich nun deutlich abschwächt.

 

 

Heute Abend dann der Kapitänsempfang mit Begrüßung Kreuzfahrtdirektor - da haben wir uns fein gemacht !

Das war ein langer Tag heute, viel erlebt und nette Menschen kennengelernt. Später als vorgesehen kommen wir ins Bett - es muss ja mal wieder ein kleiner Umweg über die Heckbar genommen werden. Bei mäßigem Seegang schlafen wir dann aber sofort glücklich und zufrieden ein.

Wie so oft ist auch diese Nacht schnell vorbei und die Lautsprecher quäken schon wieder, dass wir kurz vor dem Festmachen auf der Insel Gozumel/Mexiko sind. Bei der Anfahrt sind die beiden erheblich größeren Schiffen "Mein Schiff 5" und die "Norwegian Gateway" an ihren Landungskai's zu sehen. Neben der deutlich größeren Gateway machen wir dann auch fest.

So, nun aber schnell zum Frühstück, die 1. Ausflugstour steht auf dem Programm, wir wollen ja nach Chichen Itza, einer der "3 Großen" der amerikanischen Frühkulturen in der Beliebtheit der Touristen. Dazu zählen dann noch Tikal in Guatemala und Machu Pichu in Peru. (Es gibt aber noch viele weitere bedeutende Stätten auf dem Kontinent)

Also auf in die Atlantik Lounge, mit Gruppe 2 raus und zu Fuß ca. 20 Minuten zum Bootshafen von wo aus es auf das Festland geht. Vom Hafen fahren wir mit einem Katamaran (Express Boot) etwa 45 Minuten bis Playa del Carmen auf dem mexikanischen Festland. Aufgrund der doch recht hohen Dünung und dem hohen Fahrttempo dürfen wir nur drinnen Platz nehmen, Außendeck gesperrt - was wie sich dann herausstellt auch geboten war. Das Boot schaukelt und dreht über alle Achsen dass es eine wahre Freude ist - Conny wird ganz grün im Gesicht. Die Gischt spritzt sehr stark auf das Freideck und die Scheiben. Bin gespannt ob sie auch wieder mit zurück fährt. 🤢

Playa del Carmen ist voll der abgefahrene Touristikort. Hier ist die Hölle los. Alles sehr modern und sauber - voller Läden, Geschäfte, Stände und Verkäufer. Und natürlich ohne Ende Touristen wie wir. Nach einem kurzen Fußmarsch sind wir aus dem Hafen- und Tourigelände bei den Bussen angekommen und es geht los - 3 Stunden bis Chichen Itza. Da kommt Freude auf :-(

Kurz ein paar Infos zu Chichen Itza aus Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Chichén_Itzá

 

Chichén Itzá ist eine der bedeutendsten Ruinenstätten auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Sie liegt etwa 120 Kilometer östlich von Mérida im Bundesstaat Yucatán. Ihre Ruinen stammen aus der späten Maya-Zeit.

Mit einer Fläche von 1547 Hektar ist Chichén Itzá einer der ausgedehntesten Fundorte in Yucatán. Das Zentrum wird von zahlreichen monumentalen Repräsentationsbauten mit religiös-politischem Hintergrund eingenommen, aus denen eine große, weitestgehend erhaltene Stufenpyramide herausragt. Im direkten Umkreis befinden sich Ruinen von Häusern der Oberschicht.

Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert muss diese Stadt eine überregional bedeutende Rolle gespielt haben. Wie diese genau aussah, konnte bisher jedoch nicht geklärt werden. Einzigartig ist, wie in Chichén Itzá verschiedene Architekturstile nebeneinander auftreten. Neben Bauten in einem modifizierten Puuc-Stil gibt es Bauformen, die toltekische Züge aufweisen. Dies hat man früher oft auf einen direkten Einfluss von Auswanderern aus Zentralmexiko beziehungsweise von Eroberern aus Tula zurückgeführt. Heute geht man eher von diffusionistischen Modellen aus und nimmt eine weitgehende Gleichzeitigkeit verschiedener Stilformen in den Monumentalbauten an.

