Hier findet ihr Reiseberichte zu unseren Reisen in Deutschland, Europa und der Welt. Wir, das sind Conny und Klaus aus Oranienburg. Wir reisen gerne und wollen nun auch unsere Touren mit euch teilen. Beginnen werden wir im Januar 2017 mit unserer Kreuzfahrt von Havanna in Kuba durch Karibik und Panamakanal bis nach Lima in Peru. Ihr könnt uns auf den Flügen, auf der MS Artania und auf Ausflügen begleiten. Auf unsere Hauptseite mit weiteren Fotos und Berichten gelangt ihr mit dem Link unter dem folgenden Foto

 

Klickt einfach unten auf die Überschriften Von Oranienburg bis Havanna..... oder die noch folgenden und wechselt zu dem entsprechenden Reisebericht. Viel Spaß dabei und vielleicht bekommt ihr ja auch Lust auf Reisen oder auf "Verrückt nach Meer"


Teil 5: Colon/Panama - Panama Kanal - Durchfahrt Panamakanal (Tag 12+13)

- Damit ihr Bescheid wisst:  dieser Teil ist ellenlang. Also Zeit zum Lesen mitbringen oder morgen anschauen 😇 -

mehr lesen 0 Kommentare

Abu Dhabi und Dubai - März 2017

Diese Reise war irgendwie schon eine Weile im Hinterkopf. Wir waren ja schon drei Mal vorher in Abu Dhabi und wissen was uns dort erwartet. Warum also schon wieder? Na ja, weil Klaus einen runden Geburtstag hat und sich vor der Feier drücken will. Älter werden fällt so im kleinen Kreis nun mal leichter. Die Tour haben wir dann recht kurzfristig gebucht und los geht es.

mehr lesen 0 Kommentare

Im Januar 2018 heißt es dann "Unterwegs in Asien"

mehr lesen

Im März/April 2019 geht es dann von Südamerika ins Mittelmeer


Teil 1: Von Oranienburg nach Havanna (Tag 1-3)

Los geht es am Sonntag den 08.01.2017 mit dem Zug von Oranienburg nach Frankfurt ins Steigenberger Airport Hotel.

Der Hinflug erfolgt am 09. Januar 2017 im Vollcharter mit Condor B767-300 von Frankfurt nach Havanna.

Mit der MS Artania fahren wir dann von Kuba über Mexiko, Belize, Honduras und Guatamala nach Colon/Panama.

Dort erwartet uns der Höhepunkt der Reise, die Durchfahrt durch den Panama Kanal. Wir werden die alten Schleußen benutzen und viel Historie sehen.

Nach Durchfahrt des Kanals nehmen wir Kurs Richtung Süden und werden den Äquator überqueren, bevor wir im gleichnahmigen Land in Manta anlegen.

Der Abschluss unserer Reise wird in Lima/Peru sein. Von dort geht es mit Iberia A340-500 zurück nach Europa, genauer Madrid. Letztes Teilstück dann mit Iberia Express von Madrid nach Berlin.

(Bild: Phönix Reisen, Bonn)

 


Sonntag der 08. Januar 2017 Bereits kurz vor 5 Uhr sind wir auf den Beinen. Duschen, Tasse Kaffee trinken, nochmal die Checkliste durchgehen ob wir nichts vergessen haben. Gepackt hatten wir ja schon die beiden Tage davor. Dann Stulle schmieren und schon ist es sieben Uhr. Überpünktlich steht Davis vor der Haustür um uns zum Bahnhof zu fahren. Der RE 5 ist genauso pünktlich und ab gehts es nach Berlin HBF. Zu unserer Freude steht der ICE nach Frankfurt schon im Gleis und wir können bis zu Abfahrt ins Warme. Danach folgt eine schöne Fahrt durch die verschneite Republik nach Frankfurt/Main. 

 

 

Stippvisite in Eppstein bei Sabine, Patrik und den beiden Enkeln und schon müssen wir mit dem Sixt-Car nach Frankfurt. Mühle abgegeben und auf mit dem Shuttle Bus ins Steigenberger Airport Hotel. Immer wieder schön vor einer weiten Reise hier zu übernachten

Montag der 09. Januar 2017 Nach einer doch recht kurzen Nacht geht es wieder mit dem Hotel Shuttle um 7:00 Uhr zum Terminal 1.

 

Einchecken bei Condor wie immer rucki zucki und auf zum Frühstück. Denken wir zumindest, aber wie so vieles an diesem Tag noch - schon am Anfang geht es schief.

 

Unser Abflug der DE 9430 ist in C 4, leider hat dieser Bereich keine Verbindung zum Hauptbereich so dass wir nach passieren der Sicherheitskontrolle festsitzen. Eine Flasche Wasser und für jeden ein Toast- Sandwich müssen genügen.

 

Der Abflug verzögert sich wegen Nebels (verzögert haben sich die Anflüge - aber dadurch sind natürlich auch die Abflüge betroffen) um eine halbe Stunde was an diesem Tag das kleinere Problem ist.

 

 

Abflug auf der Startbahn West und ab geht es über Kaiserslautern, nördlich von St. Ingbert vorbei über die Städte Luxemburg und Paris hinaus über die Biskaya auf den Atlantik.Wir haben das Premium Menü vorbestellt und müssen die Pastapampe der anderen Gäste also nicht verzehren.

 

 

Über der Biskaya wird der Flug verdammt unruhig, sogar der Service muss wegen Turbolenzen für fast 2 Stunden eingestellt werden. Die weitere Reise dann angenehmes Flugwetter, es geht über die Azoren und die Bahamas (Bild Nassau) zum Anflug auf Havanna wo wir fast planmäßig landen.

 

Bei der Einreise dann das gewohnte Durcheinander das Gäste in solchen Ländern meist erwartet. Gepäck kommt auf zwei Bändern, Passkontrollen langwierig, Zollkontrolle undurchschaubar. Haben wir wie immer alles gut hinter uns gebracht.

 

Von der Reederei Phönix-Reisen ist nichts zu sehen - ungewöhnlich, so was waren wir nicht gewohnt und haben das von denen auch nicht erwartet, denn Gäste holt man am Flughafen ab. Zumal es sich um einen Vollcharter handelt bei dem alle Fluggäste aufs Schiff wollen. Also raus aus dem Gebäude, da stehen ja schließlich "moderne" Busse in einheitlichem Look. Die Fahrer zeigen sich halbwegs informiert dass welche ankommen und zum Hafen wollen. Prächtiges Chaos beim Koffer Einladen und Sitzplätze erwischen. Irgendwann geht es dann auch los und wir können erste Eindrücke von Kuba und Havanna erhaschen.

 

Nach ca. 45 Minuten stehen 6 Busse in 2er Reihen vor einem Gebäude (das Hafengebäude wie sich später herausgestellt) und warten und warten und warten. Nach etwa 1 Stunde dann das Zeichen „alle raus“. Koffer suchen, Partner suchen und im chaotischen Gedränge rein ins Hafenterminal. Langsam liegen bei einigen die Nerven blank - noch immer keiner von Phönix-Reisen und der Artania zu sehen.

Auf Geheiss eines „wichtigen“ Arbeiters alle Koffer auf der Anlieferstraße abstellen und hoch zur Abfertigung Richtung Schiff. Eigentlich kaum vorstellbar, aber hier herrscht ein noch erheblich wüsteres Chaos. Drängelnde ungeduldige Abreiser und drängelnde ungeduldige Anreiser müssen sich eine Sicherheitsschleuse teilen - jede Gruppe in die andere Richtung. Immer noch niemand von Phönix zu sehen. Stellt euch mal vor wie das so ist: 535 Gäste verlassen das Schiff und über 600 wollen rauf - gleichzeitig !!!!!

 

Irgendwann ist plötzlich der stellvertretende Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer im Gewühl und versucht mit lauter Stimme etwas Ordnung in das Durcheinander zu bringen, was ihm nach einer halben Stunde sogar leidlich gelingt. Irgendwann sind wir dann alle reichlich verschwitzt und genervt endlich eingecheckt und es geht endlich zum verspäteten Abendessen was die Crew bis 24:00 Uhr anbietet. Da liegen wir aber schon geschafft von der Anreise, dem Essen und zwei Cuba Libre in der Kajüte und pennen tief und fest.

 

Die Auflösung für die mehr als ungewöhnliche Abreiseveranstaltung liefert der Kreuzfahrtdirektor Thomas Gleiss am gleichen Abend in einer ausführlichen Erläuterung.

 

In aller Kürze: die kubanischen Behörden ließen die MS Artania mehr als 36 Stunden nicht einlaufen, obwohl drei Hafentage mit Passagiertausch vereinbart waren. (Auch die Dreharbeiten im Land waren schon lange vorher beantragt und genehmigt worden).

 

Wir sind gelandet, da war das Schiff noch gar nicht an der Pier festgemacht. Die Phönix Truppe musste für 300 Passagiere die Flüge umbuchen, das Gepäck musste raus, die Kabinen vorbereitet werden u.s.w. - Die Mannschaft von der MS Artania hatte so gewaltig viel um die Ohren - die konnten uns gar nicht abholen.

 

Also unter diesen Umständen unseren Dank dass wir willkommen waren, eine frische Kabine vorgefunden haben und ein köstliches Abendessen serviert wurde.

 Nach dem Stress und dem feinen Abendessen noch an der Phönix Bar einen Cuba Libre genehmigen und dann ganz toll und entspannt schlafen - wegen Zeitverschiebung bin ich aber schon sehr früh wieder raus aus den Federn und drehe erst mal eine Erkundungsrunde über das Schiff.

 

Schön so morgens ganz alleine rumzulaufen. Auch schön die Sicht auf Havanna bei Dunkelheit. In der zentralen Hafennähe ist vieles renoviert, je weiter weg desto heruntergekommener ist die Bausubstanz. Erinnert deutlich an Oststädte zur Wendezeit - nur noch ausgeprägter.

 

Danach Frühstück und die Information , dass wir den Hafen um 12 Uhr auf behördliche Anordnung verlassen müssen - alle Landausflüge also gestrichen. Naja, wenigstens bleiben uns noch zwei Stunden um Havana zu Fuß zu erkunden, das muss reichen (wir hatten eh nur eine 4-stündige geführte Fuß- Tour gebucht.

Im Anschluss dann noch einige Aufnahmen aus Havanna / Stadt und für Freunde des gepflegten Automobils einige schöne Havana Car Pics.

Viel Spaß beim Ansehen. (Hochaufgelöste Fotos können bei mir nachgefragt werden - betrifft fast alle Aufnahmen)

Wie ihr seht haben wir doch noch ein paar schöne Eindrücke in Havanna sammeln können (viel mehr kommen im Fotobuch und im voraussichtlich 3-teiligen Film).

Also uns hat der doch recht kurze Aufenthalt gut gefallen - die freundlichen Einwohner und das gesamte seltsame Stadtbild haben uns beeindruckt. Wie wird sich das nun in den nächsten Jahren verändern?

Also ab zurück zum Schiff, und da heißt es dann auch gleich "Leinen los" und ablegen. Das Schiffstyphon ertönt noch drei mal über die Altstadt und die Ausfahrtsmelodie erklingt. 

 

Unsere Schiffsreise hat nun tatsächlich begonnen - und wir freuen uns auf die nächsten Tage und tollen Erlebnisse wir die kleinen Kinder.

 

Nachfolgend noch ein paar Bilder vom Ablegen der MS Artania, dem schönen Blick auf die Corniche und die Oldtimer, die beiden Teile des Fort's zur Hafenbefestigung, die Neustadt Havanna's, die MSC Armonia und die weitere Ausfahrt in die karibische See, vorbei an Kuba Nord. Auf gehts zur Insel Gozumel / Mexiko.

Teil 2: Karibik - Gozumel, Chichen Itza, Costa Maya/Mexiko          (Tag 4-5)

Dienstag 10. Januar 2017 Nachmittag

 

Wir sind mitlerweile fast um die Nordseite von Kuba herum und auf dem Weg im Golf von Mexiko Richtung Insel Guzumel nun ohne Landsicht im offenen Ozean unterwegs.

 

Also ein halber Seetag - und das Schiff läuft mit hoher Geschwindigkeit von 21 Knoten. Die Eile hat ihren Grund, schließlich wollen wir morgen früh kurz nach Sonnenaufgang den zusätzlichen Hafen erreichen.

 

Also haben wir heute nachmittag genügend Zeit uns an das Schiff zu gewöhnen und für uns brauchbare Ecken zu erkunden. Wie sich schon bei Studium des Kataloges und der Fernsehsoap herauskristallisierte - achtern an der Phönix Bar ist der schönste Platz. Hier können wir den Jetlag vertreiben.

 

Das Wetter wird mit fast jeder Seemeile besser - was wohl auch daran liegt dass die böse und massive Kaltfront die von der Ostküste USA auch bis hierher gezogen ist sich nun deutlich abschwächt.

 

 

Heute Abend dann der Kapitänsempfang mit Begrüßung Kreuzfahrtdirektor - da haben wir uns fein gemacht !

Das war ein langer Tag heute, viel erlebt und nette Menschen kennengelernt. Später als vorgesehen kommen wir ins Bett - es muss ja mal wieder ein kleiner Umweg über die Heckbar genommen werden. Bei mäßigem Seegang schlafen wir dann aber sofort glücklich und zufrieden ein.

Wie so oft ist auch diese Nacht schnell vorbei und die Lautsprecher quäken schon wieder, dass wir kurz vor dem Festmachen auf der Insel Gozumel/Mexiko sind. Bei der Anfahrt sind die beiden erheblich größeren Schiffen "Mein Schiff 5" und die "Norwegian Gateway" an ihren Landungskai's zu sehen. Neben der deutlich größeren Gateway machen wir dann auch fest.

So, nun aber schnell zum Frühstück, die 1. Ausflugstour steht auf dem Programm, wir wollen ja nach Chichen Itza, einer der "3 Großen" der amerikanischen Frühkulturen in der Beliebtheit der Touristen. Dazu zählen dann noch Tikal in Guatemala und Machu Pichu in Peru. (Es gibt aber noch viele weitere bedeutende Stätten auf dem Kontinent)

Also auf in die Atlantik Lounge, mit Gruppe 2 raus und zu Fuß ca. 20 Minuten zum Bootshafen von wo aus es auf das Festland geht. Vom Hafen fahren wir mit einem Katamaran (Express Boot) etwa 45 Minuten bis Playa del Carmen auf dem mexikanischen Festland. Aufgrund der doch recht hohen Dünung und dem hohen Fahrttempo dürfen wir nur drinnen Platz nehmen, Außendeck gesperrt - was wie sich dann herausstellt auch geboten war. Das Boot schaukelt und dreht über alle Achsen dass es eine wahre Freude ist - Conny wird ganz grün im Gesicht. Die Gischt spritzt sehr stark auf das Freideck und die Scheiben. Bin gespannt ob sie auch wieder mit zurück fährt. 🤢

Playa del Carmen ist voll der abgefahrene Touristikort. Hier ist die Hölle los. Alles sehr modern und sauber - voller Läden, Geschäfte, Stände und Verkäufer. Und natürlich ohne Ende Touristen wie wir. Nach einem kurzen Fußmarsch sind wir aus dem Hafen- und Tourigelände bei den Bussen angekommen und es geht los - 3 Stunden bis Chichen Itza. Da kommt Freude auf :-(

Kurz ein paar Infos zu Chichen Itza aus Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Chichén_Itzá

 

Chichén Itzá ist eine der bedeutendsten Ruinenstätten auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Sie liegt etwa 120 Kilometer östlich von Mérida im Bundesstaat Yucatán. Ihre Ruinen stammen aus der späten Maya-Zeit.

Mit einer Fläche von 1547 Hektar ist Chichén Itzá einer der ausgedehntesten Fundorte in Yucatán. Das Zentrum wird von zahlreichen monumentalen Repräsentationsbauten mit religiös-politischem Hintergrund eingenommen, aus denen eine große, weitestgehend erhaltene Stufenpyramide herausragt. Im direkten Umkreis befinden sich Ruinen von Häusern der Oberschicht.

Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert muss diese Stadt eine überregional bedeutende Rolle gespielt haben. Wie diese genau aussah, konnte bisher jedoch nicht geklärt werden. Einzigartig ist, wie in Chichén Itzá verschiedene Architekturstile nebeneinander auftreten. Neben Bauten in einem modifizierten Puuc-Stil gibt es Bauformen, die toltekische Züge aufweisen. Dies hat man früher oft auf einen direkten Einfluss von Auswanderern aus Zentralmexiko beziehungsweise von Eroberern aus Tula zurückgeführt. Heute geht man eher von diffusionistischen Modellen aus und nimmt eine weitgehende Gleichzeitigkeit verschiedener Stilformen in den Monumentalbauten an.

Durch die touristische Entwicklung von Yucatán ist Chichén Itzá zu jener archäologischen Stätte geworden, die in Mexiko nach Teotihuacán die meisten Besucher anzieht. Von der UNESCO wurde Chichén Itzá 1988 zum Weltkulturerbe erklärt. Am 30. März 2015 wurde die Gedenkstätte in das Internationale Register für Kulturgut unter Sonderschutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten aufgenommen


Gegen Mittag kommen wir auch tatsächlich in Chichen Itza an. Unglaublich wie viele Busse hier stehen und wie viele Menschen vor dem Eingang und den Kassenhäuschen drängeln. Weil die Fahrt vom Badeort Cancun nur unwesentlich länger ist treffen hier natürlich dann alle zusammen.

Da Phönix wie immer die Tour gut organisiert hat sind unsere Karten schon beim Guide, der besorgt auch sofort eine Videokarte für mich, so dass wir schnell auf dem Hauptgelände sind. Die Luft steht - brütende Hitze, nix für 'n weißen Mann. Erst eincremen, ist ja kaum Schatten hier. Mit dem Guide gehen wir im Schnelldurchlauf die Punkte auf dem Hauptgelände ab. Für mehr reicht dann doch leider die Zeit nicht.

(Foto Kukulcan Pyramide)   Die Erläuterungen zu den Bauzeiten und -Bedingungen sowie den rituellen Opferungen der Menschen erstaunen und erschauern uns. Auch die Schilderungen zum Ballspiel auf dem "jorge de pelota" dem großen Ballspielplatz die wir ja schon aus der Schule kennen beeindrucken uns. Die Spielregeln sahen den Opfertot des "Kapitäns" der unterlegenen Mannschaft vor, der dann wohl auch sofort vollstreckt wurde. Brrr. dann doch lieber eine vernünftige Abstiegsregel.

Wir haben dann noch etwas Zeit zu zweit ohne Guide und Gruppe über das Gelände zu laufen und können noch ein paar schöne Aufnahmen und Filmsequenzen einfangen. Uns erstaunen die unzähligen Kleinhändler die überall auf dem Gelände verteilt sind und allen möglichen Krimskrams für uns Touristen anbieten. In dieser Masse noch nie gesehen, und seltsam dass im Weltkulturerbe dies zugelassen wird. Na ja, ne kleine Pyramide und einen Magneten haben wir dann ja doch noch gekauft. Vieles wird dann in den Filmteilen und im Fotobuch zu sehen sein.

Auf der Rückfahrt werden wir dann mit einem pampigen "Sub" und Obst und Süßigkeiten verpflegt und sind aber froh aus dem Glutofen wieder im schön gekühlten Bus zu sein. Zurück geht es dann wieder nach Playa del Carmen, auf dem Weg dorthin sehen wir noch einen schönen Sonnenuntergang über der hier flachen mexikanischen Landschaft. Die Überfahrt mit dem Katamaran dann bei Dunkelheit (Conny ist froh, dann muss sie den Seegang nicht sehen). Auf dem Fußweg von der Anlegestelle zur Artania erhaschen wir noch einen schönen Blick auf die "Grand Lady". Leider werden wir über eine Abkürzung aufs Hafengelände geführt und können dadurch unsere Magnetsammlung nicht erweitern. Das Teil aus Gozumel wird also an der Kühlschranktür fehlen.

Auf den Sektempfang für die Tagesausflügler verzichten wir heute Abend mal, wir müssen dringend unter die Dusche und den Schweiß dieses anstrengenden Tages abwaschen. Dann schnell in die "legeren" Klamotten und ab ins Restaurant zum Abendessen. Ein klein wenig müssen wir uns dann doch beeilen (Die Flasche Wein haben wir aber trotzdem gemütlich geschafft 😇).

An der Phönix Bar steht gleich ein "mexikanischer Abend" auf dem Programm, das heißt dass achtern auf den Decks 4-8 wohl dichtes Gedränge sein wird. Es ist einfach nur super wenn da hinten am Schiff wie in einem Amphitheater hunderte Menschen fröhlich eine schöne Party feiern. Klasse Auftritte der einheimischen Künstler unter mitreisenden Rhytmen. Fast alle wippen und wackeln mit dem A...... und geniesen die tolle Stimmung in der lauen Nachtluft. Die Show war leider gefühlt viel zu früh zu Ende - schließlich mussten die lokalen Akteure noch von Bord denn es heißt ja gleich "Leinen los".

Die MS Artania fährt heute Nacht Richtung Südwest durch den Golf von Mexiko und legt morgen früh in Costa Maya auf dem mexikanischen Festland an. Wir gönnen uns auf "unserer" Terrasse noch ein letztes kühles Glas Sekt und werden dann gleich vom leichten Seegang in den Schlaf geschaukelt.



Donnerstag 12. Januar 2017

 

Und wir haben uns eingebildet wir wären im Urlaub 🙄 "Peiffedeggel" würde der Saarländer jetzt sagen. Schön und erholsam gepennt, aber trotzdem war die Nacht wieder viel zu schnell vorbei. Es wird hell und das Schiff wird gleich in Costa Maya einlaufen. Also raus aus den Federn, duschen und ich schaue dann mal gleich draußen nach dem Rechten. Und es ist sehr recht - ein schöner Sonnenaufgang verheißt einen warmen und sicher tollen Tag,

Na dann mal auf zum Frühstück. Es ist immer wieder schön für uns aus dem Restaurantfenster im "8.Stock" das Anlegen an die Pier zu beobachten. Ganz so eilig haben wir es ja nicht, wir haben keinen Ausflug gebucht sondern wollen einen privaten Landgang unternehmen - so viel gibt es laut Internet hier ja auch gar nicht zu sehen. Costa Maya ist eigentlich ein Retortenort für Touristen. Hier können bis zu vier Kreuzfahrtschiffe anlegen, und an Land sind für die vielen amerikanischen Gäste entsprechende Unterhaltungsmöglichkeiten entstanden. Auch heute hat die "Norwegian Beakeway" vor uns festgemacht. Hier könnt ihr mal den Größenunterschied sehen. Auf die Beakeway passen ca 3.500 Gäste und es gibt noch erheblich größere Trumms auf dem amerikanischen Markt.

Das ganze Gelände an der Pier erinnert irgendwie an Disneyland. Alles so irgendwie piratenmäßig aber nett zusammengestellt, viele Verkaufsstände und Restaurants und ca. 500 m entfernt ein großer Vergnügungspark der den Maya Pyramiden nachempfunden ist. Im Gelände mehrere Becken in denen man für heftig Geld mit Delfinen schwimmen kann. Wir finden das, vor allem in den kleinen Becken, alles andere als artgerechte Haltung. Schlimm für die Tiere.

Ein Bier in der Hitze wollen wir uns natürlich auch gönnen - es gehört sich ja, in jedem besuchten Land die heimischen Gebräue zu kosten. Geschmacklich gar nicht schlecht - preislich aber einfach irre: 8 $ die 325 ml Flasche. Danach schlendern wir noch ein wenig weiter über das Gelände und gehen dann aber auch wieder zurück auf's Schiff. Seeluft macht hungrig und das verspätete Mittagessen liegt an.

Das war's dann für heute. Den Rest des Tages verbringen wir auf dem kleinen Pooldeck und noch vor dem Abendessen legen wir ab und auf geht es nach Santo Thomas de Castilla. Das könnt ihr dann in Teil 3 mit verfolgen.



Teil 3: Belize City+Belize - Santo Tomas de Castilla/Guatemala - Tikal (Tag  6+7)


Freitag 13. Januar 2017

Uii, es ist ja schon wieder Morgen 😎 gut ausgeschlafen sind wir, und gut gefrühstückt haben wir. Die MS Artania hat während dessen vor Belize City den Anker geworfen und liegt auf Reede.

Der kleine Hafen ist auch für unser relativ kleines Kreuzfahrtschiff aufgrund der geringen Wassertiefe nicht anzufahren. Wir liegen ziemlich weit draußen, auf einem vom Lotsen zugewiesenen Platz damit der Anker die näher an Land gelegenen Korallenriffe nicht beschädigt. Hier hat man vielfältige Möglichkeiten die Unterwasserwelt zu betrachten - doch wir haben etwas ganz Anderes vor.