Durch die touristische Entwicklung von Yucatán ist Chichén Itzá zu jener archäologischen Stätte geworden, die in Mexiko nach Teotihuacán die meisten Besucher anzieht. Von der UNESCO wurde Chichén Itzá 1988 zum Weltkulturerbe erklärt. Am 30. März 2015 wurde die Gedenkstätte in das Internationale Register für Kulturgut unter Sonderschutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten aufgenommen


Gegen Mittag kommen wir auch tatsächlich in Chichen Itza an. Unglaublich wie viele Busse hier stehen und wie viele Menschen vor dem Eingang und den Kassenhäuschen drängeln. Weil die Fahrt vom Badeort Cancun nur unwesentlich länger ist treffen hier natürlich dann alle zusammen.

Da Phönix wie immer die Tour gut organisiert hat sind unsere Karten schon beim Guide, der besorgt auch sofort eine Videokarte für mich, so dass wir schnell auf dem Hauptgelände sind. Die Luft steht - brütende Hitze, nix für 'n weißen Mann. Erst eincremen, ist ja kaum Schatten hier. Mit dem Guide gehen wir im Schnelldurchlauf die Punkte auf dem Hauptgelände ab. Für mehr reicht dann doch leider die Zeit nicht.

(Foto Kukulcan Pyramide)   Die Erläuterungen zu den Bauzeiten und -Bedingungen sowie den rituellen Opferungen der Menschen erstaunen und erschauern uns. Auch die Schilderungen zum Ballspiel auf dem "jorge de pelota" dem großen Ballspielplatz die wir ja schon aus der Schule kennen beeindrucken uns. Die Spielregeln sahen den Opfertot des "Kapitäns" der unterlegenen Mannschaft vor, der dann wohl auch sofort vollstreckt wurde. Brrr. dann doch lieber eine vernünftige Abstiegsregel.

Wir haben dann noch etwas Zeit zu zweit ohne Guide und Gruppe über das Gelände zu laufen und können noch ein paar schöne Aufnahmen und Filmsequenzen einfangen. Uns erstaunen die unzähligen Kleinhändler die überall auf dem Gelände verteilt sind und allen möglichen Krimskrams für uns Touristen anbieten. In dieser Masse noch nie gesehen, und seltsam dass im Weltkulturerbe dies zugelassen wird. Na ja, ne kleine Pyramide und einen Magneten haben wir dann ja doch noch gekauft. Vieles wird dann in den Filmteilen und im Fotobuch zu sehen sein.

Auf der Rückfahrt werden wir dann mit einem pampigen "Sub" und Obst und Süßigkeiten verpflegt und sind aber froh aus dem Glutofen wieder im schön gekühlten Bus zu sein. Zurück geht es dann wieder nach Playa del Carmen, auf dem Weg dorthin sehen wir noch einen schönen Sonnenuntergang über der hier flachen mexikanischen Landschaft. Die Überfahrt mit dem Katamaran dann bei Dunkelheit (Conny ist froh, dann muss sie den Seegang nicht sehen). Auf dem Fußweg von der Anlegestelle zur Artania erhaschen wir noch einen schönen Blick auf die "Grand Lady". Leider werden wir über eine Abkürzung aufs Hafengelände geführt und können dadurch unsere Magnetsammlung nicht erweitern. Das Teil aus Gozumel wird also an der Kühlschranktür fehlen.

Auf den Sektempfang für die Tagesausflügler verzichten wir heute Abend mal, wir müssen dringend unter die Dusche und den Schweiß dieses anstrengenden Tages abwaschen. Dann schnell in die "legeren" Klamotten und ab ins Restaurant zum Abendessen. Ein klein wenig müssen wir uns dann doch beeilen (Die Flasche Wein haben wir aber trotzdem gemütlich geschafft 😇).