An Land tendern wir nicht mit den schiffseigenen Tenderbooten sondern mit denen von Land. Die Jungs wollen ja schließlich auch ein paar Dollar verdienen - und schneller geht es damit dann auch noch. Also tuckern wir mit unserer Ausflugsgruppe die 30 Minuten rüber zum Anleger. Dort werden wir von einer Steelband empfangen, was wir ganz toll finden. Aber viel Zeit bleibt uns ja nicht, raus aus dem Hafengelände und rein in den Bus. So 'n richtiger amerikanischer Schulbus - ebenfalls mal etwas das man erleben muss.

Die Fahrt führt uns schnell aus Belice City heraus in Richtung Landesinnere. Wir durchfahren riesige Bananen- und Ananasplantagen und kleine urige Dörfer. Schon von weitem können wir dann die Karsthügel des Naturschutzgebietes sehen wo unser eigentliches Ziel liegt.

Nach ca. 90 Minuten erreichen wir das Reservat um den Caves Brunch River. Das ist ein kleiner Fluß der mal flott mal gemächlich durch die hügelige Landschaft fließt, und sich dabei auch durch eine Karsthöhle schlängelt.

Und genau diesen Fluß und diese Höhle wollen wir sehen. Allerdings nicht zu Fuß oder mit dem Boot - nein, auf Gummiringen wollen wir uns etwa 2 Stunden darauf treiben lassen, auch wenn Conny ein wenig Angst vor der 15minütigen Höhlendurchquerung hat. Das wird ein Spaß werden 😀. Zuerst ist aber einmal Umziehen angesagt, alle Mann in die linke Holzhütte, alle Frau in die rechte Holzhütte. Kurz darauf steht alles in Badeklamotten vor dem Ranger und erhällt Schutzhelm (mit Lampe) sowie Rettungsweste. Die Gummischläuche brauchen wir nicht zu schleppen - Luxustour gebucht, die werden von den Einheimischen an den Startplatz gebracht. Alle empfindlichen Sachen müssen aber leider im Bus bleiben, Kameras und Handys nicht zugelassen. Zum Glück habe ich meine GoPro dabei - die darf mit.

Vor dem Vergnügen steht aber noch die Arbeit. Wir müssen noch ne halbe Stunde durch den Reganwald laufen und zum Fluß hinabsteigen - erst dann wird es losgehen. Was sind wir froh, dass die Floßringe schon hingebracht wurden. Aber nun auf zum Flußabenteuer:

 

Das war eine ganz tolle Tour und wir haben sehr viel Freude dabei gehabt, ein wirklich schönes Erlebnis. Total begeistert von der Reifenfahrt machen wir uns auf den Rückweg nach Belize City. Bevor wir die Stadt erreichen durchquert die Straße einen riesigen Friedhof. So etwas werden wir auf unserer Reise noch öfter sehen, die Toten werden in Steinsärgen über der Erde begraben.

 

Am Hafengelände kaufen wir noch kleine Andenken, vor allem den obligatorischen Magneten und setzen dann mit dem Tenderboot wieder über zur Artania.

Na ja, ihr kennt uns ja. Natürlich macht uns so ein ereignisreicher Ausflug durstig - also sind wir kurz nach Rückkehr auf das Schiff wieder achtern bei der Phönix Bar zu finden. Prost.

Nach dem Auslaufen erleben wir dann wieder einen dieser tollen Sonnenuntergänge die man so gar nicht mit einem Foto wiedergeben kann. Auf Wiedersehen Belize war schön der Tag hier.

Aber nun auf zu neuen Ufern, der nächste Höhepunkt unserer Kreuzfahrt steht morgen an: Tikal. Ein weiteres Highlight der Mayakultur wollen wir besichtigen, und das wird dieses mal eine Gewalttour werden, wir sind über 12 Stunden weg vom Schiff auf einer wirklich anstrengenden Unternehmung.


Samstag 14. Januar 2017

Sch.... Wetter in Santo Tomás de Castilla. Das muss sich um die Regenzeit handeln. Hier ist es zwar um halb sieben schon 26 Grad, aber das Feuchte trübt etwas die Laune. Soll besser werden verspricht Kapitän Mühlebach - der müsste es ja wissen.

Weil noch fast nachtschlafene Zeit hat nur das Selbstbedienungsrestaurand auf Deck 8 für die Frühausflügler offen.

Also hoch, 1 Omlett 2 Brötchen und ein halber Liter Kaffee. Es geht ja gleich los mit dem großen Ausflug - übrigens der längste auf unserer Tour.

Kaum angelegt werden wir in den Bus geschafft und aus dem Hafengelände gebracht. Auf dem Weg zum "Flughafen" durchqueren wir die Stadt die doch ziemliches Elend zeigt. Alleine zu Fuß möchten wir da nicht rumlaufen.

Nach etlichen Irrwegen durch die Favelas (was anderes scheint es hier nicht zu geben) treffen wir auf einem schwer bewachten Militärflugplatz ein. Natürlich gibt es hier kein Abfertigungsgebäude. Raus aus dem Bus und rein in die Flugzeuge. Drei sind extra für uns hier eingeflogen worden und stehen mit laufenden Motoren auf dem Vorfeld.

Ich entscheide mich zum Entsetzen von Conny natürlich für die kleine Maschine, eine etwa 40 Jahre alte EMB 110. Aber da muss sie nun durch. Kaum drin geht's zur holprigen Startbahn und mit entsetzlichem Lärm rumpelt das Ding los und hebt irgendwann auch tatsächlich ab. Es rüttelt und schüttelt fürchterlich als wir durch die Gewitterwolken fliegen. Conny kotzt wohl gleich.

Der Flug nach Flores ist alles andere als gemütlich, raue See würde der Käptn sagen. Dichte Regen- und Gewitterwolken, sehr viel Thermik. Es dauert ziemlich lange bis wir endlich über den Wolken sind und es ein wenig ruhiger wird. Nach 40 Minuten Flug geht es wieder rein in die Suppe und die Wackelei beginnt von neuem. Kurz vor dem Ziel reißen die Wolken etwas auf - das wird noch was mit dem schönen Wetter. Wir sind gut gelandet, ich bin vom Flug begeistert, Conny anscheinend eher weniger.

50 Gäste, drei Flieger, drei Kleinbusse und los geht die Fahrt von Flores in den Nationalpark von Tikal. Wir werden nun noch etwa anderthalb Stunden unterwegs sein. Kaum haben wir die Stadt Flores verlassen sind wir "im Busch". Nur vereinzelt sehen wir Gehöfte und kleine Dörfer. Da wo Landwirtschaft betrieben wird sind Kuhherden, Maisfelder und Orangenplantagen zu sehen, hier im Hochland weniger Bananen. Aber auch Zuckerrohr wird angebaut. Wir durchqueren eine sehr schöne Landschaft und recht ärmliche Dörfer um die herum viel Gemüseanbau zu sehen ist.

Endlich erreichen wir tief im Regenwald die Maya Stätte Tikal

Tikal ist eine antike Stadt der Maya in den Regenwäldern des Petén im nördlichen Guatemala mit bemerkenswerten Stufentempeln. Sie war eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya-Periode (3. bis 9. Jahrhundert) und ist eine der am besten erforschten Maya-Städte. Die ersten Siedlungsspuren reichen ins frühe 1. Jahrtausend v. Chr. zurück. Im 2. Jahrhundert begann die eigentliche städtische Entwicklung mit der Errichtung von Tempeln, Stelen und Palast-Tempel-Komplexen. Ein erster Höhepunkt wurde im 5. Jahrhundert erreicht, als eine mächtige Herrscherdynastie einen Kleinstaat nach dem anderen in der Nachbarschaft unterwarf und zu Vasallenkönigreichen machte, woraus ein langjähriger Konflikt mit dem mächtigen Nachbarstaat Calakmul entstand. Einen zweiten Höhepunkt erlebte Tikal im 8. Jahrhundert, nachdem Calakmul als Rivale besiegt worden war. Im frühen 9. Jahrhundert schwand die Macht von Tikal, die Bautätigkeit hörte auf. Spätestens im 10. Jahrhundert war die Stadt vollständig verlassen.  (Aus der Wikipedia) den kompletten Artikel findet ihr hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Tikal

Kaum angekommen sortieren wir uns um unseren deutschen Guide. Mit dem haben wir aus unserem Kleinbus richtig Glück gehabt. Er ist hier schon seit den 90er Jahren als Architekt auf dem riesigen Gelände tätig und begleitet die Grabungsarbeiten mit seinem Statikwissen um Schäden an den Gebäuden zu verhindern. (Die Amis haben in den 60ern schon mal eine Pyramide einstürzen lassen)

 

Insgesamt werden wir nun mehr als 8 km zu Fuß bei brütender Hitze unterwegs sein, 300 Höhenmeter bewältigen und eine 76 m hohe Pyramide erklimmen. Los gehts. Zunächst treffen wir auf einen uralten gigantischen Ceiba Baum vorbei, der die übrigen Bäume um mehr als das Doppelte überragt.

Nachdem wir etwas höher gelaufen sind treffen wir auf einen riesigen Versammlungsplatz. Die Ausmaße lassen sich nur erahnen - zu Maya Zeiten war das hier alles abgeholzt - alles ist total waagerecht eingeebnet. Beeindruckend. Nur wenige Minuten später beeindruckt uns ein Platzregen der allerdings keinerlei Erfrischung darstellt, das Wasser ist so warm wie unsere verschwitzte Haut,

Nun sind wir im Zentrum der sagenumwogenen Anlage angekommen. Hier sind die größten Gebäude, Pyramiden und Tempel freigelegt. Bis vor wenigen Jahrzehnten war alles komplett vom Regenwald überwuchert, die Entdeckung reiner Zufall. Wir sind erstaunt in welch gutem Zustand sich die meisten der Bauwerke befinden. Über viele Kilometer verteilen sich aber noch unzählige weitere Stätten die in Gänze nie ausgegraben werden - zu aufwendig ist es sie vom Bewuchs dauerhaft frei zu halten. Es fühlt sich für uns sehr erhaben an hier diese großartigen Plätze zu bewandern und uns vorzustellen wie hier früher tausende Menschen gebaut und gelebt haben.

Die höchstge Pyramide ist erklommen, so ziemlich außer Atem vom Aufstieg und der Aussicht machen wir hier oben Rast. Es ist der Wahnsinn hier oben - so schön 😃. Das war alle Mühen (und Kosten) wert.

 

Der Rundumblick verschlägt einem wirklich den Atem. Wie klein müssen sich die Menschen hier früher gefühlt haben bei diesem ungeheuren Anblick.

 

Diese fantastische Naturkulisse hat vor wenigen Jahren auf die Macher von "Star Wars" fasziniert. Hier wurden einige Szenen für die Saga gedreht. Sucht mal im Netz nach den Bildern, ich kann sie wegen Urheberschutz hier nicht einfügen.

Also der Spaß mit dem Video musste jetzt einfach sein.

 

Zurück geht es dann außen um die Hauptanlage herum, unser Guide kann uns hier interessante Pfade und Teile der laufenden Grabungen zeigen. Von den fütternden Touristen angelockt streichen hier zahlreiche Nasenbären durch das Gelände und werden auch schon mal recht zudringlich.

Geschafft von der wahnsinnig außergewöhnlichen Tour kehren wir noch in einem Restaurant ein. Uns wird ein schmackhaftes Mittagsmahl gereicht: Gemüsebrühe, Hühnerhaxe mit Patatas, danach Obstsalat. Was bei uns natürlich nicht fehlen darf: Verkostung von einheimischem Bier.

Satt und zufrieden treten wir die 90minütige Rückfahrt zum Flughafen in Flores an. Etwas irritiert haben uns dann die langwierigen und absolut umständlichen Sicherheitskontrollen auf diesem Provinzplatz. Aber ist hier wohl noch ein Überbleibsel des Terrorkampfes vergangener Jahre.

Heute Nachmittag haben wir bestes Flugwetter, sogar Conny besteigt frohen Mutes unser kleines Maschinchen und wir starten Richtung Artania.

Na das ist doch mal ein schöner Überlandflug. In relativ geringer Höhe sind wir auf dem Rückweg und können den unendlichen Regenwald und die Flüsse bewundern. Zur Freude der Passagiere auf der rechten Seite ( z.B. WIR ) dreht der Pilot noch eine Runde vorbei an der MS Artania. Kurz bevor die Sonne untergeht setzen wir auf. Nachdem wir die Maschine verlassen haben wird das Flugzeug unverzüglich wieder zurück nach Flores gebracht. Dabei macht der Buschpilot seinem Namen alle Ehre und fliegt in den Busch. Nix passiert - der kam dann irgendwann doch noch auf Höhe.

Wie nicht anders zu erwarten kommen wir natürlich verspätet am Schiff an. Die haben schon ungeduldig gewartet und wir gehen als Letzte an Bord. Voller neuer Eindrücke betreten wir das Schiff und sind gespannt was uns morgen erwartet.

Wir erleben nicht nur phantastische Sonnen Auf- und Untergänge sondern auch sehr schöne Mondphasen über dem Meer. Zum Abschluss von Teil 3 mal das dicke Ding ganz alleine.



2 Kommentare

Teil 4: Raotan/Honduras - Seetag - Puerto Lemon/Costa Rica (Tag 8-11)


Sonntag 15. Januar 2017

Heute morgen haben wir die Insel Roatan oder auch "Isla de Bahia" erreicht. Diese liegt etwa 60 km vor der Küste von Honduras. Es ist ein super Sonnenwetter als wir in den kleinen idyllischen Hafen des Hafenortes "Coxen Hole" , benannt nach einem Piraten, einlaufen.

Hier ist ein Halt ohne organisierte Ausflüge. Nach dem zerstörerischen Hurican "Richard" von 2010 wurde hier viel in eine kleine touristische Infrastruktur investiert, ein Teil davon ist die neue Hafenanlage.

Die Insel ist relativ klein und wir wollen auf eigene Faust an einen schönen Strand zum Baden. Sofort nach Verlassen des Hafenterminals werden wir von unzähligen Einheimischen angesprochen die uns eine Inseltour oder einen Badeausflug offerieren. Ein recht amusantes Durcheinander umgibt uns, und wir werden uns auch relativ zügig mit einem der Jungs handelseinig. Schnell die vereinbarten Dollars gezahlt und schon sitzen wir in einem Van der uns gemeinsam mit einem weiteren Ehepaar zu einer Hotelanlage am Strand von "West End" bringen wird.

Die Fahrt führt auf teilweise recht ordentliche, teilweise ganz üble Straßen über den kleinen Gebirgszug der Insel auf die andere Seite. Dort sind einige Hotelanlagen entstanden, die von dem regionalen Flugplatz mit Propellermaschinen "versorgt" werden. Vor einer davon werden wir ausgeladen, zahlen jeweils 15 Dollar Eintritt und werden mit Handtüchern und der Berechtigung für Strandliegen versorgt.

- und nun heißt es ab ins Karibik- Feeling 

Na, das hat doch was 😎 hier sind wir richtig. Das Wasser hat locker 28 Grad, der Strand fällt relativ schnell ab und wir sind ganz begeistert hier in dieser wunderschönen Ecke der Welt im Meer zu schwimmen. Zumal auf dieser Seite der Insel kaum Wellengang ist, und auch Conny problemlos plantschen kann. Dazu schön auf der Liege unter den Palmen liegen und die erfrischende Getränke kosten nix - die sind im Eintrittspreis enthalten. Gudd 😀. Die Anderen haben sich das Eintrittsgeld gespart und sind an den öffentlichen Strand um zu erfahren dass dort so richtig abgezockt wird bei den Getränken 😜

An so einem halben Tag ist aber auch nix mehr dran, vor allem wenn man sich gerade so richtig wohl fühlt. Also packen wir nach 4 Stunden wieder ein und lassen uns von unserem Fahrer wieder zurück zur Artania bringen.

Schade eigentlich, denn hier würden wir es gut und gerne ein paar Tage aushalten. Also wird der Van wieder über den Berg auf die andere Inselseite gequält. Vorbei an kleinen Bananenplantagen erreichen wir das Städchen "Coxen Hole", das sich am schmalen Küstenstreifen entlang zieht.

Wieder am Hafen angekommen besorgen wir unsere Magneten und starten die übliche Verköstigung der vorzüglichen einheimischen Brauerzeugnisse bevor wir wieder aufs Schiff gehen das heute Nachmittag noch ablegen wird.

Das Ablegemanöver hat unser Käpt'n Mühlebach wie immer routiniert hinter sich gebracht und wir nehmen Fahrt auf Richtung Costa Rica.

Auch an halben Seetagen überfällt uns die große grüne Langeweile. Was tun außer achtern gucken? Na klar, Kaffeezeit - Torten essen 😇. Die Auswahl ist überwältigend und eine besser wie die andere.

Danach am Pooldeck kurz erfrischen und einen schönen Nachmittagsschlaf halten. Na ja, geht ja auch nicht lange, in der Hitze ist das eben nur ein kurzes Vergnügen.

Wie die Rentner warten wir dann auf das Abendessen - heute neben der normalen Menü- Auswahl als Highlight "Spanferkel". Da heißt es mal ordentlich reinhauen. Danach gönnen wir uns einen Verdauerli vom Schnappsi-Taxi.

Immer wieder begeistern uns die Sonnenuntergänge auf unserer Tour und passend zu dem heutigen tollen Tag in der Karibik hier noch die entsprechenden Abend Eindrücke. Klasse - finden zumindest wir.

So Leute, nun mal ehrlich: das hier ist doch echt Purlitzer-Preis verdächtig:


Montag 16. Januar 2017

Seetag - und genau das richtige Wetter dafür. Es pfeifft ordentlich da draußen. Windstärke 8 - jaa, ich weiß das ist noch kein Sturm - ist für Conny aber bereits grenzwertig da das Meer und damit das Schiff so langsam etwas mehr in Bewegung kommen.

Lustig ist bei diesem Seegang (5) das mit dem Duschen - zum Glück hat es überall Haltegriffe 😂. Alles unfallfrei hinter uns gebracht und ab geht es zum Frühstück. Heute mal wieder ein wenig exclusiver, also Sektfrühstück - wir müssen ja  nicht mehr fahren 😇. Dazu feines "Egg Florentine" das ist pochiertes Ei auf Spinat und Toast, also Conny isst das nicht.

Da heute nix los ist komme ich mal dazu die bisherigen Reiseerlebniss ins McBook zu tippen damit nichts verloren geht. Die MS Artania stampft derweil durch die karibische See und für unseren Nachmittagsschoppen müssen wir uns an der Phönix Bar ein trockenes Plätzchen suchen - nun regnet es auch noch.

Aber auch so ein Seetag geht mal vorbei, ich grübele aber nun ein wenig ob so eine geplante Atlantiküberquerung nicht vielleicht doch das Falsche für uns ist.


Dienstag 17. Januar 2017

Na Hallo, heute Morgen sieht die Welt doch schon wieder ganz anders aus. Die Schlechtwetterfront verpisst sich und wir befinden uns auf der Anfahrt zum Hafen von Puerto Limon in Costa Rica.

Das ist ein relativ kleiner aber wichtiger Containerhafen, da hier auf der Atlantikseite die ganzen Exporte an Bananen, Ananas, Zucker und Kaffee zur Ostküste USA und nach Europa verschifft werden.

Von hier aus werden wir recht zeitig wieder mit dem Bus los fahren und einen Ausflug ins Hochland von Costa Rica unternehmen.

Hinter uns läuft die MS Marina in den Hafen, ein ziemlich neuer 4 Sterne+  Dampfer.

Wir dürfen heute dann zu unserer Freude mit nagelneuen "Made in China" 4 Sterne+ Bussen fahren. Nicht schlecht die Teile. Zum Notausstieg ist auf jeder Seite eine Notausstiegstür angebracht - so was haben wir ja noch nie gesehen 🤓

Kaum weg von der Küste geht es durch riesige Bananenplantagen die für Chiquita, delMonte, Dole und wie die alle heißen produzieren. Die Früchte sind, wenn sie größer werden in blaue Foliensäcke eingepackt - Schutz vor Insekten sagt der Guide. Ich vermute eher als Schutz vor Pestiziden - sonst lässt sich das Zeug nicht mehr so gut vermarkten.

Vorbei an winzigen Dörfern und den Häusern und Hütten der Landarbeiter geht es langsam hinauf ins Hochland von Costa Rica. Viel Regenwald noch um uns herum, der nach den Niederschlägen auch ordentlich "am dampfen" ist. Zahlreicher werden nun auch die Kaffee- und Zuckerrohrplantagen die langsam den Bananenanbau je höher wir hinaufkommen ablösen.

Oben angekommen bietet sich uns ein phantastischer Blick über das Hochland. Auch die Mitreisenden sind begeistert von dem Ausblick und der Lage unsres Tageszieles. Echt Klasse, dass das Wetter hier oben auch noch mitspielt. Wir werden nun einige schöne und interessante Stunden auf der Hacienda Tuyatic verbringen.

Die Hacienda ist natürlich touristisch voll erschlossen - davon leben die schließlich. Die Anlage und das Hotel wird von den Einheimischen mit etwas besserem Einkommen auch oft und gerne für Hochzeiten und große Feste genutzt. Bei der Lage kein Wunder

Wir genießen die traumhaft schöne und top gepflegte Anlage mit den zahlreichen Pflanzen und dem immer noch angeschlossenen landwirtschaftlichen Betrieb.

Für uns Touri's geht es mit dem Guide durch  die Anpflanzungen und uns wird vieles zum Anbau und Verarbeitung der Produkte hier im Land erklärt. Sehr interessant finden wir die Vorführung wie vor Anfang vergangenes Jahrhundert Zuckerrohr geschlagen, gepresst und verarbeitet wurde. Hier mal drei Fotos dazu. Etwas mehr seht ihr im anschießendem Video.

Wir sehen uns noch die Verabeitung von Kaffeebohnen und irgendwelchen seltsamen Nüssen an, danach werden wir zu einem "typisch" costa ricanischen Mittagessen gebeten. Für uns Deutsche natürlich etwas ungewohnt exotisch und überraschend wohlschmeckend. Klar haben wir die Gelegenheit auch gleich genutzt einen kühlen Malztrunk aus heimischer Produktion zu verkosten. Schaut euch die Bildergalerie einfach mal in Ruhe an. (Wer's noch nicht gemerkt hat: Klick zum Vergrößern)

Ja echt - uns wird heute alles geboten für's Geld.

 

Sogar der Vulkan Trullialba spuckt bevor wir wieder Richtung Küste fahren. Beeindruckend so etwas mal zu erleben.

Aber keine Angst - der rülpst öfter, drei Wochen vorher wurden wegen der Aschewolke Flughäfen gesperrt, aber in aller Regel ist das harmlos was da rauspufft.

Die Einheimischen bewirtschaften die Hänge, und wir waren da auch nur 8 km von weg, Tote gabs zum letzten Mal vor über 30 Jahren.

Bei der Rückfahrt sehen wir wieder einen dieser für Mittelamerika typischen Friedhöfe. Am Hafen sind provisorische Verkaufsstände mit allerlei Krimskrams aufgebaut und Conny wühlt sich da erst einmal durch. (Magnet und so). Danach ab aufs Schiff wo die MS Marina bereits ablegt. Unser Pott macht dann auch gleich die Leinen los und die nächste Etappe beginnt.

- aufi geht's zum Panama Kanal - dem eigentlichen Grund dieser phantastischen Reise -


1 Kommentare

Teil 5: Colon/Panama - Panama Kanal - Durchfahrt Panamakanal (Tag 12+13)

- Damit ihr Bescheid wisst:  dieser Teil ist ellenlang. Also Zeit zum Lesen mitbringen oder morgen anschauen 😇 -

Mittwoch 18. Januar 2017

Wir sind da. Panama. Das Ziel unserer Reise haben wir also fast erreicht. Gegen 8:00 Uhr hat die MS Artania im Hafen von Colon / Panama festgemacht. Colon war vor 100 Jahren eine florierende Handelsstadt und der Umschlagplatz für alle Güter die vom Atlatik in den Pazifik und umgekehrt mussten. Hier herrschte Goldgräberstimmung.  ------  bis der Kanal fertig war.

In den folgenden Jahrzehnten ging es mit Colon aber mal so richtig was von steil bergab. Der Umschlaghafen hatte immer weniger zu tun, die Güterverkehre nahmen andere Wege. Viele verloren die Arbeit und die meisten Arbeiterfamilien verschlug es ins tiefe Elend.

Diese schlimme soziale Situation hält bis heute an. Colon ist in der Top Ten der Städte weltweit mit der höchsten Kriminalität und den höchsten Mordraten auf einem der vorderen Plätze zu finden.

Den Hafen alleine zu verlassen grenzt an Harakiri oder fahrlässigen Übermut. Das Foto unterhalb zeigt unsere "Aussicht" auf den nördlichen Hafenteil.

Hinter uns hat wie zum Schutz die "Wave Knight" festgemacht, ein Tank-Versorgungsschiff der ruhmreichen Flotte Ihrer Majestät Königin Elisabeth von England.

Über kurz oder lang werden die übrigen Kähne wohl auch noch im Hafenbecken absaufen und es wird keinen Panamesen hier groß kümmern.

Wir sind aber nicht hier um die verrostenden Seelenverkäufer zu sehen, sondern wir wollen an den Kanal. Panamakanal. Die Durchfahrt wird ja erst morgen stattfinden und wir haben uns heute vorgenommen die Gegend um den Gatun Stausee der den Kanal versorgt zu besichtigen und zu den Miraflores Schleusen zu fahren.

Vorher müssen wir aber mit dem Bus durch Colon durch 😱. Conny zeigt sich total entsetzt ob der Bilder die sich uns dabei bieten. Wir haben ja schon vieles gesehen, das hier haben wir so nicht erwartet.

Diese baufälligen Gebäude, die maroden Straßen und der unendliche Dreck ziehen sich durch große Viertel der Hafenstadt. Wir haben vor lauter fremdschämen nur wenige Fotos gemacht. Erst als es zur Autobahn geht wird es spürbar besser, saubere Straßen und große Einkaufszentren sind an der Route zu sehen. Flott geht es mit dem Kleinbus Richtung Gatunsee und Gamboa Lodge. Auf dem Highway werden wir ständig von riesigen Trucks überholt die locker mal mit 120 Sachen an uns vorbeibrettern.

Nach etwa einer Stunde gehts von der Schnellstraße runter und wir fahren durch den dichten Regenwald weiter. Und dann sehen wir ihn zum ersten Mal mit eigenen Augen. Den Panamakanal. Sieht hier nicht gerade beeindruckend aus. Auf der anderen Seite ist ein Baggerschiff am Arbeiten, wir folgen weiter den Gleisen der Panama Railway  nach Süden.

Danach noch durch den hügeligen Urwald und durch ein verfallendes ehemaliges amerikanische Kasernengelände hindurch. Ein Teil davon wird noch genutzt und zwar als Gefängnis "El Renacer". Hier sitzt der ehemalige Diktator von Panama, Manuel Noriaga  60 Jahre Haft ab. Von uns aus könnten ihm die anderen Diktatoren und Despoten hier Gesellschaft leiste

Kurz danach erreichen wir die Gamboa Lodge (Foto oben) die direkt am Gatunsee liegt. Kurze Pinkelpause - wie immer hat Phönix Reisen alles im Griff - und wir dürfen mal wieder Schwimmwesten anlegen. Diesmal ohne Helm. Es geht auf Schnellboote und wir werden rausfahren durch die Brücke der Railway direkt auf den Kanal. Reiseziel erreicht. Wir sind auf dem Panamakanal.

Am Kanal wird an vielen Stellen ständig gebaggert, einmal um die Fahrrinne zu erhalten zum Anderen ist der Ausbau immer noch nicht komplett fertig, gerade an den Steilhängen werden die Kurvenradien noch vergrößert.

Mit strammer Fahrt geht es den Kanal ein Stück Richtung Norden und dann fahren wir in die weitläufigen Randzonen vom Gatunsee. Der See wurde aufgestauf um den Höhenunterschied des Kanals zum Culebra Durchbruch von 26 m auszugleichen und zieht sich auf einer Fläche von ca. 250 km2 durch den Urwald von Panama. Viele Dörfer der einheimischen Indianer mussten aufgegeben oder verlegt werden. Wir fahren durch eine sattgrüne und dichte Ufervegetation immer weiter in die Seitenarme - und leise ist es nicht. Zahlreiche Vögel, Insekten, Affen und sonstiges Getier sorgen für eine tolle (Nachts wahrscheinlich unheimliche) Geräuchkulisse.

Immer weiter tuckern wir nun in Schleichfahrt in den Dschungel hinein. Erstaunlich wenige Moskitos nerven uns, so dass die "Expedition" sehr angenehm ist, trotz der hohen Temperaturen und der extremen Luftfeuchtigkeit. Die Guides sind natürlich sehr erfahren in ihrem Gelände und zu unserer großen Freude zeigt sich am Uferdickicht ein Kapuzineraffe.

Noch etwas weiter im flachen Wasser verstehen es unsere Führer sogar eine ganze Affenfamilie anzulocken. Die kleinen Viecher sind aber dann doch so flink, und hektisch dass man sie kaum fotografieren kann. Hier dann mal noch zwei gelungene Aufnahmen eines Perückenaffens. Auf dem Rückweg Richtung Kanal entdecken wir dann doch noch eine Familie von Brüllaffen deren Lärm wir schon seit geraumer Zeit vernehmen.

Plötzlich ein recht unwirklicher Anblick: Container fahren durch den Urwald 😱 sieht total irre aus. Das Rätsel löst sich natürlich nach einigen weiteren Metern auf: ein gigantisches Containerschiff befährt den Panamakanal. Die "Ever Laden" der Reederei Evergreen ist 340 m lang und kann 11.000 Container laden. Durch den Kanal und die neuen Schleusen passen Schiffe von 395 m Lände die dann ca. 19.000 Container transportieren.

Unsere beiden Boote geben nun wieder Vollgas und wir brettern zurück Richtung Gamboa Resort. Auf dem Weg dorthin kommt uns die "Lyra Leader" der japanischen Reederei NYK entgegen. Für ein 10 Jahre altes Schiff ganz schön verrostet. Der Kahn ist 220 m lang und kann bis zu 8.000 PKW transportieren.

Kurz danach sind wir wieder im "Gamboa rain forest resort" und sind total begeistert von dieser  wirklich tollen und erlebnisreichen Tour durch den unberührten Urwald von Panama. Ja wirklich, auch wir hätten nicht geglaubt dass nur wenige Kilometer entfernt von Städten solche dichten Regenwälder mit zahlreichen Tieren in dieser üppigen Form gedeihen.

Jetze hamm wa aber Hunger. Wir fahren in eine wunderschöne Hotelanlage am "Lago Alajuela" deren Namen mir wohl unwiederbringlich aus dem Gehirn gefallen ist. Hier gibt es einen kleinen Imbiss und vor allem einen wunderbaren Ausblick auf die Hotelanlage und den See im Hintergrund. An diesem Ort könnten wir auch mal 3 Tage Urlaub machen.

Die Durchfahrt durch den Panamakanal mit der MS Artania hat doch noch gar nicht begonnen. Wir sind immer noch am Tag davor auf Kanalbesichtigung. Satt und mit den tollen Eindrücken sind wir weitergefahren Richtung Panama Stadt, dorthin wo der Panamakanal nicht unweit in den Pazifik mündet.

Hinter uns ist befindet sich das Steuerhaus der Miraflores Schleusen, den letzten beiden Staustufen aus dem Kanal wieder auf Meereshöhe.

Wir zeigen nun einige Eindrücke der Schleusenanlage sowie den Blick auf die San Miguel Schleuse die etwa 3 km vorher den Ab- oder Aufstieg der Schiffe auf Kanalhöhe komplettiert. Auf dem 2. Bild ist im Hintergrund der Fahrweg zu den neuen Schleusen zu erkennen.

Das ist alles ganz wahnsinnig interessant für uns, vor allem, die über 100 Jahre alte Technik zu sehen. Die Lokomotiven "Mulis" genannt sind allerdings recht neu und von Mitsubishi gebaut. Insgesamt sind 74 davon an den alten Schleusenanlagen im Einsatz. Der Aufenthalt hier ist natürlich wie so oft etwas zu kurz, und deswegen können wir leider heute keinen Schleusenvorgang direkt beobachten, bis die Kähne von oben hier ran sind dauert es dann doch zu lange.

Wie nahe wir an Panama Stadt und der "Puente de las Amerikas" also dem Ende (oder Anfang) des Kanals sind seht ihr auf den folgenden Bildern. In etwas mehr als 24 Stunden werden wir hier dann auf der Artania vorbeikommen. 

So, genug geguckt - es geht zurück nach Colon zu unserem Schiff. Die letzten Stunden waren aber auch aufregend und anstrengend genug. Auf der Artania eingestiegen kommen wir gerade rechtzeitig zum Kuchenessen - Kaffeezeit. Danach aber schnell auf das Pooldeck uns noch ein wenig erfrischen. Nach dem Abendessen wurde uns eine tolle Show auf dem Achterdeck versprochen.

Satt und froh gelaunt machen wir uns auf den Weg Richtung Heck des Schiffes. Ohne Panamahut gehe ich heute Abend aber nicht vor die Tür. An diesem Abend im Angebot: Maitai mit ordentlich Rum für 2,90. Dann nehmen wir doch gleich mal welche 😂 - also versprochen es wird mehr als einer werden.

Wir erleben heute Abend wieder einer dieser herrlichen Auftritte von einheimischen Künstlern die uns noch in langer Erinnerung bleiben werden. Mit ganz ganz tollen Kostümen tritt eine Folkloregruppe aus Colon auf und zeigt uns Tänze und Rhytmen aus der langen Geschichte von Panama die stark geprägt vom Sklavenhandel war.

Wie immer stehen die Zuschauer von Deck 3 bis 8 auf dem Halbrund des "Amphitheaters" der Artania. Und hinten am Containerhafen wird die Evergreen ent- und beladen die wir heute mittag auf dem Kanal gesehen haben. Das war dann der Tag heute. Morgen früh starten wir zum ursprünglichen Grund dieser Reise, der Durchfahrt durch den Panamakanal. Aber uns soll es nicht ergehen wir dem kleinen Bär  🐻 und dem kleinen Tigger  🐯 - wir wollen da wirklich hin 😊.



Donnerstag 19. Januar 2017

 

Gääähn - 4:30 Uhr aufstehen - ich kann vor lauter Aufregung aber auch nicht mehr länger schlafen. Heute ist der große Tag: Wir fahren durch den Panamakanal. Conny dreht sich noch einmal rum, ich dusche schnell (Marke Astronaut) und schnappe meine GoPro und das Stativ, das Zeug muss ich vorne am Bug auf Deck 5 aufbauen bevor die ganzen Gäste die Rehling blockieren. Mit der GoPro werde ich einen Zeitraffer von der Durchfahrt durch den Kanal drehen. Könnt ihr am Ende dieses Teiles anklicken.

Außer mir scheint nur Kapitän Mühlebach, der Stuff Officer und der Hafenlotse wach zu sein. Die drei stehen auf der Brücken- Nock und fahren das Ablegemanöver aus dem Hafen von Colon. Von hier aus sind es nur noch wenige Seemeilen bis zur Einfahrt des Kanals.

Recht schnell sind wir auf dem Hafengelände raus, und machen kleine Fahrt zum Treffpunkt mit dem Kanallotsen. Für die Freunde des gepflegten Sonnenaufganges hier ein paar Eindrücke von so um die sechs Uhr.

Vor dem Kanal liegen zahlreiche Schiffe die auf ihre Durchfahrt warten - eigentlich warten die darauf, dass ihre Reedereien den Transfer bezahlen. Denn ohne Moos nix los. Durchfahren dürfen nur die deren Kanalgebühr gezahlt ist, manche warten Wochen bis die Reederei wieder flüssig ist. Zu den Preisen: für die MS Artania musste Phönix Reisen 340.000 $ berappen und für die exakte Uhrzeit der Einfahrt 2 Jahre vorher anmelden. Das mit dem Geld hat wohl geklappt, das mit der Uhrzeit wohl eher nicht, wir müssen eine Ehrenrunde drehen bevor der Lotse am Schiff abgesetzt wird. Zwischenzeitlich sind die übrigen Fahrgäste anscheinend auch aufgestanden und beobachten das Schauspiel von den Außendecks. Wir fahren dann auch gleich an der Baustelle der "Puente de Gatun" vorbei, der dann dritten Brücke über den Kanal.

Wie von mir erhofft werden wir durch die alten Schleusenanlagen buggsiert werden. Auf der Anfahrt zu den Gatun Schleusen begegnet uns ein Prachtexemplar von Krokodil das wohl versehentlich aus dem Gatunsee Richtung Atlantik geschleust wurde. Kann ja mit uns dann wieder hoch 😂.

Links sehen wir einen Containerriesen der über die neuen Schleusen hoch gebracht wird und vor uns die Kammern der alten Gatun Schleusen, hier werden wir die rechte "Treppe" benutzen. Wie vor einhundert Jahren werden die Taue zum Festmachen von Männern in einem Ruderboot geholt und an Land gebracht um sie an den Treidelloks zu befestigen.

Nun nähern wir uns der ersten Schleusenkammer. Die beiden Buggsierschiffe drücken uns an die Seite und passen auf dass der Kahn nicht verkantet. Kapitän Mühlebach wird vom stellvertretenden Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer bewundert wie genau er die "Grand Lady" manövriert. Dann wird das Schiff mit Stahlseilen an den "Mulis" festgemacht, die uns mit gleichmäßigem Abstand zu den Wänden durch die drei Schleusenkammern ziehen.

Die Möwen beobachten anscheinend genau was hier gerade abläuft😇. Innerhalb von 45 Minuten werden wir durch alle Kammern die 26 m bis auf das Niveau des Gatunsee angehoben.

Auf beiden Seiten sind je 3 Treidelloks damit beschäftigt den Abstand zu den Wänden mit den Stahlseilen gleichmäßig zu halten. Es sieht lustig aus wie die Dinger gehalten von den Zahnrädern den Buckel zur jeweils nächsten Stufe hochfahren. In den Zahnradschienen sind die Zahnräder so fest verkeilt, dass die Mulis trotz dem starken Seitenzug durch die Schiffe nicht umkippen können.

Die Verständigung läuft über Glockengebimmel an den Loks, da die die Kollegen auf der anderen Seite ja nicht sehen können und Kommandos zum Stoppen und Anfahren geben. Halb getarnt durch Palmen ist ein alter Leuchtturm am Ufer zu sehen.

Jetzt san ma heroben. Die Mulis sind losgemacht und wir können unsere Fahrt auf dem Gatunsee und Panamakanal beginnen. Eigentlich. Zunächst geht es nur mit kleinster Schleichfahrt voran, da der Fachter vor uns unbedingt seine Ballastbunker ablassen muss. Kann der das nicht vorher im Meer machen? Die Aktion dauert mehr als eine halbe Stunde bis es dann weitergeht.

Schon oben auf den Fotos ist zu sehen dass auch hinter uns ein Kreuzfahrtschiff nachkommt. Es handelt sich dabei um die "Black Watch" der Fred Olsen Reederei und das Schwesterschiff der MS Albatros die unter Phönix Flagge fährt. Wir werden sie auch die kommenden Tage noch öfter sehen.

Also auf Richtung Pazifik. Rechts sehen wir den eigentlichen Staudamm mit der Staumauer und dem Notüberlauf. Wir passieren die ersten Inseln im See und die Fahrrinne schlängelt sich Richtung Süden. Am Ufer und auf den Inseln dichte tropische Vegetation. Es gibt hier auf dem Teil auch Gegenverkehr, später im engen Kanal am Culebra Cut dann nicht mehr. Hier kommt uns gerade die "COSCO Phillipines" entgegen, die eigentlich noch gerade so durch die alten Anlagen passt, aber wohl durch die neuen Schleusen gefahren wird.

Wir sind auf gemütlicher Fahrt durch den aufgestauten Gatunsee. Das Tempo ist auf 5 Knoten, also ca. 9,5 km/h begrenzt und die Landschaft zieht geruhsam an uns vorbei. Ohne den Lotsen und die Markierungstonnen würde sich hier vermutlich jeder verfahren. Oft hat man in alle Richtungen einen ähnlichen Ausblick, überall das satte Grün des Regenwaldes und dazwischen mehr oder weniger breit das Geschlänge vom gestauten Wasser. Lustig die kleinen Inselchen am Rande des Fahrweges. Im See versunken sind damals tausende von Urwaldbäumen die im Wasser nun konserviert sind. Spezialboote "ernten" mitlerweile das wertvolle Holz. Es ist ein Traum hier durchzufahren und in die Weiten der Seebuchten und des Urwaldes zu schauen. Spannend und entspannend zugleich. Doch auch ein so friedlicher Ort kommt anscheinend ohne Ordnungshüter nicht aus, ein Boot des Kanalkommissariates achtet auf Einhaltung der Regeln. Das Team von "verrückt nach Meer" lässt es sich natürlich nicht nehmen vor dieser Traumkulisse für die neuen Folgen zu drehen.

Ein Gläschen Wein im klimatisierten Restaurant gehört natürlich zu dieser tollen Fahrt ebenso wie ein schattiges Plätzchen auf "unserer" Terrasse. Hier genießen wir die Fahrt durch die grüne Umgebung. Selfi mit Spiegelung an unserem Kabinenfenster.

Damit die Passagiere nichts verpassen und jederzeit den Kanal im Auge haben können hat der Küchenchef eine prächtige Grilstation mittschiffs aufbauen lassen. Heute mit thüringischem Einschlag, es gibt Mutzbraten, Thüringer Würste und gaaaaanz viel frisches Obst.

Am Nachmittag kommen wir dann auch an der Brücke vorbei hinter der die "Gamboa Lodge" liegt, von der aus wir gestern unsere Bootstour gestartet haben. (Wie immer - klicken vergrößert die Bilder) Danach wird der Kanal deutlich schmaler, wir haben den Gatunsee nun verlassen. Der riesige Kran der hier steht um Pontons aus oder aus dem Wasser zu heben ist ein historisches Gerät: es wurde Ende der 30er Jahren aus Deutschland geliefert.

Nun sehen wir auch immer öfter wie rabiat am Kanal gearbeitet wird um die Rinne in Betrieb zu halten oder zu verbreitern. Riesige Maschinen und lange Schwemmrohre verschandeln die Landschaft. An anderen Stellen sehen wir aber wie schnell die Natur sich danach ihren ursprünglichen Raum dann wieder zurück erobert.

Wir gleiten weiter auf dem Kanal, der hier so schmal ist dass der Eindruck entsteht wir sind auf der Mosel 😂. Auf diesem Streckenabschnitt sind die Schiffspassagen genauestens geplant, denn Gegenverkehr ist nicht möglich. Es werden also Konvois aus 3-5 Schiffen gebildet die sich dann im Richtungsverkehr befinden.

Es ist heute mal wieder mächtig heiß und der Taupunkt liegt nur unwesentlich darunter - sprich es ist extrem schwül. Da ich unentwegt am Kucken, Fotografieren und Filmen droht die Gefahr der Dehydrierung. Also bringt mir Conny flugs ein kühles Getränk von achtern nach vorne an den Bug.

Schiffs voraus sehen wir jetzt den sogenannten Culebra Cut. Hier musste beim Bau eine Rinne in einen ganzen Berg gegraben werden. Der erste Versuch den Kanal zu erichten ist unter anderem genau an dieser Stelle gescheitert. Was muss das vor über 100 Jahren eine Plackerei gesesen sein im tropischen Klima zu schuften und die Felsen weg zu buddeln.

Der Culebra Cut wird seit 2004 von der "Puente Centenario" also der Jahrhundertbrücke überspannt.  Später werden wir noch unter der "Puente de las Americas durchfahren und dort dann den Kanal verlassen.

Sobald wir unter der Brücke hindurch sind sehen wir die Pedro Miguel Schleuse vor uns. Dort ist nur eine Stauebene auf dem "alten" Weg zu bewältigen. Rechts ab geht der Kanal zu der neuen riesigen Schleusenanlage von Miraflores die die 400 m Trumms in drei Staustufen auf Meeresniveau bringt. Nach dem Schleusen befahren wir den knapp 3 km langen Miraflores See. Die gleichnamige Schleusenanlage ist schon zu sehen.

Fleißig bei den Dreharbeiten wieder die Leute von "verrückt nach Meer". Dieses Mal bin anscheinend ich im Fokus des Geschehens. Mit Panamahut Reiseleiter Bernd, der schon seit der 1. Staffel der Serie dabei ist sowie eine (noch) unbekannte Praktikantin die laut Drehbuch dazu gehört.

Wir erreichen nun die Pedro Miguel Schleusen wo die beiden letzten Stufen nach unten zu nehmen sind. Auch hier das bekannte Schauspiel: die Leinen werden von Männern im Ruderboot übergeben.

Gesichert durch die "Mulis" passieren wir die beiden Kammern und kommen auch am Touristenzentrum vorbei. Dort oben haben wir gestern unsere Aufnahmen vom Kanal gemacht. Bei der Ausfahrt sehen wir noch die alte Drehbrücke von 1913 die heute aber nicht mehr in Betrieb ist.

Nach der Ausfahrt aus den Schleusen haben wir in der Abendsonne noch einen schönen Blick auf die Skyline von Panama City.

Das war bisher ein ganz schön langer und anstrengender Tag. Gleich sind wir durch durch den Panama. Wir sind verschwitzt, und mir ist nun doch ein wenig wehmütig ums Herz. Der Kern unserer Urlaubsreise liegt nun hinter uns, einen großen Traum konnten wir uns erfüllen. Mit einer Träne im Knopfloch mache ich dieses Bild.

Nun, die letzten paar Meter werde ich nun doch nicht schlapp machen 🤠. Auch wenn der eigentliche Aufhänger der Reise geschafft ist - die Tour geht ja noch weiter. Vor uns die "Puente de las Americas" über die die Panamericana führt, die sich ca. 26.000 km von Alaska bis Feuerland zieht.

Wir haben durch die untergehende Sonne eine ganz seltsame und tolle Lichtstimmung, und mir gelingen zwei schöne Aufnahmen der Brücke aus beiden Richtungen,

Zum Abschluss passieren wir noch den Hafen von Balboa mit der Skyline von Panama City im Hintergrund. Die Sonne ist untergegangen und alles liegt im warmen Abendlicht.

Mir bleibt jetzt nur danke zu sagen für diejenigen die den ganzen Teil 5 bis jetzt durchgehalten haben. Das war der Mittelpunkt und der Höhepunkt unserer Kreuzfahrt, wir würden uns freuen wenn die Schilderungen euren Gefallen finden.

Zum Schluss dieses Abschnittes noch ein kurzes Video der letzten Schleusungen sowie die komplette Kanaldurchfahrt im Zeitraffer (dauert dann keine 11 Stunden sondern "nur" 23 Minuten.

Bis dann zu Teil 6 und der Äquator Überquerung.


0 Kommentare

Teil 6: Äquatorüberquerung - Manta/Ecuador - Rio Guayas und Guayanquil/Ecuador - Kreuzen auf dem Pazifik (Tag 14-17)


Freitag 20. Januar 2017

 

- Seetag -

Jo iss denn haid schon Fasching ? 🤡😱👺👻☠

Jedenfalls sind heute offensichtlich die Narren los, hier drehen gerade wohl alle frei. Volksfeststimmung auf den Decks um die Kopernikus Bar. Was geht denn hier ab? Wie verrückt ist denn das? Große Teile der Crew sind übel verkleidet, Neptun, Ungeheuer, Piraten und sogar Nonnen ziehen mit großem Radau über das Schiff.

Des Rätsels Losung: Äquatortaufe. Die MS Artania wird ja in Kürze den Äquator überqueren, und da ist es unter Seemännern und -Frauen der Brauch, dass diejenigen die diesen zum ersten Mal überqueren getauft werden müssen.

Daraus machen die auf so einem Kreuzfahrtschiff natürlich eine große Show mit viel Tammtamm großen Reeden, lauter Musik und viele Kostüme. Mittendrin rennen die drei Kamerateams von "verrückt nach Meer" herum und vermasselm mir bessere Fotos. Für die sind das natürlich tolle Szenen bei hervorragendem Wetter und vollen Zuschauerrängen.

Nachdem Neptun und sein Gefolge mit der Schiffsleitung einige Gemeinheiten ausgetauscht haben erhält Kapitän Mühlebach den Schlüssel zur Südhalbkugel und die Erlaubnis zu passieren.

Unter großem Gejohle werden die Protagonisten der Serie mit grünem und blauem Glibber eingerieben, müssen einen toten Fisch küssen, gräßlichen Schnaps saufen und anschließend in den kleinen Pool springen. Danach sind die Gäste dran, und wir staunen wie viele der alten Damen und Herren den Unsinn mitmachen, na ja wenns Spaß macht. Vielleicht können wir sie ja kommendes Jahr im Fernsehen sehen.  Aber lustig finden wir die Veranstaltung allemal.