An der Phönix Bar steht gleich ein "mexikanischer Abend" auf dem Programm, das heißt dass achtern auf den Decks 4-8 wohl dichtes Gedränge sein wird. Es ist einfach nur super wenn da hinten am Schiff wie in einem Amphitheater hunderte Menschen fröhlich eine schöne Party feiern. Klasse Auftritte der einheimischen Künstler unter mitreisenden Rhytmen. Fast alle wippen und wackeln mit dem A...... und geniesen die tolle Stimmung in der lauen Nachtluft. Die Show war leider gefühlt viel zu früh zu Ende - schließlich mussten die lokalen Akteure noch von Bord denn es heißt ja gleich "Leinen los".

Die MS Artania fährt heute Nacht Richtung Südwest durch den Golf von Mexiko und legt morgen früh in Costa Maya auf dem mexikanischen Festland an. Wir gönnen uns auf "unserer" Terrasse noch ein letztes kühles Glas Sekt und werden dann gleich vom leichten Seegang in den Schlaf geschaukelt.



Donnerstag 12. Januar 2017

 

Und wir haben uns eingebildet wir wären im Urlaub 🙄 "Peiffedeggel" würde der Saarländer jetzt sagen. Schön und erholsam gepennt, aber trotzdem war die Nacht wieder viel zu schnell vorbei. Es wird hell und das Schiff wird gleich in Costa Maya einlaufen. Also raus aus den Federn, duschen und ich schaue dann mal gleich draußen nach dem Rechten. Und es ist sehr recht - ein schöner Sonnenaufgang verheißt einen warmen und sicher tollen Tag,

Na dann mal auf zum Frühstück. Es ist immer wieder schön für uns aus dem Restaurantfenster im "8.Stock" das Anlegen an die Pier zu beobachten. Ganz so eilig haben wir es ja nicht, wir haben keinen Ausflug gebucht sondern wollen einen privaten Landgang unternehmen - so viel gibt es laut Internet hier ja auch gar nicht zu sehen. Costa Maya ist eigentlich ein Retortenort für Touristen. Hier können bis zu vier Kreuzfahrtschiffe anlegen, und an Land sind für die vielen amerikanischen Gäste entsprechende Unterhaltungsmöglichkeiten entstanden. Auch heute hat die "Norwegian Beakeway" vor uns festgemacht. Hier könnt ihr mal den Größenunterschied sehen. Auf die Beakeway passen ca 3.500 Gäste und es gibt noch erheblich größere Trumms auf dem amerikanischen Markt.

Das ganze Gelände an der Pier erinnert irgendwie an Disneyland. Alles so irgendwie piratenmäßig aber nett zusammengestellt, viele Verkaufsstände und Restaurants und ca. 500 m entfernt ein großer Vergnügungspark der den Maya Pyramiden nachempfunden ist. Im Gelände mehrere Becken in denen man für heftig Geld mit Delfinen schwimmen kann. Wir finden das, vor allem in den kleinen Becken, alles andere als artgerechte Haltung. Schlimm für die Tiere.

Ein Bier in der Hitze wollen wir uns natürlich auch gönnen - es gehört sich ja, in jedem besuchten Land die heimischen Gebräue zu kosten. Geschmacklich gar nicht schlecht - preislich aber einfach irre: 8 $ die 325 ml Flasche. Danach schlendern wir noch ein wenig weiter über das Gelände und gehen dann aber auch wieder zurück auf's Schiff. Seeluft macht hungrig und das verspätete Mittagessen liegt an.

Das war's dann für heute. Den Rest des Tages verbringen wir auf dem kleinen Pooldeck und noch vor dem Abendessen legen wir ab und auf geht es nach Santo Thomas de Castilla. Das könnt ihr dann in Teil 3 mit verfolgen.