Wir haben uns gut amusiert bei dem bunten Treiben am Nachmittag. Während dessen zieht die Artania weiter ihre Bahn durch den stillen Ozean. Ja, so wird der Pazifik auch genannt - und wir haben wirklich kaum Wellengang und relativ wenig Wind. Auch ohne bei der Taufparty aktiv mitzumachen erhalten wir unsere Urkunden der Äquatorüberquerung.    0°0'0''S   80°56'54"W


Samstag 21. Januar 2017

 

Wir sind früh in Manta eingelaufen. Das ist mit 220.000 Einwohnern eine mittlere Stadt in Ecuador, allerdings nicht die Hauptstadt, die ist Quito und liegt hoch im gebirgigen Inland. Manta ist Zentrum der pazifischen Thunfisch Flotten. Unzählige Fangschiffe sehen wir vor dem Hafen oder bei der Aus- und Einfahrt. Jedes Jahr werden hier über 100.000 Tonnen Thunfisch angelandet und hauptsächlich zu Dosenthunfisch verarbeitet. Diese Fische stehen alle auf der roten Liste, vor allem der Gelbflossenthunfisch - trotzdem werden hier Unmengen davon gefangen. Fast übersehen: Die "Black Watch" ist auch wieder da 😀

Bei Manta war vor einem kmappen Jahr, genau am 16. April 2016  auch das Epizentrum eines verheerenden Erdbebens mit der Stärke 7,8. Weite Teile der Stadt wurden verwüstet oder beschädigt. Über 650 Tote und fast 28.000 Verletzte waren zu beklagen. Auch die Hafenanlagen wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Heute ist der meiste Schutt abgetragen aber überall in der Stadt sind noch viele Schäden zu sehen. Hier hat es mal wieder viele der Ärmsten ganz übel getroffen.

Wir verlassen die Stadt Richtung Süden, der Niesel hört auch so langsam auf und wir fahren nach etwa 30 Minuten durch ein kleines Dorf an einen schönen weitläufigen Strand. Die Fischerboote sind schön aufgereiht, und das Restaurant erwartet Besucher. Aber nicht uns - das sieht mir drinnen dann doch einigermaßen verwegen aus. Ganz weit geht der Blick über die verwitterten Reste eines Vulkankraters und im Wasser treiben die Jungs und junge Erwachsene mit ihren Surfbrettern und warten auf die ultimative Welle.

Conny gefällt der Strand auch sehr gut. Die Stelle die mit Pfosten und Band abgesichert ist, darunter befindet sich das Gelege einer Meeresschildkröte. Dies dient dem Schutz, damit das keine kaputt trampelt. Schildkröten sehen wir keine, aber dafür zahlreiche Pelikane die im Tiefflug über das Wasser gleiten und nach Fischen Ausschau halten. Ich werde gar nicht mehr fertig mit dem Knippsen.

Na los müssen wir, hinauf in das Küstengebirge. Dort steht ein Besuch in der "Pacoche Lodge" an. Das wurde uns als Höhepunkt verkauft. War aber vom Preis/Leistungsverhältnis ein echter Reinfall. Keine Weiterempfehlung. Recht nett die Wanderung durch den Nebelwald, nicht ganz uninteressant zu sehen wie Panamahüte gemacht werden (die kommen aber eigentlich aus Guyanquil). Das mit dem Zuckerrohr hatten wir schon, hier dann halt mit Esel. Sonst ist die "Lodge" recht öde und klein. Von dem Geld das wir gezahlt haben wird anscheinend nur die Agentur vor Ort reich. Bei den Einheimischen die das Ding betreiben scheint kaum etwas an zu kommen.

 

Zurück geht es dann wieder vorbei an kleinen Dörfchen nach Manta. Überall können wir noch die Spuren des großen Bebens verfolgen. In der Stadt sind ganze Viertel an den Hängen abgerutscht und zerstört.

Wir sind wieder auf der Artania zurück, der Himmel ist zwar bedeckt aber die Temperaturen liegen bei knapp 30 Grad. Genau richtig ein schönes kühles Bitburger zu zischen.

Das war heute nicht so wirklich eine schöne Tour, abgesehen vom herrlichen Strand war es etwas enttäuschend. Na ja, das wird das einzige Mal so sein.

Bedrückt sind wir aber von den unübersehbaren Schäden die hier überall ins Auge fallen. Da hat das Erdbeben mächtig eingeschlagen. Wieder einmal erfahren wir, dass es deutlich anders ist etwas vor Ort zu erleben oder im Sessel Nachrichten zu schauen.

Heute Abend sind wir dann zum Ersten Mal in der Show Longue, es ist Crew Show. Die ist richtig super, es ist beeindruckend engagiert und mit Herzblut wie die Damen und Herren ihre Aufführungen präsentieren. Wir haben eine schöne Veranstaltung erlebt, und nehmen dann an der Phönix Bar noch einen kleinen Absacker bevor wir auf Kabine gehen und zufrieden einschlafen. Über die Nacht fährt unser Schiff dann dach Guyaquil, ebenfalls in Ecuador.


Sonntag 22. Januar 2017

 

Was ist das denn für ein irrer Anblick? Heute haben wir mal schön lange ausgeschlafen, als wir aufwachen überrascht uns dieser Ausblick aus dem Fenster.

Guayaquil unser heutiger Zielort befindet sich nicht direkt am Meer sondern an dem Fluß Guayas, daher der Name. Die Artania muss also etwa 60 km flußaufwärts fahren. Beim Blick über den Fluß fühlt man sich fast wie auf dem Amazonas. (also nur fast, der ist 1. auf der gegenüberliegenden Seite dieses Kontinentes und 2. um ein vielfaches größer)

Trotzdem, sehr beeindruckend wie wir über das tiefblaue Wasser durch den Dschungel gleiten.

Dass diese Tour nicht so ganz unproblematisch ist wie es scheint erklärt uns dann auch gleich Kapitän Mühlebach über Bordlautsprecher. Auf dem rechten Bild seht ihr gut die normale Wasserlinie. Aufgrund der geringen Niederschläge in den letzten Monaten führt der Guayas viel zu wenig Wasser, da fehlen über 2 Meter. Unter dem Kiel hat unser Kahn manchmal nur noch 1 m "Luft" und Sandbänke sind schon zu sehen. Etwas heikel das Ganze, aber wir fahren unter Lotsenbegleitung weiter. Kapitän Hansen hat vor 3 Jahren mal die Artania auf dem Amazonas festgefahren, da hing die dann über einen Tag im Schlick - war sicher kein großer Spaß für alle Beteiligten.

Begleitet werden wir auf jeder Seite von einem Schlepper, die sollen uns beim Manövrieren unterstützen falls Grundberührung erfolgt. Brauchen die aber zum Glück nicht.

Wie oft in kleinen Häfen gibt es kein Kreuzfahrtterminal sondern die Schiffe laufen den Containerhafen an. Ist aber o.k. nur die großen Containerhäfen machen störenden Krach. Als wir an der Pier festmachen begrüßen uns schon einheimische Künstler die mit Trommeln, Trompeten und südamerikanischen Tänzen eine tolle Willkommensshow für uns bereit halten.

Vielleicht kann man es auf dem Foto erkennen: Der Waserstand ist so niedrig, dass die Gangway leicht bergauf angebracht werden muss. Das ist so natürlich nicht vorgesehen, und die Crew braucht fast 45 Minuten bis das Ding zur Benutzung vom Sicherheitsoffizier freigegeben werden kann.

Guayaquil ist mit knapp 2,3 Mio. Einwohnern die mit Abstand größte Stadt in Ecuador, erheblich größer als die Hauptstadt Quito. Hier wurden die ersten Freiheitskämpfe gegen die Spanier geführt, und hier wurde auch die Unabhängigkeit Ecuadors ausgerufen.

Wir werden mit Bussen  die paar Kilometer in das Zentrum gebracht. Die Fahrt führt uns durch teils recht elende Viertel, teils durch eingezäunte und bewachte Wohnanlagen der Mittel- und Oberschicht.

Wir laufen an der sonnigen Corniche entlang vorbei an zahlreichen originalgetreu restaurierten historischen Gebäuden und fast noch mehr Polizei. Alles wird bewacht und beschützt, in wenigen Wochen finden Präsidentenwahlen statt. Und das mit dem Wahlkampf hat hier noch seine ursprüngliche Bedeutung 😅. Gar nicht so einfach ein Bild ohne Uniformträger zu machen. Natürlich werden wir auch in das Nationalmuseeum geführt - aber das ist eher was für die Eingeborenen - wir finden da wenig Interessantes für uns, es wird halt die Geschichte der Befreiung zelebriert. Kurios das Auto vom 1. Präsidenten zum Beispiel oder die uralten Schrumpfköpfe irgendwelcher Dschungelindianer.

Schön in einem kleinen Park gelegen befindet sich der Dom von Guayaquil. Drumherum unzählige Händler und Straßenverkäufer die alles Mögliche feilbieten. Lustig was hier so los ist.

Conny ist plötzlich gar nicht mehr so begeistert von diesem Park, sie entdeckt einen etwa 50 cm goßen grünen Leguan 😱. Und dabei bleibt es nicht, dutzende von den lieben teils recht bunten Tierchen bevölkern den Park und werden von den Dombesuchern fett gefüttert.

Die Suche nach dem Bus für die Rückfahrt gestaltet sich ein wenig schwierig, aber irgendwann haben wir ihn. Dann geht es vorbei an dicht bebauten Hügeln mit bunten Häusern und an großen Parks.

Zurück auf der MS Artania erleben wir dann das letzte Ablegemanöver unserer Reise. Die "Grand Lady" gleitet bei untergehender Sonne langsam Richtung Pazifik. Anlässlich der letzten Ausfahrt genehmigen wir uns ausnahmsweise einmal ein Gläschen Sekt 😉 und prosten uns bei der Fahrt auf dem Guayas zu. Wir erleben eine tolle Abendstimmung auf dem Fluss mit warmem Licht und irren Eindrücken (unter anderem "Nebensonne" - ja so heißt das). Schaut euch die Bilder an, ich denke diese werden vielen sehr gefallen. Mit einem Bild zur "blauen Stunde" verabschieden wir uns für heute.


Montag 23. Januar 2017

 

- Seetag-

0 Kommentare

Teil 7: Calao und Lima/Peru - Rückflug über Madrid nach Berlin (Tag 17-19)


Dienstag 24. Januar 2017

Heute ist nun der letzte volle Tag auf der MS Artania. Wir haben, da auf See wieder recht lange geschlafen und ausgiebig gefrühstückt. Schon seit 2 Wochen fahren wir mit einer von Phönix Reisen geschenkten Flasche Sekt über die Meere, und die Pulle soll nicht noch weiterreisen.

Also machen wir auf "unserer" Terrasse einen Sekt- Frühschoppen und hauen uns den vergorenen sprudelnden Traubensaft in den Kopf. 🥂

Das Schiff fährt relativ dicht unter Land Richtung Lima, genauer nach Calao der Hafenstadt die dazu gehört. Heute werden wieder Viecher fotografiert, eine Möve zieht unserem Schiff vorbei und wir sehen unserer großen Freude oft und viele Delfinschulen die offensichtlich auf Nahrungssuche sind. Je weiter wir nach Süden kommen desto unwirklicher wird die Stimmung über dem Meer. Es ist sehr diesig und auf dem Pazifik kräuselt sich kaum eine Welle. Erinnert an "the fog".

Irgendwann können wir durch den Nebel dann die Konturen der dem Hafen vorgelagerten Inseln erkennen und beim Näherkommen schälen sich die Umrisse der Berge heraus. Darauf wächst: nichts, Wüste. Und wir sind hier auch in einem Wüstengebiet das sich bis in die Anden hineinzieht. Der Dunst entsteht durch die hohe Lufttemperatur und den kalten Humboldstrom der hier an die Oberfläche kommt. Regnen tut es hier max 3 mm im Jahr.

Vor uns sehen wir dann auch gleich die Häuser von Calao und Conny hat endlich wieder Handyempfang - neueste Bilder von den Enkeln werden betrachtet. Vor dem Hafen liegen noch wartende Frachter, wir fahren aber gleich zu unserem Liegeplatz. Gegenüber liegt mal wieder die Black Watch, auch die werden hier wohl einen Passagierwechsel vorzunehmen.

 

 

Zügig steuert unser Kapitän an den Kai wo wir das letzte Anlegemanöver für diese Tour erleben. Die Artania wird festgemacht, Motor aus und Ruhe. An Land warten schon die Busse für die Ausflügler, da sind wir dieses Mal nicht dabei, wir gehen nur kurz von Bord um kleine Andenken an den Ständen zu kaufen. Heute Nachmittag ist Kofferpacken angesagt, denn morgen Vormittag geht es für uns dann endgültig von Bord.


Mittwoch 25. Januar 2017

 

Fertig haben wir gepackt. Die Koffer vor der Kabinentür wurden bereits heute Nacht von der Crew weggebracht und wir haben unsere Kammer auch bis 8:00 Uhr geräumt. Das Schiff bereitet sich auf einen Passagierwechsel vor, ca. 600 gehen von Bord und 400 neue Gäste kommen an. Beim Blick heute Morgen Richtung Meer wieder "the fog" der unheimliche Nebel, Schiffe sind nur zu erahnen. Beim letzten Spaziergang über das Deck macht ein Tankschiff fest, die Artania muss Treibstoff bunkern für die anschließende Pazifik Überquerung.

Dann war's das 😔

Unser Bus wartet um 11 Uhr und wir haben ausgeschifft. Ein letzter wehmütiger Blick auf unser schwimmendes Hotel die MS Artania und wir fahren los. Tschüss "Grand Laddy" bis vielleicht irgendwann wieder an Bord.

Der Flieger geht ja erst heute Abend und es ist noch recht viel Zeit. Wir haben bewusst den Ausflug nicht gestern gemacht sondern quasi als Transfer zum Flughafen gebucht damit der Tag nicht so lange wird.

Raus gehts aus dem Hafengelände in den Stadtteil Calao den wir auch schnell durchfahren. Gästen wurde gestern von der Reiseleitung dringend aberaten hier zu Fuß zu laufen - die Polizei am Eingang lässt aber auch gar niemenden ohne Taxi oder Bus passieren.

Unser Ziel ist das Zentrum von Lima. Lima ist eine Stadt von über 10 Mio Einwohnern, die in teils ärmlichen teils extrem luxeriösen Wohngebieten lebt. Ein für den Kontinent ungewöhnlich breiter Mittelstand ist hier ebenfalls zu Hause. Nachdem wir durch die Favela's durch sind erreichen wir die breite Küstenstraße die direkt nebem der Steilwand zur hoch gelegenen Stadt verläuft. Auch wir fahren dann hoch und schauen uns die Reste einer Maya..... nein wir sind in Südamerika: Inkapyramide an die mitten in einem Wohngebiet aus kleinen fast europäischen Häusern steht.

Danach werden wir in ein Hotel in der Nähe gebracht wo wir im Restaurant ein sehr wohlschmeckendes Mittagessen erhalten. Gestärkt geht es weiter zur Steilküste. Und die ist von hier oben atemberaubend. Auch heute bilden der kalte Humboldstrom und die heiße Luft wieder ein schönes waberndes Nebelgewand. Das ganze Grün wird mit Wasser aus Stauseen in den Anden erhalten, durch Lima läuft nur ein recht kleines Flüsschen aus dem Hochland. Unten im Wasser ein viele Surfer neben dem großen Strandrestaurent. Schaut euch die Fotos an, es sind etwas mehr, wir sind halt recht begeistert davon.

Satt sehen geht nicht, wir müssen weiter. Es geht in ein recht wohlhabendes Viertel wo wir vieles aus dem "alten" Lima sehen können, nicht uninteressant, dass hier mal eine Straßenbahn fuhr, deren letztes Examplar noch ausgestellt ist.  Dann noch ein kurzer Besuch im eigentlichen Zentrum mit Kathedrale, Museeum und Regierungspalast. Dort sehen wir dann auch recht häufig Bewohner aus dem Andengebiet von Peru. Bei der Weiterfahrt überqueren wir noch den kleinen Fluß und haben Sicht auf den hier wohl unvermeidlichen Hügel mit dem Elendsviertel. Die großen sozialen Ungerechtigkeiten und Probleme sind hier in der so unterschiedlichen Stadt unübersehbar und dürften bei der hohen Geburtenrate auch nicht geringer werden.

Dann haben wir es geschafft, wir sind am Flughafen, gönnen uns einen Burger und den letzten südamerikanischen Gerstensaft. Dann auf ins Flugzeug, eine A340-600 der Iberia. Vor uns liegen nun 11 Stunden bis Madrid.

Haben wir gut hinter uns gebracht und sind nun nach den Irrwegen des Flughafens nach dem Terminalwechsel in einer A320 der Iberia Express auf dem Weg nach Berlin Tegel, also weitere 3 Flugstunden.

Überraschend schnell und problemlos läuft die Einreise in Tegel. Die Koffer sind unglaublich hurtig auf dem Band, Zollkontrolle entfällt. Seit wir die MS Artania verlassen haben sind wir nun mehr als 24 Stunden unterwegs.

Wir sind froh, dass Andrea und Erik uns direkt am Terminal abholen, weil so ein wenig "fertig" sind wir schon. Aber auch hungrig - die Bordverpflegung bei Iberia ist recht schlicht. Im Pula Grill in Berlin findet dann diese lange, schöne, interessante und tolle Tour ihr Ende. Das war's dann - danke für die Geduld das alles zu lesen und bis zur nächsten Reise.

Conny & Klaus on Tour


0 Kommentare

Abu Dhabi und Dubai - März 2017

Diese Reise war irgendwie schon eine Weile im Hinterkopf. Wir waren ja schon drei Mal vorher in Abu Dhabi und wissen was uns dort erwartet. Warum also schon wieder? Na ja, weil Klaus einen runden Geburtstag hat und sich vor der Feier drücken will. Älter werden fällt so im kleinen Kreis nun mal leichter. Die Tour haben wir dann recht kurzfristig gebucht und los geht es.

Samstag 18. März 2017 

Wir fahren zum S-Bahnhof Junfernheide, stellen unser Auto ab und auf geht es mit dem 109er Bus nach TXL. Dort geraten wir mitten in einen Feuerwehr- und Polizei- Großeinsatz. Irgeneine Gaskartusche mit Pfefferspray ist im Abflugbereich A7 explodiert und es wurde teilgeräumt. Wir haben ja das Gruselterminal C - da können wir dann ruhig einchecken. Nun haben wir Hunger und Durst. Peiffedeckel würde der Saarländer sagen - nach 21 Uhr hat das Restaurant geschlossen. Ditte iss Berlin. Die sind an den Flughäfen hier alle nicht so recht sauber im Kopf. Also in Terminal C zum "Wendy's" Handfood essen. Und: "Ditte iss Berlin" die Burger und alles andere Warme war nach Conny's Bestellung "aus" also Klappstulle essen. Danach noch im Abflugbereich einen "na-ja" Wein aus Plastepulle und Plastebecher und auf geht es zur A330-200 "D-ALPI". Dort habe ich dann aber mal so richtig was von Platz: XXL Seat gebucht, eine Wohltat für meine langen Haxen und ein ganz angenehmer Nachtflug nach AUH.

Sonntag 19. März 2017

Gut angekommen und die Einreise flott hinter uns gekriegt. Auf geht es mit dem Bus auf die Hoteltour - wir sind natürlich wieder die letzten (die aussteigen dürfen). Es geht vorbei an der Sheikh Zayed Moschee und den Ethihad Towers (spielen später auf der Reise noch eine Rolle) in unser Touristenhotel "le Meridian". Das ist ein sehr ordentliches Mittelklassehotel, etwas in die Jahre gekommen, aber sauber und mit vernünftiger Verpflegung und schönem kleinen Strand. Dort werden wir zu unserer Freude gleich eingecheckt und können uns auf dem Zimmer umziehen und dem geplanten Nichtstun am Strand nachkommen. Ach ja - und deutsches Bier gibt es im "all inclusive" Paket auch. Prost.

Also verbringen wir einen richtig schönen, ruhigen, sonnigen und heißen Tag mit Faulenzen am Strand. Super. Das Mittagessen nehmen wir im Italienischen Restaurant ein, das ist im "all invlusive" enthalten. Abends dann nach einem schönen Spaziergang am Hotelstrand besuchen wir dann das griechische Restaurant, was ebenfalls inclusive ist, Nach drei Gläsern Wein haben wir dann nach einem langen Tag eine schöne Bettschwere und verfrachten uns in die Betten.

Montag 20. März 2017

Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es für uns gleich wieder an den Strand. Von dort haben wir  einen kurzen Blick auf den Hafen wo die MSC Marvillia gerade festgemacht hat. Die Temperatur nähert sich schon am Vormittag wieder den 30 Grad und die Sonne sehen wir nur durch einen gelblichen Schleier Wüstensand. So schlimm haben wir die Sand-Staubbelastung in den Emiraten noch nicht erlebt, die Sicht wird immer bescheidener.

Nach dem Mittagessen beschließen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Corniche zu machen. Das sah doch auf der Karte so nahe aus. Na ja, drei Kilometer müssen wir dann laufen bis wir die Strandpromenate erreicht haben. Hier hat man einen schönen Blick auf Teile von Abu Dhabi und den Hafen. Doch auch hier ist die Sicht durch den Staub getrübt. Zum Glück haben wir eine Flasche Wasser dabei - das tut in der Hitze gut. Vorbei an den schönen Anlagen der Corniche spazieren wir durch einen älteren Stadtteil Abu Dhabi's wieder zurück zum Hotel wo wir den Reststaub mit einem kühlen Bitburger hinweg spülen. Beim Blick auf die Wetterkarte befürchte ich bereits das Schlimmste für morgen.

Dienstag 21. März 2017

Die Scheichs behalten mich jetzt wahrscheinlich hier. An meinem Geburtstag schüttet es hier am Morgen wie aus Eimern, ein Wunder für die Wüste und ich befürchte dass die mich als Regenmacher ansehen und nicht mehr ausreisen lassen. Es ist ein Regen wie ihn seit der Prophet Ibrahim um die Kaaba marschiert ist nie wieder eines Menschen Auge hier erblickt hat.

Um die Mittagszeit hört der seltsame Spuk dann auf, und wir laufen in der nun klaren Luft auf die andere Seite der Bucht wo wir uns die Neubauten ansehen wollen. Hier ist eine Klinik für Superreiche errichtet worden und direkt daneben ein dekadenter Einkaufstempel für eben diese Kundschaft.

Am Abend heißt es: duschen, pudern und fein anziehen. Eine Limousine wartet vor dem Hotel auf uns und bringt uns zu den Ethihad Towers, genauer gesagt zum höchsten Turm davon und noch genauer ins Jumeira Hotel. Heute ist 60er Geburtstag (Oh jeh, als Bayern Fan ein 60er ) und da haben wir eine besondere Location zur Feier ausgewählt. Das Hotel ist ein 5 Sterne Schuppen mit allem was in den Emiraten so dazu gehört: Protz, Prunk und Glanz. Wir fahren zunächst in die 72. Etage in "Ray's Bar" wo wir den fantastischen Ausblick auf die Stadt genießen und zur Einstimmung zwei schöne Gläser Wein trinken.

Dann geht es noch eine Etage höher ins "Ray's Grill" Restaurant wo für uns ein Tisch direkt am Fenster reserviert ist. Hier wird uns für reichlich Kohle ein extrem tolles und umfangreiches Abenmenü kredenzt. Wir sind sehr begeistert vom Essen, dem Ambiente, dem Ausblick und dem ganzen aufmerksamen Service der uns zuteil wird. Zum Dessert noch eine kleine Aufmerksamkeit vom Hotel. Das ist mal eine tolle Geburtstagsfeier. Glücklich und zufrieden fahren wir zu später Stunde die 73 Stockwerke nach unten und lassen uns wieder in unser (gewöhnliches) Hotel bringen.

Mittwoch 22. März 2017

Heute scheint wieder wie wir es uns erwartet haben die Sonne. Doch die Kaltfront die gestern den Regen brachte wirkt noch deutlich nach. Mehr als 23 Grad bringt das Thermometer auch am Mittag nicht zu Stande. Schade aber für einen Mitteleuropäer um diese Jahreszeit gut auszuhalten.

Am Nachmittag klettern wir dann in eine Taxe und lassen und die 150 km nach Dubai bringen - unser 6. Besuch in dieser Metropole. Wir wollen einfach noch einmal die Fontaine am Burji Khalifa bei Nacht sehen. Danach noch ein kurzer Besuch in der Dubai Mall, dem größten Einkaufszentrum der Welt bevor wir uns wieder nach Abu Dhabi bringen lassen.

Donnerstag 23. März 2017

Kurzurlaub ist vorbei, wir stehen zeitig auf und frühstücken nur ganz kurz. Schon um halb acht werden wir mit dem Bus zum Flughafen gebracht und treten den Rückflug an.

Nah dem Start haben wir noch einmal einen schönen Blick auf Abu Dhabi (schon wieder mit Staub) und einen ruhigen Rückflug auch über die verschneiten Berge im Inneren der Türkei. Der Flug führt uns in Rumänien über die Donau zurück nach Berlin. War alles leider wieder viel zu schnell vorbei. Es waren schöne fünf Tage, und wir freuen uns nun gleich schon darauf wenn es wieder heißt: Conny & Klaus on Tour

0 Kommentare

Im Januar 2018 heißt es dann "Unterwegs in Asien"



Im März/April 2019 geht es dann von Südamerika ins Mittelmeer

Teil 1: Von Oranienburg nach Havanna (Tag 1-3)

Los geht es am Sonntag den 08.01.2017 mit dem Zug von Oranienburg nach Frankfurt ins Steigenberger Airport Hotel.

Der Hinflug erfolgt am 09. Januar 2017 im Vollcharter mit Condor B767-300 von Frankfurt nach Havanna.

Mit der MS Artania fahren wir dann von Kuba über Mexiko, Belize, Honduras und Guatamala nach Colon/Panama.

Dort erwartet uns der Höhepunkt der Reise, die Durchfahrt durch den Panama Kanal. Wir werden die alten Schleußen benutzen und viel Historie sehen.

Nach Durchfahrt des Kanals nehmen wir Kurs Richtung Süden und werden den Äquator überqueren, bevor wir im gleichnahmigen Land in Manta anlegen.

Der Abschluss unserer Reise wird in Lima/Peru sein. Von dort geht es mit Iberia A340-500 zurück nach Europa, genauer Madrid. Letztes Teilstück dann mit Iberia Express von Madrid nach Berlin.

(Bild: Phönix Reisen, Bonn)

 


Sonntag der 08. Januar 2017 Bereits kurz vor 5 Uhr sind wir auf den Beinen. Duschen, Tasse Kaffee trinken, nochmal die Checkliste durchgehen ob wir nichts vergessen haben. Gepackt hatten wir ja schon die beiden Tage davor. Dann Stulle schmieren und schon ist es sieben Uhr. Überpünktlich steht Davis vor der Haustür um uns zum Bahnhof zu fahren. Der RE 5 ist genauso pünktlich und ab gehts es nach Berlin HBF. Zu unserer Freude steht der ICE nach Frankfurt schon im Gleis und wir können bis zu Abfahrt ins Warme. Danach folgt eine schöne Fahrt durch die verschneite Republik nach Frankfurt/Main. 

 

 

Stippvisite in Eppstein bei Sabine, Patrik und den beiden Enkeln und schon müssen wir mit dem Sixt-Car nach Frankfurt. Mühle abgegeben und auf mit dem Shuttle Bus ins Steigenberger Airport Hotel. Immer wieder schön vor einer weiten Reise hier zu übernachten

Montag der 09. Januar 2017 Nach einer doch recht kurzen Nacht geht es wieder mit dem Hotel Shuttle um 7:00 Uhr zum Terminal 1.

 

Einchecken bei Condor wie immer rucki zucki und auf zum Frühstück. Denken wir zumindest, aber wie so vieles an diesem Tag noch - schon am Anfang geht es schief.

 

Unser Abflug der DE 9430 ist in C 4, leider hat dieser Bereich keine Verbindung zum Hauptbereich so dass wir nach passieren der Sicherheitskontrolle festsitzen. Eine Flasche Wasser und für jeden ein Toast- Sandwich müssen genügen.

 

Der Abflug verzögert sich wegen Nebels (verzögert haben sich die Anflüge - aber dadurch sind natürlich auch die Abflüge betroffen) um eine halbe Stunde was an diesem Tag das kleinere Problem ist.

 

 

Abflug auf der Startbahn West und ab geht es über Kaiserslautern, nördlich von St. Ingbert vorbei über die Städte Luxemburg und Paris hinaus über die Biskaya auf den Atlantik.Wir haben das Premium Menü vorbestellt und müssen die Pastapampe der anderen Gäste also nicht verzehren.

 

 

Über der Biskaya wird der Flug verdammt unruhig, sogar der Service muss wegen Turbolenzen für fast 2 Stunden eingestellt werden. Die weitere Reise dann angenehmes Flugwetter, es geht über die Azoren und die Bahamas (Bild Nassau) zum Anflug auf Havanna wo wir fast planmäßig landen.

 

Bei der Einreise dann das gewohnte Durcheinander das Gäste in solchen Ländern meist erwartet. Gepäck kommt auf zwei Bändern, Passkontrollen langwierig, Zollkontrolle undurchschaubar. Haben wir wie immer alles gut hinter uns gebracht.

 

Von der Reederei Phönix-Reisen ist nichts zu sehen - ungewöhnlich, so was waren wir nicht gewohnt und haben das von denen auch nicht erwartet, denn Gäste holt man am Flughafen ab. Zumal es sich um einen Vollcharter handelt bei dem alle Fluggäste aufs Schiff wollen. Also raus aus dem Gebäude, da stehen ja schließlich "moderne" Busse in einheitlichem Look. Die Fahrer zeigen sich halbwegs informiert dass welche ankommen und zum Hafen wollen. Prächtiges Chaos beim Koffer Einladen und Sitzplätze erwischen. Irgendwann geht es dann auch los und wir können erste Eindrücke von Kuba und Havanna erhaschen.

 

Nach ca. 45 Minuten stehen 6 Busse in 2er Reihen vor einem Gebäude (das Hafengebäude wie sich später herausgestellt) und warten und warten und warten. Nach etwa 1 Stunde dann das Zeichen „alle raus“. Koffer suchen, Partner suchen und im chaotischen Gedränge rein ins Hafenterminal. Langsam liegen bei einigen die Nerven blank - noch immer keiner von Phönix-Reisen und der Artania zu sehen.

Auf Geheiss eines „wichtigen“ Arbeiters alle Koffer auf der Anlieferstraße abstellen und hoch zur Abfertigung Richtung Schiff. Eigentlich kaum vorstellbar, aber hier herrscht ein noch erheblich wüsteres Chaos. Drängelnde ungeduldige Abreiser und drängelnde ungeduldige Anreiser müssen sich eine Sicherheitsschleuse teilen - jede Gruppe in die andere Richtung. Immer noch niemand von Phönix zu sehen. Stellt euch mal vor wie das so ist: 535 Gäste verlassen das Schiff und über 600 wollen rauf - gleichzeitig !!!!!

 

Irgendwann ist plötzlich der stellvertretende Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer im Gewühl und versucht mit lauter Stimme etwas Ordnung in das Durcheinander zu bringen, was ihm nach einer halben Stunde sogar leidlich gelingt. Irgendwann sind wir dann alle reichlich verschwitzt und genervt endlich eingecheckt und es geht endlich zum verspäteten Abendessen was die Crew bis 24:00 Uhr anbietet. Da liegen wir aber schon geschafft von der Anreise, dem Essen und zwei Cuba Libre in der Kajüte und pennen tief und fest.

 

Die Auflösung für die mehr als ungewöhnliche Abreiseveranstaltung liefert der Kreuzfahrtdirektor Thomas Gleiss am gleichen Abend in einer ausführlichen Erläuterung.

 

In aller Kürze: die kubanischen Behörden ließen die MS Artania mehr als 36 Stunden nicht einlaufen, obwohl drei Hafentage mit Passagiertausch vereinbart waren. (Auch die Dreharbeiten im Land waren schon lange vorher beantragt und genehmigt worden).

 

Wir sind gelandet, da war das Schiff noch gar nicht an der Pier festgemacht. Die Phönix Truppe musste für 300 Passagiere die Flüge umbuchen, das Gepäck musste raus, die Kabinen vorbereitet werden u.s.w. - Die Mannschaft von der MS Artania hatte so gewaltig viel um die Ohren - die konnten uns gar nicht abholen.

 

Also unter diesen Umständen unseren Dank dass wir willkommen waren, eine frische Kabine vorgefunden haben und ein köstliches Abendessen serviert wurde.

 Nach dem Stress und dem feinen Abendessen noch an der Phönix Bar einen Cuba Libre genehmigen und dann ganz toll und entspannt schlafen - wegen Zeitverschiebung bin ich aber schon sehr früh wieder raus aus den Federn und drehe erst mal eine Erkundungsrunde über das Schiff.

 

Schön so morgens ganz alleine rumzulaufen. Auch schön die Sicht auf Havanna bei Dunkelheit. In der zentralen Hafennähe ist vieles renoviert, je weiter weg desto heruntergekommener ist die Bausubstanz. Erinnert deutlich an Oststädte zur Wendezeit - nur noch ausgeprägter.

 

Danach Frühstück und die Information , dass wir den Hafen um 12 Uhr auf behördliche Anordnung verlassen müssen - alle Landausflüge also gestrichen. Naja, wenigstens bleiben uns noch zwei Stunden um Havana zu Fuß zu erkunden, das muss reichen (wir hatten eh nur eine 4-stündige geführte Fuß- Tour gebucht.

Im Anschluss dann noch einige Aufnahmen aus Havanna / Stadt und für Freunde des gepflegten Automobils einige schöne Havana Car Pics.

Viel Spaß beim Ansehen. (Hochaufgelöste Fotos können bei mir nachgefragt werden - betrifft fast alle Aufnahmen)

Wie ihr seht haben wir doch noch ein paar schöne Eindrücke in Havanna sammeln können (viel mehr kommen im Fotobuch und im voraussichtlich 3-teiligen Film).

Also uns hat der doch recht kurze Aufenthalt gut gefallen - die freundlichen Einwohner und das gesamte seltsame Stadtbild haben uns beeindruckt. Wie wird sich das nun in den nächsten Jahren verändern?

Also ab zurück zum Schiff, und da heißt es dann auch gleich "Leinen los" und ablegen. Das Schiffstyphon ertönt noch drei mal über die Altstadt und die Ausfahrtsmelodie erklingt. 

 

Unsere Schiffsreise hat nun tatsächlich begonnen - und wir freuen uns auf die nächsten Tage und tollen Erlebnisse wir die kleinen Kinder.

 

Nachfolgend noch ein paar Bilder vom Ablegen der MS Artania, dem schönen Blick auf die Corniche und die Oldtimer, die beiden Teile des Fort's zur Hafenbefestigung, die Neustadt Havanna's, die MSC Armonia und die weitere Ausfahrt in die karibische See, vorbei an Kuba Nord. Auf gehts zur Insel Gozumel / Mexiko.

Teil 2: Karibik - Gozumel, Chichen Itza, Costa Maya/Mexiko          (Tag 4-5)

Dienstag 10. Januar 2017 Nachmittag

 

Wir sind mitlerweile fast um die Nordseite von Kuba herum und auf dem Weg im Golf von Mexiko Richtung Insel Guzumel nun ohne Landsicht im offenen Ozean unterwegs.

 

Also ein halber Seetag - und das Schiff läuft mit hoher Geschwindigkeit von 21 Knoten. Die Eile hat ihren Grund, schließlich wollen wir morgen früh kurz nach Sonnenaufgang den zusätzlichen Hafen erreichen.

 

Also haben wir heute nachmittag genügend Zeit uns an das Schiff zu gewöhnen und für uns brauchbare Ecken zu erkunden. Wie sich schon bei Studium des Kataloges und der Fernsehsoap herauskristallisierte - achtern an der Phönix Bar ist der schönste Platz. Hier können wir den Jetlag vertreiben.

 

Das Wetter wird mit fast jeder Seemeile besser - was wohl auch daran liegt dass die böse und massive Kaltfront die von der Ostküste USA auch bis hierher gezogen ist sich nun deutlich abschwächt.

 

 

Heute Abend dann der Kapitänsempfang mit Begrüßung Kreuzfahrtdirektor - da haben wir uns fein gemacht !

Das war ein langer Tag heute, viel erlebt und nette Menschen kennengelernt. Später als vorgesehen kommen wir ins Bett - es muss ja mal wieder ein kleiner Umweg über die Heckbar genommen werden. Bei mäßigem Seegang schlafen wir dann aber sofort glücklich und zufrieden ein.

Wie so oft ist auch diese Nacht schnell vorbei und die Lautsprecher quäken schon wieder, dass wir kurz vor dem Festmachen auf der Insel Gozumel/Mexiko sind. Bei der Anfahrt sind die beiden erheblich größeren Schiffen "Mein Schiff 5" und die "Norwegian Gateway" an ihren Landungskai's zu sehen. Neben der deutlich größeren Gateway machen wir dann auch fest.

So, nun aber schnell zum Frühstück, die 1. Ausflugstour steht auf dem Programm, wir wollen ja nach Chichen Itza, einer der "3 Großen" der amerikanischen Frühkulturen in der Beliebtheit der Touristen. Dazu zählen dann noch Tikal in Guatemala und Machu Pichu in Peru. (Es gibt aber noch viele weitere bedeutende Stätten auf dem Kontinent)

Also auf in die Atlantik Lounge, mit Gruppe 2 raus und zu Fuß ca. 20 Minuten zum Bootshafen von wo aus es auf das Festland geht. Vom Hafen fahren wir mit einem Katamaran (Express Boot) etwa 45 Minuten bis Playa del Carmen auf dem mexikanischen Festland. Aufgrund der doch recht hohen Dünung und dem hohen Fahrttempo dürfen wir nur drinnen Platz nehmen, Außendeck gesperrt - was wie sich dann herausstellt auch geboten war. Das Boot schaukelt und dreht über alle Achsen dass es eine wahre Freude ist - Conny wird ganz grün im Gesicht. Die Gischt spritzt sehr stark auf das Freideck und die Scheiben. Bin gespannt ob sie auch wieder mit zurück fährt. 🤢

Playa del Carmen ist voll der abgefahrene Touristikort. Hier ist die Hölle los. Alles sehr modern und sauber - voller Läden, Geschäfte, Stände und Verkäufer. Und natürlich ohne Ende Touristen wie wir. Nach einem kurzen Fußmarsch sind wir aus dem Hafen- und Tourigelände bei den Bussen angekommen und es geht los - 3 Stunden bis Chichen Itza. Da kommt Freude auf :-(

Kurz ein paar Infos zu Chichen Itza aus Wikipedia:

https://de.wikipedia.org/wiki/Chichén_Itzá

 

Chichén Itzá ist eine der bedeutendsten Ruinenstätten auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Sie liegt etwa 120 Kilometer östlich von Mérida im Bundesstaat Yucatán. Ihre Ruinen stammen aus der späten Maya-Zeit.

Mit einer Fläche von 1547 Hektar ist Chichén Itzá einer der ausgedehntesten Fundorte in Yucatán. Das Zentrum wird von zahlreichen monumentalen Repräsentationsbauten mit religiös-politischem Hintergrund eingenommen, aus denen eine große, weitestgehend erhaltene Stufenpyramide herausragt. Im direkten Umkreis befinden sich Ruinen von Häusern der Oberschicht.

Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert muss diese Stadt eine überregional bedeutende Rolle gespielt haben. Wie diese genau aussah, konnte bisher jedoch nicht geklärt werden. Einzigartig ist, wie in Chichén Itzá verschiedene Architekturstile nebeneinander auftreten. Neben Bauten in einem modifizierten Puuc-Stil gibt es Bauformen, die toltekische Züge aufweisen. Dies hat man früher oft auf einen direkten Einfluss von Auswanderern aus Zentralmexiko beziehungsweise von Eroberern aus Tula zurückgeführt. Heute geht man eher von diffusionistischen Modellen aus und nimmt eine weitgehende Gleichzeitigkeit verschiedener Stilformen in den Monumentalbauten an.

Durch die touristische Entwicklung von Yucatán ist Chichén Itzá zu jener archäologischen Stätte geworden, die in Mexiko nach Teotihuacán die meisten Besucher anzieht. Von der UNESCO wurde Chichén Itzá 1988 zum Weltkulturerbe erklärt. Am 30. März 2015 wurde die Gedenkstätte in das Internationale Register für Kulturgut unter Sonderschutz der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten aufgenommen


Gegen Mittag kommen wir auch tatsächlich in Chichen Itza an. Unglaublich wie viele Busse hier stehen und wie viele Menschen vor dem Eingang und den Kassenhäuschen drängeln. Weil die Fahrt vom Badeort Cancun nur unwesentlich länger ist treffen hier natürlich dann alle zusammen.

Da Phönix wie immer die Tour gut organisiert hat sind unsere Karten schon beim Guide, der besorgt auch sofort eine Videokarte für mich, so dass wir schnell auf dem Hauptgelände sind. Die Luft steht - brütende Hitze, nix für 'n weißen Mann. Erst eincremen, ist ja kaum Schatten hier. Mit dem Guide gehen wir im Schnelldurchlauf die Punkte auf dem Hauptgelände ab. Für mehr reicht dann doch leider die Zeit nicht.

(Foto Kukulcan Pyramide)   Die Erläuterungen zu den Bauzeiten und -Bedingungen sowie den rituellen Opferungen der Menschen erstaunen und erschauern uns. Auch die Schilderungen zum Ballspiel auf dem "jorge de pelota" dem großen Ballspielplatz die wir ja schon aus der Schule kennen beeindrucken uns. Die Spielregeln sahen den Opfertot des "Kapitäns" der unterlegenen Mannschaft vor, der dann wohl auch sofort vollstreckt wurde. Brrr. dann doch lieber eine vernünftige Abstiegsregel.

Wir haben dann noch etwas Zeit zu zweit ohne Guide und Gruppe über das Gelände zu laufen und können noch ein paar schöne Aufnahmen und Filmsequenzen einfangen. Uns erstaunen die unzähligen Kleinhändler die überall auf dem Gelände verteilt sind und allen möglichen Krimskrams für uns Touristen anbieten. In dieser Masse noch nie gesehen, und seltsam dass im Weltkulturerbe dies zugelassen wird. Na ja, ne kleine Pyramide und einen Magneten haben wir dann ja doch noch gekauft. Vieles wird dann in den Filmteilen und im Fotobuch zu sehen sein.

Auf der Rückfahrt werden wir dann mit einem pampigen "Sub" und Obst und Süßigkeiten verpflegt und sind aber froh aus dem Glutofen wieder im schön gekühlten Bus zu sein. Zurück geht es dann wieder nach Playa del Carmen, auf dem Weg dorthin sehen wir noch einen schönen Sonnenuntergang über der hier flachen mexikanischen Landschaft. Die Überfahrt mit dem Katamaran dann bei Dunkelheit (Conny ist froh, dann muss sie den Seegang nicht sehen). Auf dem Fußweg von der Anlegestelle zur Artania erhaschen wir noch einen schönen Blick auf die "Grand Lady". Leider werden wir über eine Abkürzung aufs Hafengelände geführt und können dadurch unsere Magnetsammlung nicht erweitern. Das Teil aus Gozumel wird also an der Kühlschranktür fehlen.

Auf den Sektempfang für die Tagesausflügler verzichten wir heute Abend mal, wir müssen dringend unter die Dusche und den Schweiß dieses anstrengenden Tages abwaschen. Dann schnell in die "legeren" Klamotten und ab ins Restaurant zum Abendessen. Ein klein wenig müssen wir uns dann doch beeilen (Die Flasche Wein haben wir aber trotzdem gemütlich geschafft 😇).

An der Phönix Bar steht gleich ein "mexikanischer Abend" auf dem Programm, das heißt dass achtern auf den Decks 4-8 wohl dichtes Gedränge sein wird. Es ist einfach nur super wenn da hinten am Schiff wie in einem Amphitheater hunderte Menschen fröhlich eine schöne Party feiern. Klasse Auftritte der einheimischen Künstler unter mitreisenden Rhytmen. Fast alle wippen und wackeln mit dem A...... und geniesen die tolle Stimmung in der lauen Nachtluft. Die Show war leider gefühlt viel zu früh zu Ende - schließlich mussten die lokalen Akteure noch von Bord denn es heißt ja gleich "Leinen los".

Die MS Artania fährt heute Nacht Richtung Südwest durch den Golf von Mexiko und legt morgen früh in Costa Maya auf dem mexikanischen Festland an. Wir gönnen uns auf "unserer" Terrasse noch ein letztes kühles Glas Sekt und werden dann gleich vom leichten Seegang in den Schlaf geschaukelt.



Donnerstag 12. Januar 2017

 

Und wir haben uns eingebildet wir wären im Urlaub 🙄 "Peiffedeggel" würde der Saarländer jetzt sagen. Schön und erholsam gepennt, aber trotzdem war die Nacht wieder viel zu schnell vorbei. Es wird hell und das Schiff wird gleich in Costa Maya einlaufen. Also raus aus den Federn, duschen und ich schaue dann mal gleich draußen nach dem Rechten. Und es ist sehr recht - ein schöner Sonnenaufgang verheißt einen warmen und sicher tollen Tag,

Na dann mal auf zum Frühstück. Es ist immer wieder schön für uns aus dem Restaurantfenster im "8.Stock" das Anlegen an die Pier zu beobachten. Ganz so eilig haben wir es ja nicht, wir haben keinen Ausflug gebucht sondern wollen einen privaten Landgang unternehmen - so viel gibt es laut Internet hier ja auch gar nicht zu sehen. Costa Maya ist eigentlich ein Retortenort für Touristen. Hier können bis zu vier Kreuzfahrtschiffe anlegen, und an Land sind für die vielen amerikanischen Gäste entsprechende Unterhaltungsmöglichkeiten entstanden. Auch heute hat die "Norwegian Beakeway" vor uns festgemacht. Hier könnt ihr mal den Größenunterschied sehen. Auf die Beakeway passen ca 3.500 Gäste und es gibt noch erheblich größere Trumms auf dem amerikanischen Markt.

Das ganze Gelände an der Pier erinnert irgendwie an Disneyland. Alles so irgendwie piratenmäßig aber nett zusammengestellt, viele Verkaufsstände und Restaurants und ca. 500 m entfernt ein großer Vergnügungspark der den Maya Pyramiden nachempfunden ist. Im Gelände mehrere Becken in denen man für heftig Geld mit Delfinen schwimmen kann. Wir finden das, vor allem in den kleinen Becken, alles andere als artgerechte Haltung. Schlimm für die Tiere.

Ein Bier in der Hitze wollen wir uns natürlich auch gönnen - es gehört sich ja, in jedem besuchten Land die heimischen Gebräue zu kosten. Geschmacklich gar nicht schlecht - preislich aber einfach irre: 8 $ die 325 ml Flasche. Danach schlendern wir noch ein wenig weiter über das Gelände und gehen dann aber auch wieder zurück auf's Schiff. Seeluft macht hungrig und das verspätete Mittagessen liegt an.

Das war's dann für heute. Den Rest des Tages verbringen wir auf dem kleinen Pooldeck und noch vor dem Abendessen legen wir ab und auf geht es nach Santo Thomas de Castilla. Das könnt ihr dann in Teil 3 mit verfolgen.



Teil 3: Belize City+Belize - Santo Tomas de Castilla/Guatemala - Tikal (Tag  6+7)


Freitag 13. Januar 2017

Uii, es ist ja schon wieder Morgen 😎 gut ausgeschlafen sind wir, und gut gefrühstückt haben wir. Die MS Artania hat während dessen vor Belize City den Anker geworfen und liegt auf Reede.

Der kleine Hafen ist auch für unser relativ kleines Kreuzfahrtschiff aufgrund der geringen Wassertiefe nicht anzufahren. Wir liegen ziemlich weit draußen, auf einem vom Lotsen zugewiesenen Platz damit der Anker die näher an Land gelegenen Korallenriffe nicht beschädigt. Hier hat man vielfältige Möglichkeiten die Unterwasserwelt zu betrachten - doch wir haben etwas ganz Anderes vor.

An Land tendern wir nicht mit den schiffseigenen Tenderbooten sondern mit denen von Land. Die Jungs wollen ja schließlich auch ein paar Dollar verdienen - und schneller geht es damit dann auch noch. Also tuckern wir mit unserer Ausflugsgruppe die 30 Minuten rüber zum Anleger. Dort werden wir von einer Steelband empfangen, was wir ganz toll finden. Aber viel Zeit bleibt uns ja nicht, raus aus dem Hafengelände und rein in den Bus. So 'n richtiger amerikanischer Schulbus - ebenfalls mal etwas das man erleben muss.

Die Fahrt führt uns schnell aus Belice City heraus in Richtung Landesinnere. Wir durchfahren riesige Bananen- und Ananasplantagen und kleine urige Dörfer. Schon von weitem können wir dann die Karsthügel des Naturschutzgebietes sehen wo unser eigentliches Ziel liegt.

Nach ca. 90 Minuten erreichen wir das Reservat um den Caves Brunch River. Das ist ein kleiner Fluß der mal flott mal gemächlich durch die hügelige Landschaft fließt, und sich dabei auch durch eine Karsthöhle schlängelt.

Und genau diesen Fluß und diese Höhle wollen wir sehen. Allerdings nicht zu Fuß oder mit dem Boot - nein, auf Gummiringen wollen wir uns etwa 2 Stunden darauf treiben lassen, auch wenn Conny ein wenig Angst vor der 15minütigen Höhlendurchquerung hat. Das wird ein Spaß werden 😀. Zuerst ist aber einmal Umziehen angesagt, alle Mann in die linke Holzhütte, alle Frau in die rechte Holzhütte. Kurz darauf steht alles in Badeklamotten vor dem Ranger und erhällt Schutzhelm (mit Lampe) sowie Rettungsweste. Die Gummischläuche brauchen wir nicht zu schleppen - Luxustour gebucht, die werden von den Einheimischen an den Startplatz gebracht. Alle empfindlichen Sachen müssen aber leider im Bus bleiben, Kameras und Handys nicht zugelassen. Zum Glück habe ich meine GoPro dabei - die darf mit.

Vor dem Vergnügen steht aber noch die Arbeit. Wir müssen noch ne halbe Stunde durch den Reganwald laufen und zum Fluß hinabsteigen - erst dann wird es losgehen. Was sind wir froh, dass die Floßringe schon hingebracht wurden. Aber nun auf zum Flußabenteuer:

 

Das war eine ganz tolle Tour und wir haben sehr viel Freude dabei gehabt, ein wirklich schönes Erlebnis. Total begeistert von der Reifenfahrt machen wir uns auf den Rückweg nach Belize City. Bevor wir die Stadt erreichen durchquert die Straße einen riesigen Friedhof. So etwas werden wir auf unserer Reise noch öfter sehen, die Toten werden in Steinsärgen über der Erde begraben.

 

Am Hafengelände kaufen wir noch kleine Andenken, vor allem den obligatorischen Magneten und setzen dann mit dem Tenderboot wieder über zur Artania.

Na ja, ihr kennt uns ja. Natürlich macht uns so ein ereignisreicher Ausflug durstig - also sind wir kurz nach Rückkehr auf das Schiff wieder achtern bei der Phönix Bar zu finden. Prost.

Nach dem Auslaufen erleben wir dann wieder einen dieser tollen Sonnenuntergänge die man so gar nicht mit einem Foto wiedergeben kann. Auf Wiedersehen Belize war schön der Tag hier.

Aber nun auf zu neuen Ufern, der nächste Höhepunkt unserer Kreuzfahrt steht morgen an: Tikal. Ein weiteres Highlight der Mayakultur wollen wir besichtigen, und das wird dieses mal eine Gewalttour werden, wir sind über 12 Stunden weg vom Schiff auf einer wirklich anstrengenden Unternehmung.


Samstag 14. Januar 2017

Sch.... Wetter in Santo Tomás de Castilla. Das muss sich um die Regenzeit handeln. Hier ist es zwar um halb sieben schon 26 Grad, aber das Feuchte trübt etwas die Laune. Soll besser werden verspricht Kapitän Mühlebach - der müsste es ja wissen.

Weil noch fast nachtschlafene Zeit hat nur das Selbstbedienungsrestaurand auf Deck 8 für die Frühausflügler offen.

Also hoch, 1 Omlett 2 Brötchen und ein halber Liter Kaffee. Es geht ja gleich los mit dem großen Ausflug - übrigens der längste auf unserer Tour.

Kaum angelegt werden wir in den Bus geschafft und aus dem Hafengelände gebracht. Auf dem Weg zum "Flughafen" durchqueren wir die Stadt die doch ziemliches Elend zeigt. Alleine zu Fuß möchten wir da nicht rumlaufen.

Nach etlichen Irrwegen durch die Favelas (was anderes scheint es hier nicht zu geben) treffen wir auf einem schwer bewachten Militärflugplatz ein. Natürlich gibt es hier kein Abfertigungsgebäude. Raus aus dem Bus und rein in die Flugzeuge. Drei sind extra für uns hier eingeflogen worden und stehen mit laufenden Motoren auf dem Vorfeld.

Ich entscheide mich zum Entsetzen von Conny natürlich für die kleine Maschine, eine etwa 40 Jahre alte EMB 110. Aber da muss sie nun durch. Kaum drin geht's zur holprigen Startbahn und mit entsetzlichem Lärm rumpelt das Ding los und hebt irgendwann auch tatsächlich ab. Es rüttelt und schüttelt fürchterlich als wir durch die Gewitterwolken fliegen. Conny kotzt wohl gleich.

Der Flug nach Flores ist alles andere als gemütlich, raue See würde der Käptn sagen. Dichte Regen- und Gewitterwolken, sehr viel Thermik. Es dauert ziemlich lange bis wir endlich über den Wolken sind und es ein wenig ruhiger wird. Nach 40 Minuten Flug geht es wieder rein in die Suppe und die Wackelei beginnt von neuem. Kurz vor dem Ziel reißen die Wolken etwas auf - das wird noch was mit dem schönen Wetter. Wir sind gut gelandet, ich bin vom Flug begeistert, Conny anscheinend eher weniger.

50 Gäste, drei Flieger, drei Kleinbusse und los geht die Fahrt von Flores in den Nationalpark von Tikal. Wir werden nun noch etwa anderthalb Stunden unterwegs sein. Kaum haben wir die Stadt Flores verlassen sind wir "im Busch". Nur vereinzelt sehen wir Gehöfte und kleine Dörfer. Da wo Landwirtschaft betrieben wird sind Kuhherden, Maisfelder und Orangenplantagen zu sehen, hier im Hochland weniger Bananen. Aber auch Zuckerrohr wird angebaut. Wir durchqueren eine sehr schöne Landschaft und recht ärmliche Dörfer um die herum viel Gemüseanbau zu sehen ist.

Endlich erreichen wir tief im Regenwald die Maya Stätte Tikal

Tikal ist eine antike Stadt der Maya in den Regenwäldern des Petén im nördlichen Guatemala mit bemerkenswerten Stufentempeln. Sie war eine der bedeutendsten Städte der klassischen Maya-Periode (3. bis 9. Jahrhundert) und ist eine der am besten erforschten Maya-Städte. Die ersten Siedlungsspuren reichen ins frühe 1. Jahrtausend v. Chr. zurück. Im 2. Jahrhundert begann die eigentliche städtische Entwicklung mit der Errichtung von Tempeln, Stelen und Palast-Tempel-Komplexen. Ein erster Höhepunkt wurde im 5. Jahrhundert erreicht, als eine mächtige Herrscherdynastie einen Kleinstaat nach dem anderen in der Nachbarschaft unterwarf und zu Vasallenkönigreichen machte, woraus ein langjähriger Konflikt mit dem mächtigen Nachbarstaat Calakmul entstand. Einen zweiten Höhepunkt erlebte Tikal im 8. Jahrhundert, nachdem Calakmul als Rivale besiegt worden war. Im frühen 9. Jahrhundert schwand die Macht von Tikal, die Bautätigkeit hörte auf. Spätestens im 10. Jahrhundert war die Stadt vollständig verlassen.  (Aus der Wikipedia) den kompletten Artikel findet ihr hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Tikal

Kaum angekommen sortieren wir uns um unseren deutschen Guide. Mit dem haben wir aus unserem Kleinbus richtig Glück gehabt. Er ist hier schon seit den 90er Jahren als Architekt auf dem riesigen Gelände tätig und begleitet die Grabungsarbeiten mit seinem Statikwissen um Schäden an den Gebäuden zu verhindern. (Die Amis haben in den 60ern schon mal eine Pyramide einstürzen lassen)

 

Insgesamt werden wir nun mehr als 8 km zu Fuß bei brütender Hitze unterwegs sein, 300 Höhenmeter bewältigen und eine 76 m hohe Pyramide erklimmen. Los gehts. Zunächst treffen wir auf einen uralten gigantischen Ceiba Baum vorbei, der die übrigen Bäume um mehr als das Doppelte überragt.

Nachdem wir etwas höher gelaufen sind treffen wir auf einen riesigen Versammlungsplatz. Die Ausmaße lassen sich nur erahnen - zu Maya Zeiten war das hier alles abgeholzt - alles ist total waagerecht eingeebnet. Beeindruckend. Nur wenige Minuten später beeindruckt uns ein Platzregen der allerdings keinerlei Erfrischung darstellt, das Wasser ist so warm wie unsere verschwitzte Haut,

Nun sind wir im Zentrum der sagenumwogenen Anlage angekommen. Hier sind die größten Gebäude, Pyramiden und Tempel freigelegt. Bis vor wenigen Jahrzehnten war alles komplett vom Regenwald überwuchert, die Entdeckung reiner Zufall. Wir sind erstaunt in welch gutem Zustand sich die meisten der Bauwerke befinden. Über viele Kilometer verteilen sich aber noch unzählige weitere Stätten die in Gänze nie ausgegraben werden - zu aufwendig ist es sie vom Bewuchs dauerhaft frei zu halten. Es fühlt sich für uns sehr erhaben an hier diese großartigen Plätze zu bewandern und uns vorzustellen wie hier früher tausende Menschen gebaut und gelebt haben.

Die höchstge Pyramide ist erklommen, so ziemlich außer Atem vom Aufstieg und der Aussicht machen wir hier oben Rast. Es ist der Wahnsinn hier oben - so schön 😃. Das war alle Mühen (und Kosten) wert.

 

Der Rundumblick verschlägt einem wirklich den Atem. Wie klein müssen sich die Menschen hier früher gefühlt haben bei diesem ungeheuren Anblick.

 

Diese fantastische Naturkulisse hat vor wenigen Jahren auf die Macher von "Star Wars" fasziniert. Hier wurden einige Szenen für die Saga gedreht. Sucht mal im Netz nach den Bildern, ich kann sie wegen Urheberschutz hier nicht einfügen.

Also der Spaß mit dem Video musste jetzt einfach sein.

 

Zurück geht es dann außen um die Hauptanlage herum, unser Guide kann uns hier interessante Pfade und Teile der laufenden Grabungen zeigen. Von den fütternden Touristen angelockt streichen hier zahlreiche Nasenbären durch das Gelände und werden auch schon mal recht zudringlich.

Geschafft von der wahnsinnig außergewöhnlichen Tour kehren wir noch in einem Restaurant ein. Uns wird ein schmackhaftes Mittagsmahl gereicht: Gemüsebrühe, Hühnerhaxe mit Patatas, danach Obstsalat. Was bei uns natürlich nicht fehlen darf: Verkostung von einheimischem Bier.

Satt und zufrieden treten wir die 90minütige Rückfahrt zum Flughafen in Flores an. Etwas irritiert haben uns dann die langwierigen und absolut umständlichen Sicherheitskontrollen auf diesem Provinzplatz. Aber ist hier wohl noch ein Überbleibsel des Terrorkampfes vergangener Jahre.

Heute Nachmittag haben wir bestes Flugwetter, sogar Conny besteigt frohen Mutes unser kleines Maschinchen und wir starten Richtung Artania.

Na das ist doch mal ein schöner Überlandflug. In relativ geringer Höhe sind wir auf dem Rückweg und können den unendlichen Regenwald und die Flüsse bewundern. Zur Freude der Passagiere auf der rechten Seite ( z.B. WIR ) dreht der Pilot noch eine Runde vorbei an der MS Artania. Kurz bevor die Sonne untergeht setzen wir auf. Nachdem wir die Maschine verlassen haben wird das Flugzeug unverzüglich wieder zurück nach Flores gebracht. Dabei macht der Buschpilot seinem Namen alle Ehre und fliegt in den Busch. Nix passiert - der kam dann irgendwann doch noch auf Höhe.

Wie nicht anders zu erwarten kommen wir natürlich verspätet am Schiff an. Die haben schon ungeduldig gewartet und wir gehen als Letzte an Bord. Voller neuer Eindrücke betreten wir das Schiff und sind gespannt was uns morgen erwartet.

Wir erleben nicht nur phantastische Sonnen Auf- und Untergänge sondern auch sehr schöne Mondphasen über dem Meer. Zum Abschluss von Teil 3 mal das dicke Ding ganz alleine.



2 Kommentare

Teil 4: Raotan/Honduras - Seetag - Puerto Lemon/Costa Rica (Tag 8-11)


Sonntag 15. Januar 2017

Heute morgen haben wir die Insel Roatan oder auch "Isla de Bahia" erreicht. Diese liegt etwa 60 km vor der Küste von Honduras. Es ist ein super Sonnenwetter als wir in den kleinen idyllischen Hafen des Hafenortes "Coxen Hole" , benannt nach einem Piraten, einlaufen.

Hier ist ein Halt ohne organisierte Ausflüge. Nach dem zerstörerischen Hurican "Richard" von 2010 wurde hier viel in eine kleine touristische Infrastruktur investiert, ein Teil davon ist die neue Hafenanlage.

Die Insel ist relativ klein und wir wollen auf eigene Faust an einen schönen Strand zum Baden. Sofort nach Verlassen des Hafenterminals werden wir von unzähligen Einheimischen angesprochen die uns eine Inseltour oder einen Badeausflug offerieren. Ein recht amusantes Durcheinander umgibt uns, und wir werden uns auch relativ zügig mit einem der Jungs handelseinig. Schnell die vereinbarten Dollars gezahlt und schon sitzen wir in einem Van der uns gemeinsam mit einem weiteren Ehepaar zu einer Hotelanlage am Strand von "West End" bringen wird.

Die Fahrt führt auf teilweise recht ordentliche, teilweise ganz üble Straßen über den kleinen Gebirgszug der Insel auf die andere Seite. Dort sind einige Hotelanlagen entstanden, die von dem regionalen Flugplatz mit Propellermaschinen "versorgt" werden. Vor einer davon werden wir ausgeladen, zahlen jeweils 15 Dollar Eintritt und werden mit Handtüchern und der Berechtigung für Strandliegen versorgt.

- und nun heißt es ab ins Karibik- Feeling 

Na, das hat doch was 😎 hier sind wir richtig. Das Wasser hat locker 28 Grad, der Strand fällt relativ schnell ab und wir sind ganz begeistert hier in dieser wunderschönen Ecke der Welt im Meer zu schwimmen. Zumal auf dieser Seite der Insel kaum Wellengang ist, und auch Conny problemlos plantschen kann. Dazu schön auf der Liege unter den Palmen liegen und die erfrischende Getränke kosten nix - die sind im Eintrittspreis enthalten. Gudd 😀. Die Anderen haben sich das Eintrittsgeld gespart und sind an den öffentlichen Strand um zu erfahren dass dort so richtig abgezockt wird bei den Getränken 😜

An so einem halben Tag ist aber auch nix mehr dran, vor allem wenn man sich gerade so richtig wohl fühlt. Also packen wir nach 4 Stunden wieder ein und lassen uns von unserem Fahrer wieder zurück zur Artania bringen.

Schade eigentlich, denn hier würden wir es gut und gerne ein paar Tage aushalten. Also wird der Van wieder über den Berg auf die andere Inselseite gequält. Vorbei an kleinen Bananenplantagen erreichen wir das Städchen "Coxen Hole", das sich am schmalen Küstenstreifen entlang zieht.

Wieder am Hafen angekommen besorgen wir unsere Magneten und starten die übliche Verköstigung der vorzüglichen einheimischen Brauerzeugnisse bevor wir wieder aufs Schiff gehen das heute Nachmittag noch ablegen wird.

Das Ablegemanöver hat unser Käpt'n Mühlebach wie immer routiniert hinter sich gebracht und wir nehmen Fahrt auf Richtung Costa Rica.

Auch an halben Seetagen überfällt uns die große grüne Langeweile. Was tun außer achtern gucken? Na klar, Kaffeezeit - Torten essen 😇. Die Auswahl ist überwältigend und eine besser wie die andere.

Danach am Pooldeck kurz erfrischen und einen schönen Nachmittagsschlaf halten. Na ja, geht ja auch nicht lange, in der Hitze ist das eben nur ein kurzes Vergnügen.

Wie die Rentner warten wir dann auf das Abendessen - heute neben der normalen Menü- Auswahl als Highlight "Spanferkel". Da heißt es mal ordentlich reinhauen. Danach gönnen wir uns einen Verdauerli vom Schnappsi-Taxi.

Immer wieder begeistern uns die Sonnenuntergänge auf unserer Tour und passend zu dem heutigen tollen Tag in der Karibik hier noch die entsprechenden Abend Eindrücke. Klasse - finden zumindest wir.

So Leute, nun mal ehrlich: das hier ist doch echt Purlitzer-Preis verdächtig:


Montag 16. Januar 2017

Seetag - und genau das richtige Wetter dafür. Es pfeifft ordentlich da draußen. Windstärke 8 - jaa, ich weiß das ist noch kein Sturm - ist für Conny aber bereits grenzwertig da das Meer und damit das Schiff so langsam etwas mehr in Bewegung kommen.

Lustig ist bei diesem Seegang (5) das mit dem Duschen - zum Glück hat es überall Haltegriffe 😂. Alles unfallfrei hinter uns gebracht und ab geht es zum Frühstück. Heute mal wieder ein wenig exclusiver, also Sektfrühstück - wir müssen ja  nicht mehr fahren 😇. Dazu feines "Egg Florentine" das ist pochiertes Ei auf Spinat und Toast, also Conny isst das nicht.

Da heute nix los ist komme ich mal dazu die bisherigen Reiseerlebniss ins McBook zu tippen damit nichts verloren geht. Die MS Artania stampft derweil durch die karibische See und für unseren Nachmittagsschoppen müssen wir uns an der Phönix Bar ein trockenes Plätzchen suchen - nun regnet es auch noch.

Aber auch so ein Seetag geht mal vorbei, ich grübele aber nun ein wenig ob so eine geplante Atlantiküberquerung nicht vielleicht doch das Falsche für uns ist.


Dienstag 17. Januar 2017

Na Hallo, heute Morgen sieht die Welt doch schon wieder ganz anders aus. Die Schlechtwetterfront verpisst sich und wir befinden uns auf der Anfahrt zum Hafen von Puerto Limon in Costa Rica.

Das ist ein relativ kleiner aber wichtiger Containerhafen, da hier auf der Atlantikseite die ganzen Exporte an Bananen, Ananas, Zucker und Kaffee zur Ostküste USA und nach Europa verschifft werden.

Von hier aus werden wir recht zeitig wieder mit dem Bus los fahren und einen Ausflug ins Hochland von Costa Rica unternehmen.

Hinter uns läuft die MS Marina in den Hafen, ein ziemlich neuer 4 Sterne+  Dampfer.

Wir dürfen heute dann zu unserer Freude mit nagelneuen "Made in China" 4 Sterne+ Bussen fahren. Nicht schlecht die Teile. Zum Notausstieg ist auf jeder Seite eine Notausstiegstür angebracht - so was haben wir ja noch nie gesehen 🤓

Kaum weg von der Küste geht es durch riesige Bananenplantagen die für Chiquita, delMonte, Dole und wie die alle heißen produzieren. Die Früchte sind, wenn sie größer werden in blaue Foliensäcke eingepackt - Schutz vor Insekten sagt der Guide. Ich vermute eher als Schutz vor Pestiziden - sonst lässt sich das Zeug nicht mehr so gut vermarkten.

Vorbei an winzigen Dörfern und den Häusern und Hütten der Landarbeiter geht es langsam hinauf ins Hochland von Costa Rica. Viel Regenwald noch um uns herum, der nach den Niederschlägen auch ordentlich "am dampfen" ist. Zahlreicher werden nun auch die Kaffee- und Zuckerrohrplantagen die langsam den Bananenanbau je höher wir hinaufkommen ablösen.

Oben angekommen bietet sich uns ein phantastischer Blick über das Hochland. Auch die Mitreisenden sind begeistert von dem Ausblick und der Lage unsres Tageszieles. Echt Klasse, dass das Wetter hier oben auch noch mitspielt. Wir werden nun einige schöne und interessante Stunden auf der Hacienda Tuyatic verbringen.

Die Hacienda ist natürlich touristisch voll erschlossen - davon leben die schließlich. Die Anlage und das Hotel wird von den Einheimischen mit etwas besserem Einkommen auch oft und gerne für Hochzeiten und große Feste genutzt. Bei der Lage kein Wunder

Wir genießen die traumhaft schöne und top gepflegte Anlage mit den zahlreichen Pflanzen und dem immer noch angeschlossenen landwirtschaftlichen Betrieb.

Für uns Touri's geht es mit dem Guide durch  die Anpflanzungen und uns wird vieles zum Anbau und Verarbeitung der Produkte hier im Land erklärt. Sehr interessant finden wir die Vorführung wie vor Anfang vergangenes Jahrhundert Zuckerrohr geschlagen, gepresst und verarbeitet wurde. Hier mal drei Fotos dazu. Etwas mehr seht ihr im anschießendem Video.

Wir sehen uns noch die Verabeitung von Kaffeebohnen und irgendwelchen seltsamen Nüssen an, danach werden wir zu einem "typisch" costa ricanischen Mittagessen gebeten. Für uns Deutsche natürlich etwas ungewohnt exotisch und überraschend wohlschmeckend. Klar haben wir die Gelegenheit auch gleich genutzt einen kühlen Malztrunk aus heimischer Produktion zu verkosten. Schaut euch die Bildergalerie einfach mal in Ruhe an. (Wer's noch nicht gemerkt hat: Klick zum Vergrößern)

Ja echt - uns wird heute alles geboten für's Geld.

 

Sogar der Vulkan Trullialba spuckt bevor wir wieder Richtung Küste fahren. Beeindruckend so etwas mal zu erleben.

Aber keine Angst - der rülpst öfter, drei Wochen vorher wurden wegen der Aschewolke Flughäfen gesperrt, aber in aller Regel ist das harmlos was da rauspufft.

Die Einheimischen bewirtschaften die Hänge, und wir waren da auch nur 8 km von weg, Tote gabs zum letzten Mal vor über 30 Jahren.

Bei der Rückfahrt sehen wir wieder einen dieser für Mittelamerika typischen Friedhöfe. Am Hafen sind provisorische Verkaufsstände mit allerlei Krimskrams aufgebaut und Conny wühlt sich da erst einmal durch. (Magnet und so). Danach ab aufs Schiff wo die MS Marina bereits ablegt. Unser Pott macht dann auch gleich die Leinen los und die nächste Etappe beginnt.

- aufi geht's zum Panama Kanal - dem eigentlichen Grund dieser phantastischen Reise -


1 Kommentare

Teil 5: Colon/Panama - Panama Kanal - Durchfahrt Panamakanal (Tag 12+13)

- Damit ihr Bescheid wisst:  dieser Teil ist ellenlang. Also Zeit zum Lesen mitbringen oder morgen anschauen 😇 -

Mittwoch 18. Januar 2017

Wir sind da. Panama. Das Ziel unserer Reise haben wir also fast erreicht. Gegen 8:00 Uhr hat die MS Artania im Hafen von Colon / Panama festgemacht. Colon war vor 100 Jahren eine florierende Handelsstadt und der Umschlagplatz für alle Güter die vom Atlatik in den Pazifik und umgekehrt mussten. Hier herrschte Goldgräberstimmung.  ------  bis der Kanal fertig war.

In den folgenden Jahrzehnten ging es mit Colon aber mal so richtig was von steil bergab. Der Umschlaghafen hatte immer weniger zu tun, die Güterverkehre nahmen andere Wege. Viele verloren die Arbeit und die meisten Arbeiterfamilien verschlug es ins tiefe Elend.

Diese schlimme soziale Situation hält bis heute an. Colon ist in der Top Ten der Städte weltweit mit der höchsten Kriminalität und den höchsten Mordraten auf einem der vorderen Plätze zu finden.

Den Hafen alleine zu verlassen grenzt an Harakiri oder fahrlässigen Übermut. Das Foto unterhalb zeigt unsere "Aussicht" auf den nördlichen Hafenteil.

Hinter uns hat wie zum Schutz die "Wave Knight" festgemacht, ein Tank-Versorgungsschiff der ruhmreichen Flotte Ihrer Majestät Königin Elisabeth von England.

Über kurz oder lang werden die übrigen Kähne wohl auch noch im Hafenbecken absaufen und es wird keinen Panamesen hier groß kümmern.

Wir sind aber nicht hier um die verrostenden Seelenverkäufer zu sehen, sondern wir wollen an den Kanal. Panamakanal. Die Durchfahrt wird ja erst morgen stattfinden und wir haben uns heute vorgenommen die Gegend um den Gatun Stausee der den Kanal versorgt zu besichtigen und zu den Miraflores Schleusen zu fahren.

Vorher müssen wir aber mit dem Bus durch Colon durch 😱. Conny zeigt sich total entsetzt ob der Bilder die sich uns dabei bieten. Wir haben ja schon vieles gesehen, das hier haben wir so nicht erwartet.

Diese baufälligen Gebäude, die maroden Straßen und der unendliche Dreck ziehen sich durch große Viertel der Hafenstadt. Wir haben vor lauter fremdschämen nur wenige Fotos gemacht. Erst als es zur Autobahn geht wird es spürbar besser, saubere Straßen und große Einkaufszentren sind an der Route zu sehen. Flott geht es mit dem Kleinbus Richtung Gatunsee und Gamboa Lodge. Auf dem Highway werden wir ständig von riesigen Trucks überholt die locker mal mit 120 Sachen an uns vorbeibrettern.

Nach etwa einer Stunde gehts von der Schnellstraße runter und wir fahren durch den dichten Regenwald weiter. Und dann sehen wir ihn zum ersten Mal mit eigenen Augen. Den Panamakanal. Sieht hier nicht gerade beeindruckend aus. Auf der anderen Seite ist ein Baggerschiff am Arbeiten, wir folgen weiter den Gleisen der Panama Railway  nach Süden.

Danach noch durch den hügeligen Urwald und durch ein verfallendes ehemaliges amerikanische Kasernengelände hindurch. Ein Teil davon wird noch genutzt und zwar als Gefängnis "El Renacer". Hier sitzt der ehemalige Diktator von Panama, Manuel Noriaga  60 Jahre Haft ab. Von uns aus könnten ihm die anderen Diktatoren und Despoten hier Gesellschaft leiste

Kurz danach erreichen wir die Gamboa Lodge (Foto oben) die direkt am Gatunsee liegt. Kurze Pinkelpause - wie immer hat Phönix Reisen alles im Griff - und wir dürfen mal wieder Schwimmwesten anlegen. Diesmal ohne Helm. Es geht auf Schnellboote und wir werden rausfahren durch die Brücke der Railway direkt auf den Kanal. Reiseziel erreicht. Wir sind auf dem Panamakanal.

Am Kanal wird an vielen Stellen ständig gebaggert, einmal um die Fahrrinne zu erhalten zum Anderen ist der Ausbau immer noch nicht komplett fertig, gerade an den Steilhängen werden die Kurvenradien noch vergrößert.

Mit strammer Fahrt geht es den Kanal ein Stück Richtung Norden und dann fahren wir in die weitläufigen Randzonen vom Gatunsee. Der See wurde aufgestauf um den Höhenunterschied des Kanals zum Culebra Durchbruch von 26 m auszugleichen und zieht sich auf einer Fläche von ca. 250 km2 durch den Urwald von Panama. Viele Dörfer der einheimischen Indianer mussten aufgegeben oder verlegt werden. Wir fahren durch eine sattgrüne und dichte Ufervegetation immer weiter in die Seitenarme - und leise ist es nicht. Zahlreiche Vögel, Insekten, Affen und sonstiges Getier sorgen für eine tolle (Nachts wahrscheinlich unheimliche) Geräuchkulisse.

Immer weiter tuckern wir nun in Schleichfahrt in den Dschungel hinein. Erstaunlich wenige Moskitos nerven uns, so dass die "Expedition" sehr angenehm ist, trotz der hohen Temperaturen und der extremen Luftfeuchtigkeit. Die Guides sind natürlich sehr erfahren in ihrem Gelände und zu unserer großen Freude zeigt sich am Uferdickicht ein Kapuzineraffe.

Noch etwas weiter im flachen Wasser verstehen es unsere Führer sogar eine ganze Affenfamilie anzulocken. Die kleinen Viecher sind aber dann doch so flink, und hektisch dass man sie kaum fotografieren kann. Hier dann mal noch zwei gelungene Aufnahmen eines Perückenaffens. Auf dem Rückweg Richtung Kanal entdecken wir dann doch noch eine Familie von Brüllaffen deren Lärm wir schon seit geraumer Zeit vernehmen.

Plötzlich ein recht unwirklicher Anblick: Container fahren durch den Urwald 😱 sieht total irre aus. Das Rätsel löst sich natürlich nach einigen weiteren Metern auf: ein gigantisches Containerschiff befährt den Panamakanal. Die "Ever Laden" der Reederei Evergreen ist 340 m lang und kann 11.000 Container laden. Durch den Kanal und die neuen Schleusen passen Schiffe von 395 m Lände die dann ca. 19.000 Container transportieren.

Unsere beiden Boote geben nun wieder Vollgas und wir brettern zurück Richtung Gamboa Resort. Auf dem Weg dorthin kommt uns die "Lyra Leader" der japanischen Reederei NYK entgegen. Für ein 10 Jahre altes Schiff ganz schön verrostet. Der Kahn ist 220 m lang und kann bis zu 8.000 PKW transportieren.

Kurz danach sind wir wieder im "Gamboa rain forest resort" und sind total begeistert von dieser  wirklich tollen und erlebnisreichen Tour durch den unberührten Urwald von Panama. Ja wirklich, auch wir hätten nicht geglaubt dass nur wenige Kilometer entfernt von Städten solche dichten Regenwälder mit zahlreichen Tieren in dieser üppigen Form gedeihen.

Jetze hamm wa aber Hunger. Wir fahren in eine wunderschöne Hotelanlage am "Lago Alajuela" deren Namen mir wohl unwiederbringlich aus dem Gehirn gefallen ist. Hier gibt es einen kleinen Imbiss und vor allem einen wunderbaren Ausblick auf die Hotelanlage und den See im Hintergrund. An diesem Ort könnten wir auch mal 3 Tage Urlaub machen.

Die Durchfahrt durch den Panamakanal mit der MS Artania hat doch noch gar nicht begonnen. Wir sind immer noch am Tag davor auf Kanalbesichtigung. Satt und mit den tollen Eindrücken sind wir weitergefahren Richtung Panama Stadt, dorthin wo der Panamakanal nicht unweit in den Pazifik mündet.

Hinter uns ist befindet sich das Steuerhaus der Miraflores Schleusen, den letzten beiden Staustufen aus dem Kanal wieder auf Meereshöhe.

Wir zeigen nun einige Eindrücke der Schleusenanlage sowie den Blick auf die San Miguel Schleuse die etwa 3 km vorher den Ab- oder Aufstieg der Schiffe auf Kanalhöhe komplettiert. Auf dem 2. Bild ist im Hintergrund der Fahrweg zu den neuen Schleusen zu erkennen.

Das ist alles ganz wahnsinnig interessant für uns, vor allem, die über 100 Jahre alte Technik zu sehen. Die Lokomotiven "Mulis" genannt sind allerdings recht neu und von Mitsubishi gebaut. Insgesamt sind 74 davon an den alten Schleusenanlagen im Einsatz. Der Aufenthalt hier ist natürlich wie so oft etwas zu kurz, und deswegen können wir leider heute keinen Schleusenvorgang direkt beobachten, bis die Kähne von oben hier ran sind dauert es dann doch zu lange.

Wie nahe wir an Panama Stadt und der "Puente de las Amerikas" also dem Ende (oder Anfang) des Kanals sind seht ihr auf den folgenden Bildern. In etwas mehr als 24 Stunden werden wir hier dann auf der Artania vorbeikommen. 

So, genug geguckt - es geht zurück nach Colon zu unserem Schiff. Die letzten Stunden waren aber auch aufregend und anstrengend genug. Auf der Artania eingestiegen kommen wir gerade rechtzeitig zum Kuchenessen - Kaffeezeit. Danach aber schnell auf das Pooldeck uns noch ein wenig erfrischen. Nach dem Abendessen wurde uns eine tolle Show auf dem Achterdeck versprochen.

Satt und froh gelaunt machen wir uns auf den Weg Richtung Heck des Schiffes. Ohne Panamahut gehe ich heute Abend aber nicht vor die Tür. An diesem Abend im Angebot: Maitai mit ordentlich Rum für 2,90. Dann nehmen wir doch gleich mal welche 😂 - also versprochen es wird mehr als einer werden.

Wir erleben heute Abend wieder einer dieser herrlichen Auftritte von einheimischen Künstlern die uns noch in langer Erinnerung bleiben werden. Mit ganz ganz tollen Kostümen tritt eine Folkloregruppe aus Colon auf und zeigt uns Tänze und Rhytmen aus der langen Geschichte von Panama die stark geprägt vom Sklavenhandel war.

Wie immer stehen die Zuschauer von Deck 3 bis 8 auf dem Halbrund des "Amphitheaters" der Artania. Und hinten am Containerhafen wird die Evergreen ent- und beladen die wir heute mittag auf dem Kanal gesehen haben. Das war dann der Tag heute. Morgen früh starten wir zum ursprünglichen Grund dieser Reise, der Durchfahrt durch den Panamakanal. Aber uns soll es nicht ergehen wir dem kleinen Bär  🐻 und dem kleinen Tigger  🐯 - wir wollen da wirklich hin 😊.



Donnerstag 19. Januar 2017

 

Gääähn - 4:30 Uhr aufstehen - ich kann vor lauter Aufregung aber auch nicht mehr länger schlafen. Heute ist der große Tag: Wir fahren durch den Panamakanal. Conny dreht sich noch einmal rum, ich dusche schnell (Marke Astronaut) und schnappe meine GoPro und das Stativ, das Zeug muss ich vorne am Bug auf Deck 5 aufbauen bevor die ganzen Gäste die Rehling blockieren. Mit der GoPro werde ich einen Zeitraffer von der Durchfahrt durch den Kanal drehen. Könnt ihr am Ende dieses Teiles anklicken.

Außer mir scheint nur Kapitän Mühlebach, der Stuff Officer und der Hafenlotse wach zu sein. Die drei stehen auf der Brücken- Nock und fahren das Ablegemanöver aus dem Hafen von Colon. Von hier aus sind es nur noch wenige Seemeilen bis zur Einfahrt des Kanals.

Recht schnell sind wir auf dem Hafengelände raus, und machen kleine Fahrt zum Treffpunkt mit dem Kanallotsen. Für die Freunde des gepflegten Sonnenaufganges hier ein paar Eindrücke von so um die sechs Uhr.

Vor dem Kanal liegen zahlreiche Schiffe die auf ihre Durchfahrt warten - eigentlich warten die darauf, dass ihre Reedereien den Transfer bezahlen. Denn ohne Moos nix los. Durchfahren dürfen nur die deren Kanalgebühr gezahlt ist, manche warten Wochen bis die Reederei wieder flüssig ist. Zu den Preisen: für die MS Artania musste Phönix Reisen 340.000 $ berappen und für die exakte Uhrzeit der Einfahrt 2 Jahre vorher anmelden. Das mit dem Geld hat wohl geklappt, das mit der Uhrzeit wohl eher nicht, wir müssen eine Ehrenrunde drehen bevor der Lotse am Schiff abgesetzt wird. Zwischenzeitlich sind die übrigen Fahrgäste anscheinend auch aufgestanden und beobachten das Schauspiel von den Außendecks. Wir fahren dann auch gleich an der Baustelle der "Puente de Gatun" vorbei, der dann dritten Brücke über den Kanal.

Wie von mir erhofft werden wir durch die alten Schleusenanlagen buggsiert werden. Auf der Anfahrt zu den Gatun Schleusen begegnet uns ein Prachtexemplar von Krokodil das wohl versehentlich aus dem Gatunsee Richtung Atlantik geschleust wurde. Kann ja mit uns dann wieder hoch 😂.

Links sehen wir einen Containerriesen der über die neuen Schleusen hoch gebracht wird und vor uns die Kammern der alten Gatun Schleusen, hier werden wir die rechte "Treppe" benutzen. Wie vor einhundert Jahren werden die Taue zum Festmachen von Männern in einem Ruderboot geholt und an Land gebracht um sie an den Treidelloks zu befestigen.

Nun nähern wir uns der ersten Schleusenkammer. Die beiden Buggsierschiffe drücken uns an die Seite und passen auf dass der Kahn nicht verkantet. Kapitän Mühlebach wird vom stellvertretenden Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer bewundert wie genau er die "Grand Lady" manövriert. Dann wird das Schiff mit Stahlseilen an den "Mulis" festgemacht, die uns mit gleichmäßigem Abstand zu den Wänden durch die drei Schleusenkammern ziehen.

Die Möwen beobachten anscheinend genau was hier gerade abläuft😇. Innerhalb von 45 Minuten werden wir durch alle Kammern die 26 m bis auf das Niveau des Gatunsee angehoben.

Auf beiden Seiten sind je 3 Treidelloks damit beschäftigt den Abstand zu den Wänden mit den Stahlseilen gleichmäßig zu halten. Es sieht lustig aus wie die Dinger gehalten von den Zahnrädern den Buckel zur jeweils nächsten Stufe hochfahren. In den Zahnradschienen sind die Zahnräder so fest verkeilt, dass die Mulis trotz dem starken Seitenzug durch die Schiffe nicht umkippen können.

Die Verständigung läuft über Glockengebimmel an den Loks, da die die Kollegen auf der anderen Seite ja nicht sehen können und Kommandos zum Stoppen und Anfahren geben. Halb getarnt durch Palmen ist ein alter Leuchtturm am Ufer zu sehen.

Jetzt san ma heroben. Die Mulis sind losgemacht und wir können unsere Fahrt auf dem Gatunsee und Panamakanal beginnen. Eigentlich. Zunächst geht es nur mit kleinster Schleichfahrt voran, da der Fachter vor uns unbedingt seine Ballastbunker ablassen muss. Kann der das nicht vorher im Meer machen? Die Aktion dauert mehr als eine halbe Stunde bis es dann weitergeht.

Schon oben auf den Fotos ist zu sehen dass auch hinter uns ein Kreuzfahrtschiff nachkommt. Es handelt sich dabei um die "Black Watch" der Fred Olsen Reederei und das Schwesterschiff der MS Albatros die unter Phönix Flagge fährt. Wir werden sie auch die kommenden Tage noch öfter sehen.

Also auf Richtung Pazifik. Rechts sehen wir den eigentlichen Staudamm mit der Staumauer und dem Notüberlauf. Wir passieren die ersten Inseln im See und die Fahrrinne schlängelt sich Richtung Süden. Am Ufer und auf den Inseln dichte tropische Vegetation. Es gibt hier auf dem Teil auch Gegenverkehr, später im engen Kanal am Culebra Cut dann nicht mehr. Hier kommt uns gerade die "COSCO Phillipines" entgegen, die eigentlich noch gerade so durch die alten Anlagen passt, aber wohl durch die neuen Schleusen gefahren wird.

Wir sind auf gemütlicher Fahrt durch den aufgestauten Gatunsee. Das Tempo ist auf 5 Knoten, also ca. 9,5 km/h begrenzt und die Landschaft zieht geruhsam an uns vorbei. Ohne den Lotsen und die Markierungstonnen würde sich hier vermutlich jeder verfahren. Oft hat man in alle Richtungen einen ähnlichen Ausblick, überall das satte Grün des Regenwaldes und dazwischen mehr oder weniger breit das Geschlänge vom gestauten Wasser. Lustig die kleinen Inselchen am Rande des Fahrweges. Im See versunken sind damals tausende von Urwaldbäumen die im Wasser nun konserviert sind. Spezialboote "ernten" mitlerweile das wertvolle Holz. Es ist ein Traum hier durchzufahren und in die Weiten der Seebuchten und des Urwaldes zu schauen. Spannend und entspannend zugleich. Doch auch ein so friedlicher Ort kommt anscheinend ohne Ordnungshüter nicht aus, ein Boot des Kanalkommissariates achtet auf Einhaltung der Regeln. Das Team von "verrückt nach Meer" lässt es sich natürlich nicht nehmen vor dieser Traumkulisse für die neuen Folgen zu drehen.

Ein Gläschen Wein im klimatisierten Restaurant gehört natürlich zu dieser tollen Fahrt ebenso wie ein schattiges Plätzchen auf "unserer" Terrasse. Hier genießen wir die Fahrt durch die grüne Umgebung. Selfi mit Spiegelung an unserem Kabinenfenster.

Damit die Passagiere nichts verpassen und jederzeit den Kanal im Auge haben können hat der Küchenchef eine prächtige Grilstation mittschiffs aufbauen lassen. Heute mit thüringischem Einschlag, es gibt Mutzbraten, Thüringer Würste und gaaaaanz viel frisches Obst.

Am Nachmittag kommen wir dann auch an der Brücke vorbei hinter der die "Gamboa Lodge" liegt, von der aus wir gestern unsere Bootstour gestartet haben. (Wie immer - klicken vergrößert die Bilder) Danach wird der Kanal deutlich schmaler, wir haben den Gatunsee nun verlassen. Der riesige Kran der hier steht um Pontons aus oder aus dem Wasser zu heben ist ein historisches Gerät: es wurde Ende der 30er Jahren aus Deutschland geliefert.

Nun sehen wir auch immer öfter wie rabiat am Kanal gearbeitet wird um die Rinne in Betrieb zu halten oder zu verbreitern. Riesige Maschinen und lange Schwemmrohre verschandeln die Landschaft. An anderen Stellen sehen wir aber wie schnell die Natur sich danach ihren ursprünglichen Raum dann wieder zurück erobert.

Wir gleiten weiter auf dem Kanal, der hier so schmal ist dass der Eindruck entsteht wir sind auf der Mosel 😂. Auf diesem Streckenabschnitt sind die Schiffspassagen genauestens geplant, denn Gegenverkehr ist nicht möglich. Es werden also Konvois aus 3-5 Schiffen gebildet die sich dann im Richtungsverkehr befinden.

Es ist heute mal wieder mächtig heiß und der Taupunkt liegt nur unwesentlich darunter - sprich es ist extrem schwül. Da ich unentwegt am Kucken, Fotografieren und Filmen droht die Gefahr der Dehydrierung. Also bringt mir Conny flugs ein kühles Getränk von achtern nach vorne an den Bug.

Schiffs voraus sehen wir jetzt den sogenannten Culebra Cut. Hier musste beim Bau eine Rinne in einen ganzen Berg gegraben werden. Der erste Versuch den Kanal zu erichten ist unter anderem genau an dieser Stelle gescheitert. Was muss das vor über 100 Jahren eine Plackerei gesesen sein im tropischen Klima zu schuften und die Felsen weg zu buddeln.

Der Culebra Cut wird seit 2004 von der "Puente Centenario" also der Jahrhundertbrücke überspannt.  Später werden wir noch unter der "Puente de las Americas durchfahren und dort dann den Kanal verlassen.

Sobald wir unter der Brücke hindurch sind sehen wir die Pedro Miguel Schleuse vor uns. Dort ist nur eine Stauebene auf dem "alten" Weg zu bewältigen. Rechts ab geht der Kanal zu der neuen riesigen Schleusenanlage von Miraflores die die 400 m Trumms in drei Staustufen auf Meeresniveau bringt. Nach dem Schleusen befahren wir den knapp 3 km langen Miraflores See. Die gleichnamige Schleusenanlage ist schon zu sehen.

Fleißig bei den Dreharbeiten wieder die Leute von "verrückt nach Meer". Dieses Mal bin anscheinend ich im Fokus des Geschehens. Mit Panamahut Reiseleiter Bernd, der schon seit der 1. Staffel der Serie dabei ist sowie eine (noch) unbekannte Praktikantin die laut Drehbuch dazu gehört.

Wir erreichen nun die Pedro Miguel Schleusen wo die beiden letzten Stufen nach unten zu nehmen sind. Auch hier das bekannte Schauspiel: die Leinen werden von Männern im Ruderboot übergeben.

Gesichert durch die "Mulis" passieren wir die beiden Kammern und kommen auch am Touristenzentrum vorbei. Dort oben haben wir gestern unsere Aufnahmen vom Kanal gemacht. Bei der Ausfahrt sehen wir noch die alte Drehbrücke von 1913 die heute aber nicht mehr in Betrieb ist.

Nach der Ausfahrt aus den Schleusen haben wir in der Abendsonne noch einen schönen Blick auf die Skyline von Panama City.

Das war bisher ein ganz schön langer und anstrengender Tag. Gleich sind wir durch durch den Panama. Wir sind verschwitzt, und mir ist nun doch ein wenig wehmütig ums Herz. Der Kern unserer Urlaubsreise liegt nun hinter uns, einen großen Traum konnten wir uns erfüllen. Mit einer Träne im Knopfloch mache ich dieses Bild.

Nun, die letzten paar Meter werde ich nun doch nicht schlapp machen 🤠. Auch wenn der eigentliche Aufhänger der Reise geschafft ist - die Tour geht ja noch weiter. Vor uns die "Puente de las Americas" über die die Panamericana führt, die sich ca. 26.000 km von Alaska bis Feuerland zieht.

Wir haben durch die untergehende Sonne eine ganz seltsame und tolle Lichtstimmung, und mir gelingen zwei schöne Aufnahmen der Brücke aus beiden Richtungen,

Zum Abschluss passieren wir noch den Hafen von Balboa mit der Skyline von Panama City im Hintergrund. Die Sonne ist untergegangen und alles liegt im warmen Abendlicht.

Mir bleibt jetzt nur danke zu sagen für diejenigen die den ganzen Teil 5 bis jetzt durchgehalten haben. Das war der Mittelpunkt und der Höhepunkt unserer Kreuzfahrt, wir würden uns freuen wenn die Schilderungen euren Gefallen finden.

Zum Schluss dieses Abschnittes noch ein kurzes Video der letzten Schleusungen sowie die komplette Kanaldurchfahrt im Zeitraffer (dauert dann keine 11 Stunden sondern "nur" 23 Minuten.

Bis dann zu Teil 6 und der Äquator Überquerung.


0 Kommentare

Teil 6: Äquatorüberquerung - Manta/Ecuador - Rio Guayas und Guayanquil/Ecuador - Kreuzen auf dem Pazifik (Tag 14-17)


Freitag 20. Januar 2017

 

- Seetag -

Jo iss denn haid schon Fasching ? 🤡😱👺👻☠

Jedenfalls sind heute offensichtlich die Narren los, hier drehen gerade wohl alle frei. Volksfeststimmung auf den Decks um die Kopernikus Bar. Was geht denn hier ab? Wie verrückt ist denn das? Große Teile der Crew sind übel verkleidet, Neptun, Ungeheuer, Piraten und sogar Nonnen ziehen mit großem Radau über das Schiff.

Des Rätsels Losung: Äquatortaufe. Die MS Artania wird ja in Kürze den Äquator überqueren, und da ist es unter Seemännern und -Frauen der Brauch, dass diejenigen die diesen zum ersten Mal überqueren getauft werden müssen.

Daraus machen die auf so einem Kreuzfahrtschiff natürlich eine große Show mit viel Tammtamm großen Reeden, lauter Musik und viele Kostüme. Mittendrin rennen die drei Kamerateams von "verrückt nach Meer" herum und vermasselm mir bessere Fotos. Für die sind das natürlich tolle Szenen bei hervorragendem Wetter und vollen Zuschauerrängen.

Nachdem Neptun und sein Gefolge mit der Schiffsleitung einige Gemeinheiten ausgetauscht haben erhält Kapitän Mühlebach den Schlüssel zur Südhalbkugel und die Erlaubnis zu passieren.

Unter großem Gejohle werden die Protagonisten der Serie mit grünem und blauem Glibber eingerieben, müssen einen toten Fisch küssen, gräßlichen Schnaps saufen und anschließend in den kleinen Pool springen. Danach sind die Gäste dran, und wir staunen wie viele der alten Damen und Herren den Unsinn mitmachen, na ja wenns Spaß macht. Vielleicht können wir sie ja kommendes Jahr im Fernsehen sehen.  Aber lustig finden wir die Veranstaltung allemal.

Wir haben uns gut amusiert bei dem bunten Treiben am Nachmittag. Während dessen zieht die Artania weiter ihre Bahn durch den stillen Ozean. Ja, so wird der Pazifik auch genannt - und wir haben wirklich kaum Wellengang und relativ wenig Wind. Auch ohne bei der Taufparty aktiv mitzumachen erhalten wir unsere Urkunden der Äquatorüberquerung.    0°0'0''S   80°56'54"W


Samstag 21. Januar 2017

 

Wir sind früh in Manta eingelaufen. Das ist mit 220.000 Einwohnern eine mittlere Stadt in Ecuador, allerdings nicht die Hauptstadt, die ist Quito und liegt hoch im gebirgigen Inland. Manta ist Zentrum der pazifischen Thunfisch Flotten. Unzählige Fangschiffe sehen wir vor dem Hafen oder bei der Aus- und Einfahrt. Jedes Jahr werden hier über 100.000 Tonnen Thunfisch angelandet und hauptsächlich zu Dosenthunfisch verarbeitet. Diese Fische stehen alle auf der roten Liste, vor allem der Gelbflossenthunfisch - trotzdem werden hier Unmengen davon gefangen. Fast übersehen: Die "Black Watch" ist auch wieder da 😀

Bei Manta war vor einem kmappen Jahr, genau am 16. April 2016  auch das Epizentrum eines verheerenden Erdbebens mit der Stärke 7,8. Weite Teile der Stadt wurden verwüstet oder beschädigt. Über 650 Tote und fast 28.000 Verletzte waren zu beklagen. Auch die Hafenanlagen wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Heute ist der meiste Schutt abgetragen aber überall in der Stadt sind noch viele Schäden zu sehen. Hier hat es mal wieder viele der Ärmsten ganz übel getroffen.

Wir verlassen die Stadt Richtung Süden, der Niesel hört auch so langsam auf und wir fahren nach etwa 30 Minuten durch ein kleines Dorf an einen schönen weitläufigen Strand. Die Fischerboote sind schön aufgereiht, und das Restaurant erwartet Besucher. Aber nicht uns - das sieht mir drinnen dann doch einigermaßen verwegen aus. Ganz weit geht der Blick über die verwitterten Reste eines Vulkankraters und im Wasser treiben die Jungs und junge Erwachsene mit ihren Surfbrettern und warten auf die ultimative Welle.

Conny gefällt der Strand auch sehr gut. Die Stelle die mit Pfosten und Band abgesichert ist, darunter befindet sich das Gelege einer Meeresschildkröte. Dies dient dem Schutz, damit das keine kaputt trampelt. Schildkröten sehen wir keine, aber dafür zahlreiche Pelikane die im Tiefflug über das Wasser gleiten und nach Fischen Ausschau halten. Ich werde gar nicht mehr fertig mit dem Knippsen.

Na los müssen wir, hinauf in das Küstengebirge. Dort steht ein Besuch in der "Pacoche Lodge" an. Das wurde uns als Höhepunkt verkauft. War aber vom Preis/Leistungsverhältnis ein echter Reinfall. Keine Weiterempfehlung. Recht nett die Wanderung durch den Nebelwald, nicht ganz uninteressant zu sehen wie Panamahüte gemacht werden (die kommen aber eigentlich aus Guyanquil). Das mit dem Zuckerrohr hatten wir schon, hier dann halt mit Esel. Sonst ist die "Lodge" recht öde und klein. Von dem Geld das wir gezahlt haben wird anscheinend nur die Agentur vor Ort reich. Bei den Einheimischen die das Ding betreiben scheint kaum etwas an zu kommen.

 

Zurück geht es dann wieder vorbei an kleinen Dörfchen nach Manta. Überall können wir noch die Spuren des großen Bebens verfolgen. In der Stadt sind ganze Viertel an den Hängen abgerutscht und zerstört.

Wir sind wieder auf der Artania zurück, der Himmel ist zwar bedeckt aber die Temperaturen liegen bei knapp 30 Grad. Genau richtig ein schönes kühles Bitburger zu zischen.

Das war heute nicht so wirklich eine schöne Tour, abgesehen vom herrlichen Strand war es etwas enttäuschend. Na ja, das wird das einzige Mal so sein.

Bedrückt sind wir aber von den unübersehbaren Schäden die hier überall ins Auge fallen. Da hat das Erdbeben mächtig eingeschlagen. Wieder einmal erfahren wir, dass es deutlich anders ist etwas vor Ort zu erleben oder im Sessel Nachrichten zu schauen.

Heute Abend sind wir dann zum Ersten Mal in der Show Longue, es ist Crew Show. Die ist richtig super, es ist beeindruckend engagiert und mit Herzblut wie die Damen und Herren ihre Aufführungen präsentieren. Wir haben eine schöne Veranstaltung erlebt, und nehmen dann an der Phönix Bar noch einen kleinen Absacker bevor wir auf Kabine gehen und zufrieden einschlafen. Über die Nacht fährt unser Schiff dann dach Guyaquil, ebenfalls in Ecuador.


Sonntag 22. Januar 2017

 

Was ist das denn für ein irrer Anblick? Heute haben wir mal schön lange ausgeschlafen, als wir aufwachen überrascht uns dieser Ausblick aus dem Fenster.

Guayaquil unser heutiger Zielort befindet sich nicht direkt am Meer sondern an dem Fluß Guayas, daher der Name. Die Artania muss also etwa 60 km flußaufwärts fahren. Beim Blick über den Fluß fühlt man sich fast wie auf dem Amazonas. (also nur fast, der ist 1. auf der gegenüberliegenden Seite dieses Kontinentes und 2. um ein vielfaches größer)

Trotzdem, sehr beeindruckend wie wir über das tiefblaue Wasser durch den Dschungel gleiten.

Dass diese Tour nicht so ganz unproblematisch ist wie es scheint erklärt uns dann auch gleich Kapitän Mühlebach über Bordlautsprecher. Auf dem rechten Bild seht ihr gut die normale Wasserlinie. Aufgrund der geringen Niederschläge in den letzten Monaten führt der Guayas viel zu wenig Wasser, da fehlen über 2 Meter. Unter dem Kiel hat unser Kahn manchmal nur noch 1 m "Luft" und Sandbänke sind schon zu sehen. Etwas heikel das Ganze, aber wir fahren unter Lotsenbegleitung weiter. Kapitän Hansen hat vor 3 Jahren mal die Artania auf dem Amazonas festgefahren, da hing die dann über einen Tag im Schlick - war sicher kein großer Spaß für alle Beteiligten.

Begleitet werden wir auf jeder Seite von einem Schlepper, die sollen uns beim Manövrieren unterstützen falls Grundberührung erfolgt. Brauchen die aber zum Glück nicht.

Wie oft in kleinen Häfen gibt es kein Kreuzfahrtterminal sondern die Schiffe laufen den Containerhafen an. Ist aber o.k. nur die großen Containerhäfen machen störenden Krach. Als wir an der Pier festmachen begrüßen uns schon einheimische Künstler die mit Trommeln, Trompeten und südamerikanischen Tänzen eine tolle Willkommensshow für uns bereit halten.

Vielleicht kann man es auf dem Foto erkennen: Der Waserstand ist so niedrig, dass die Gangway leicht bergauf angebracht werden muss. Das ist so natürlich nicht vorgesehen, und die Crew braucht fast 45 Minuten bis das Ding zur Benutzung vom Sicherheitsoffizier freigegeben werden kann.

Guayaquil ist mit knapp 2,3 Mio. Einwohnern die mit Abstand größte Stadt in Ecuador, erheblich größer als die Hauptstadt Quito. Hier wurden die ersten Freiheitskämpfe gegen die Spanier geführt, und hier wurde auch die Unabhängigkeit Ecuadors ausgerufen.

Wir werden mit Bussen  die paar Kilometer in das Zentrum gebracht. Die Fahrt führt uns durch teils recht elende Viertel, teils durch eingezäunte und bewachte Wohnanlagen der Mittel- und Oberschicht.

Wir laufen an der sonnigen Corniche entlang vorbei an zahlreichen originalgetreu restaurierten historischen Gebäuden und fast noch mehr Polizei. Alles wird bewacht und beschützt, in wenigen Wochen finden Präsidentenwahlen statt. Und das mit dem Wahlkampf hat hier noch seine ursprüngliche Bedeutung 😅. Gar nicht so einfach ein Bild ohne Uniformträger zu machen. Natürlich werden wir auch in das Nationalmuseeum geführt - aber das ist eher was für die Eingeborenen - wir finden da wenig Interessantes für uns, es wird halt die Geschichte der Befreiung zelebriert. Kurios das Auto vom 1. Präsidenten zum Beispiel oder die uralten Schrumpfköpfe irgendwelcher Dschungelindianer.

Schön in einem kleinen Park gelegen befindet sich der Dom von Guayaquil. Drumherum unzählige Händler und Straßenverkäufer die alles Mögliche feilbieten. Lustig was hier so los ist.

Conny ist plötzlich gar nicht mehr so begeistert von diesem Park, sie entdeckt einen etwa 50 cm goßen grünen Leguan 😱. Und dabei bleibt es nicht, dutzende von den lieben teils recht bunten Tierchen bevölkern den Park und werden von den Dombesuchern fett gefüttert.

Die Suche nach dem Bus für die Rückfahrt gestaltet sich ein wenig schwierig, aber irgendwann haben wir ihn. Dann geht es vorbei an dicht bebauten Hügeln mit bunten Häusern und an großen Parks.

Zurück auf der MS Artania erleben wir dann das letzte Ablegemanöver unserer Reise. Die "Grand Lady" gleitet bei untergehender Sonne langsam Richtung Pazifik. Anlässlich der letzten Ausfahrt genehmigen wir uns ausnahmsweise einmal ein Gläschen Sekt 😉 und prosten uns bei der Fahrt auf dem Guayas zu. Wir erleben eine tolle Abendstimmung auf dem Fluss mit warmem Licht und irren Eindrücken (unter anderem "Nebensonne" - ja so heißt das). Schaut euch die Bilder an, ich denke diese werden vielen sehr gefallen. Mit einem Bild zur "blauen Stunde" verabschieden wir uns für heute.


Montag 23. Januar 2017

 

- Seetag-

0 Kommentare

Teil 7: Calao und Lima/Peru - Rückflug über Madrid nach Berlin (Tag 17-19)


Dienstag 24. Januar 2017

Heute ist nun der letzte volle Tag auf der MS Artania. Wir haben, da auf See wieder recht lange geschlafen und ausgiebig gefrühstückt. Schon seit 2 Wochen fahren wir mit einer von Phönix Reisen geschenkten Flasche Sekt über die Meere, und die Pulle soll nicht noch weiterreisen.

Also machen wir auf "unserer" Terrasse einen Sekt- Frühschoppen und hauen uns den vergorenen sprudelnden Traubensaft in den Kopf. 🥂

Das Schiff fährt relativ dicht unter Land Richtung Lima, genauer nach Calao der Hafenstadt die dazu gehört. Heute werden wieder Viecher fotografiert, eine Möve zieht unserem Schiff vorbei und wir sehen unserer großen Freude oft und viele Delfinschulen die offensichtlich auf Nahrungssuche sind. Je weiter wir nach Süden kommen desto unwirklicher wird die Stimmung über dem Meer. Es ist sehr diesig und auf dem Pazifik kräuselt sich kaum eine Welle. Erinnert an "the fog".

Irgendwann können wir durch den Nebel dann die Konturen der dem Hafen vorgelagerten Inseln erkennen und beim Näherkommen schälen sich die Umrisse der Berge heraus. Darauf wächst: nichts, Wüste. Und wir sind hier auch in einem Wüstengebiet das sich bis in die Anden hineinzieht. Der Dunst entsteht durch die hohe Lufttemperatur und den kalten Humboldstrom der hier an die Oberfläche kommt. Regnen tut es hier max 3 mm im Jahr.

Vor uns sehen wir dann auch gleich die Häuser von Calao und Conny hat endlich wieder Handyempfang - neueste Bilder von den Enkeln werden betrachtet. Vor dem Hafen liegen noch wartende Frachter, wir fahren aber gleich zu unserem Liegeplatz. Gegenüber liegt mal wieder die Black Watch, auch die werden hier wohl einen Passagierwechsel vorzunehmen.

 

 

Zügig steuert unser Kapitän an den Kai wo wir das letzte Anlegemanöver für diese Tour erleben. Die Artania wird festgemacht, Motor aus und Ruhe. An Land warten schon die Busse für die Ausflügler, da sind wir dieses Mal nicht dabei, wir gehen nur kurz von Bord um kleine Andenken an den Ständen zu kaufen. Heute Nachmittag ist Kofferpacken angesagt, denn morgen Vormittag geht es für uns dann endgültig von Bord.


Mittwoch 25. Januar 2017

 

Fertig haben wir gepackt. Die Koffer vor der Kabinentür wurden bereits heute Nacht von der Crew weggebracht und wir haben unsere Kammer auch bis 8:00 Uhr geräumt. Das Schiff bereitet sich auf einen Passagierwechsel vor, ca. 600 gehen von Bord und 400 neue Gäste kommen an. Beim Blick heute Morgen Richtung Meer wieder "the fog" der unheimliche Nebel, Schiffe sind nur zu erahnen. Beim letzten Spaziergang über das Deck macht ein Tankschiff fest, die Artania muss Treibstoff bunkern für die anschließende Pazifik Überquerung.

Dann war's das 😔

Unser Bus wartet um 11 Uhr und wir haben ausgeschifft. Ein letzter wehmütiger Blick auf unser schwimmendes Hotel die MS Artania und wir fahren los. Tschüss "Grand Laddy" bis vielleicht irgendwann wieder an Bord.

Der Flieger geht ja erst heute Abend und es ist noch recht viel Zeit. Wir haben bewusst den Ausflug nicht gestern gemacht sondern quasi als Transfer zum Flughafen gebucht damit der Tag nicht so lange wird.

Raus gehts aus dem Hafengelände in den Stadtteil Calao den wir auch schnell durchfahren. Gästen wurde gestern von der Reiseleitung dringend aberaten hier zu Fuß zu laufen - die Polizei am Eingang lässt aber auch gar niemenden ohne Taxi oder Bus passieren.

Unser Ziel ist das Zentrum von Lima. Lima ist eine Stadt von über 10 Mio Einwohnern, die in teils ärmlichen teils extrem luxeriösen Wohngebieten lebt. Ein für den Kontinent ungewöhnlich breiter Mittelstand ist hier ebenfalls zu Hause. Nachdem wir durch die Favela's durch sind erreichen wir die breite Küstenstraße die direkt nebem der Steilwand zur hoch gelegenen Stadt verläuft. Auch wir fahren dann hoch und schauen uns die Reste einer Maya..... nein wir sind in Südamerika: Inkapyramide an die mitten in einem Wohngebiet aus kleinen fast europäischen Häusern steht.

Danach werden wir in ein Hotel in der Nähe gebracht wo wir im Restaurant ein sehr wohlschmeckendes Mittagessen erhalten. Gestärkt geht es weiter zur Steilküste. Und die ist von hier oben atemberaubend. Auch heute bilden der kalte Humboldstrom und die heiße Luft wieder ein schönes waberndes Nebelgewand. Das ganze Grün wird mit Wasser aus Stauseen in den Anden erhalten, durch Lima läuft nur ein recht kleines Flüsschen aus dem Hochland. Unten im Wasser ein viele Surfer neben dem großen Strandrestaurent. Schaut euch die Fotos an, es sind etwas mehr, wir sind halt recht begeistert davon.

Satt sehen geht nicht, wir müssen weiter. Es geht in ein recht wohlhabendes Viertel wo wir vieles aus dem "alten" Lima sehen können, nicht uninteressant, dass hier mal eine Straßenbahn fuhr, deren letztes Examplar noch ausgestellt ist.  Dann noch ein kurzer Besuch im eigentlichen Zentrum mit Kathedrale, Museeum und Regierungspalast. Dort sehen wir dann auch recht häufig Bewohner aus dem Andengebiet von Peru. Bei der Weiterfahrt überqueren wir noch den kleinen Fluß und haben Sicht auf den hier wohl unvermeidlichen Hügel mit dem Elendsviertel. Die großen sozialen Ungerechtigkeiten und Probleme sind hier in der so unterschiedlichen Stadt unübersehbar und dürften bei der hohen Geburtenrate auch nicht geringer werden.

Dann haben wir es geschafft, wir sind am Flughafen, gönnen uns einen Burger und den letzten südamerikanischen Gerstensaft. Dann auf ins Flugzeug, eine A340-600 der Iberia. Vor uns liegen nun 11 Stunden bis Madrid.

Haben wir gut hinter uns gebracht und sind nun nach den Irrwegen des Flughafens nach dem Terminalwechsel in einer A320 der Iberia Express auf dem Weg nach Berlin Tegel, also weitere 3 Flugstunden.

Überraschend schnell und problemlos läuft die Einreise in Tegel. Die Koffer sind unglaublich hurtig auf dem Band, Zollkontrolle entfällt. Seit wir die MS Artania verlassen haben sind wir nun mehr als 24 Stunden unterwegs.

Wir sind froh, dass Andrea und Erik uns direkt am Terminal abholen, weil so ein wenig "fertig" sind wir schon. Aber auch hungrig - die Bordverpflegung bei Iberia ist recht schlicht. Im Pula Grill in Berlin findet dann diese lange, schöne, interessante und tolle Tour ihr Ende. Das war's dann - danke für die Geduld das alles zu lesen und bis zur nächsten Reise.

Conny & Klaus on Tour


0 Kommentare

Abu Dhabi und Dubai - März 2017

Diese Reise war irgendwie schon eine Weile im Hinterkopf. Wir waren ja schon drei Mal vorher in Abu Dhabi und wissen was uns dort erwartet. Warum also schon wieder? Na ja, weil Klaus einen runden Geburtstag hat und sich vor der Feier drücken will. Älter werden fällt so im kleinen Kreis nun mal leichter. Die Tour haben wir dann recht kurzfristig gebucht und los geht es.

Samstag 18. März 2017 

Wir fahren zum S-Bahnhof Junfernheide, stellen unser Auto ab und auf geht es mit dem 109er Bus nach TXL. Dort geraten wir mitten in einen Feuerwehr- und Polizei- Großeinsatz. Irgeneine Gaskartusche mit Pfefferspray ist im Abflugbereich A7 explodiert und es wurde teilgeräumt. Wir haben ja das Gruselterminal C - da können wir dann ruhig einchecken. Nun haben wir Hunger und Durst. Peiffedeckel würde der Saarländer sagen - nach 21 Uhr hat das Restaurant geschlossen. Ditte iss Berlin. Die sind an den Flughäfen hier alle nicht so recht sauber im Kopf. Also in Terminal C zum "Wendy's" Handfood essen. Und: "Ditte iss Berlin" die Burger und alles andere Warme war nach Conny's Bestellung "aus" also Klappstulle essen. Danach noch im Abflugbereich einen "na-ja" Wein aus Plastepulle und Plastebecher und auf geht es zur A330-200 "D-ALPI". Dort habe ich dann aber mal so richtig was von Platz: XXL Seat gebucht, eine Wohltat für meine langen Haxen und ein ganz angenehmer Nachtflug nach AUH.

Sonntag 19. März 2017

Gut angekommen und die Einreise flott hinter uns gekriegt. Auf geht es mit dem Bus auf die Hoteltour - wir sind natürlich wieder die letzten (die aussteigen dürfen). Es geht vorbei an der Sheikh Zayed Moschee und den Ethihad Towers (spielen später auf der Reise noch eine Rolle) in unser Touristenhotel "le Meridian". Das ist ein sehr ordentliches Mittelklassehotel, etwas in die Jahre gekommen, aber sauber und mit vernünftiger Verpflegung und schönem kleinen Strand. Dort werden wir zu unserer Freude gleich eingecheckt und können uns auf dem Zimmer umziehen und dem geplanten Nichtstun am Strand nachkommen. Ach ja - und deutsches Bier gibt es im "all inclusive" Paket auch. Prost.

Also verbringen wir einen richtig schönen, ruhigen, sonnigen und heißen Tag mit Faulenzen am Strand. Super. Das Mittagessen nehmen wir im Italienischen Restaurant ein, das ist im "all invlusive" enthalten. Abends dann nach einem schönen Spaziergang am Hotelstrand besuchen wir dann das griechische Restaurant, was ebenfalls inclusive ist, Nach drei Gläsern Wein haben wir dann nach einem langen Tag eine schöne Bettschwere und verfrachten uns in die Betten.

Montag 20. März 2017

Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es für uns gleich wieder an den Strand. Von dort haben wir  einen kurzen Blick auf den Hafen wo die MSC Marvillia gerade festgemacht hat. Die Temperatur nähert sich schon am Vormittag wieder den 30 Grad und die Sonne sehen wir nur durch einen gelblichen Schleier Wüstensand. So schlimm haben wir die Sand-Staubbelastung in den Emiraten noch nicht erlebt, die Sicht wird immer bescheidener.

Nach dem Mittagessen beschließen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Corniche zu machen. Das sah doch auf der Karte so nahe aus. Na ja, drei Kilometer müssen wir dann laufen bis wir die Strandpromenate erreicht haben. Hier hat man einen schönen Blick auf Teile von Abu Dhabi und den Hafen. Doch auch hier ist die Sicht durch den Staub getrübt. Zum Glück haben wir eine Flasche Wasser dabei - das tut in der Hitze gut. Vorbei an den schönen Anlagen der Corniche spazieren wir durch einen älteren Stadtteil Abu Dhabi's wieder zurück zum Hotel wo wir den Reststaub mit einem kühlen Bitburger hinweg spülen. Beim Blick auf die Wetterkarte befürchte ich bereits das Schlimmste für morgen.

Dienstag 21. März 2017

Die Scheichs behalten mich jetzt wahrscheinlich hier. An meinem Geburtstag schüttet es hier am Morgen wie aus Eimern, ein Wunder für die Wüste und ich befürchte dass die mich als Regenmacher ansehen und nicht mehr ausreisen lassen. Es ist ein Regen wie ihn seit der Prophet Ibrahim um die Kaaba marschiert ist nie wieder eines Menschen Auge hier erblickt hat.

Um die Mittagszeit hört der seltsame Spuk dann auf, und wir laufen in der nun klaren Luft auf die andere Seite der Bucht wo wir uns die Neubauten ansehen wollen. Hier ist eine Klinik für Superreiche errichtet worden und direkt daneben ein dekadenter Einkaufstempel für eben diese Kundschaft.

Am Abend heißt es: duschen, pudern und fein anziehen. Eine Limousine wartet vor dem Hotel auf uns und bringt uns zu den Ethihad Towers, genauer gesagt zum höchsten Turm davon und noch genauer ins Jumeira Hotel. Heute ist 60er Geburtstag (Oh jeh, als Bayern Fan ein 60er ) und da haben wir eine besondere Location zur Feier ausgewählt. Das Hotel ist ein 5 Sterne Schuppen mit allem was in den Emiraten so dazu gehört: Protz, Prunk und Glanz. Wir fahren zunächst in die 72. Etage in "Ray's Bar" wo wir den fantastischen Ausblick auf die Stadt genießen und zur Einstimmung zwei schöne Gläser Wein trinken.

Dann geht es noch eine Etage höher ins "Ray's Grill" Restaurant wo für uns ein Tisch direkt am Fenster reserviert ist. Hier wird uns für reichlich Kohle ein extrem tolles und umfangreiches Abenmenü kredenzt. Wir sind sehr begeistert vom Essen, dem Ambiente, dem Ausblick und dem ganzen aufmerksamen Service der uns zuteil wird. Zum Dessert noch eine kleine Aufmerksamkeit vom Hotel. Das ist mal eine tolle Geburtstagsfeier. Glücklich und zufrieden fahren wir zu später Stunde die 73 Stockwerke nach unten und lassen uns wieder in unser (gewöhnliches) Hotel bringen.

Mittwoch 22. März 2017

Heute scheint wieder wie wir es uns erwartet haben die Sonne. Doch die Kaltfront die gestern den Regen brachte wirkt noch deutlich nach. Mehr als 23 Grad bringt das Thermometer auch am Mittag nicht zu Stande. Schade aber für einen Mitteleuropäer um diese Jahreszeit gut auszuhalten.

Am Nachmittag klettern wir dann in eine Taxe und lassen und die 150 km nach Dubai bringen - unser 6. Besuch in dieser Metropole. Wir wollen einfach noch einmal die Fontaine am Burji Khalifa bei Nacht sehen. Danach noch ein kurzer Besuch in der Dubai Mall, dem größten Einkaufszentrum der Welt bevor wir uns wieder nach Abu Dhabi bringen lassen.

Donnerstag 23. März 2017

Kurzurlaub ist vorbei, wir stehen zeitig auf und frühstücken nur ganz kurz. Schon um halb acht werden wir mit dem Bus zum Flughafen gebracht und treten den Rückflug an.

Nah dem Start haben wir noch einmal einen schönen Blick auf Abu Dhabi (schon wieder mit Staub) und einen ruhigen Rückflug auch über die verschneiten Berge im Inneren der Türkei. Der Flug führt uns in Rumänien über die Donau zurück nach Berlin. War alles leider wieder viel zu schnell vorbei. Es waren schöne fünf Tage, und wir freuen uns nun gleich schon darauf wenn es wieder heißt: Conny & Klaus on Tour

0 Kommentare

Im Januar 2018 heißt es dann "Unterwegs in Asien"



Im März/April 2019 geht es dann von Südamerika ins Mittelmeer