Teil 1: Von Oranienburg nach Havanna (Tag 1-3)

Los geht es am Sonntag den 08.01.2017 mit dem Zug von Oranienburg nach Frankfurt ins Steigenberger Airport Hotel.

Der Hinflug erfolgt am 09. Januar 2017 im Vollcharter mit Condor B767-300 von Frankfurt nach Havanna.

Mit der MS Artania fahren wir dann von Kuba über Mexiko, Belize, Honduras und Guatamala nach Colon/Panama.

Dort erwartet uns der Höhepunkt der Reise, die Durchfahrt durch den Panama Kanal. Wir werden die alten Schleußen benutzen und viel Historie sehen.

Nach Durchfahrt des Kanals nehmen wir Kurs Richtung Süden und werden den Äquator überqueren, bevor wir im gleichnahmigen Land in Manta anlegen.

Der Abschluss unserer Reise wird in Lima/Peru sein. Von dort geht es mit Iberia A340-500 zurück nach Europa, genauer Madrid. Letztes Teilstück dann mit Iberia Express von Madrid nach Berlin.

(Bild: Phönix Reisen, Bonn)

 


Sonntag der 08. Januar 2017 Bereits kurz vor 5 Uhr sind wir auf den Beinen. Duschen, Tasse Kaffee trinken, nochmal die Checkliste durchgehen ob wir nichts vergessen haben. Gepackt hatten wir ja schon die beiden Tage davor. Dann Stulle schmieren und schon ist es sieben Uhr. Überpünktlich steht Davis vor der Haustür um uns zum Bahnhof zu fahren. Der RE 5 ist genauso pünktlich und ab gehts es nach Berlin HBF. Zu unserer Freude steht der ICE nach Frankfurt schon im Gleis und wir können bis zu Abfahrt ins Warme. Danach folgt eine schöne Fahrt durch die verschneite Republik nach Frankfurt/Main. 

 

 

Stippvisite in Eppstein bei Sabine, Patrik und den beiden Enkeln und schon müssen wir mit dem Sixt-Car nach Frankfurt. Mühle abgegeben und auf mit dem Shuttle Bus ins Steigenberger Airport Hotel. Immer wieder schön vor einer weiten Reise hier zu übernachten

Montag der 09. Januar 2017 Nach einer doch recht kurzen Nacht geht es wieder mit dem Hotel Shuttle um 7:00 Uhr zum Terminal 1.

 

Einchecken bei Condor wie immer rucki zucki und auf zum Frühstück. Denken wir zumindest, aber wie so vieles an diesem Tag noch - schon am Anfang geht es schief.

 

Unser Abflug der DE 9430 ist in C 4, leider hat dieser Bereich keine Verbindung zum Hauptbereich so dass wir nach passieren der Sicherheitskontrolle festsitzen. Eine Flasche Wasser und für jeden ein Toast- Sandwich müssen genügen.

 

Der Abflug verzögert sich wegen Nebels (verzögert haben sich die Anflüge - aber dadurch sind natürlich auch die Abflüge betroffen) um eine halbe Stunde was an diesem Tag das kleinere Problem ist.

 

 

Abflug auf der Startbahn West und ab geht es über Kaiserslautern, nördlich von St. Ingbert vorbei über die Städte Luxemburg und Paris hinaus über die Biskaya auf den Atlantik.Wir haben das Premium Menü vorbestellt und müssen die Pastapampe der anderen Gäste also nicht verzehren.

 

 

Über der Biskaya wird der Flug verdammt unruhig, sogar der Service muss wegen Turbolenzen für fast 2 Stunden eingestellt werden. Die weitere Reise dann angenehmes Flugwetter, es geht über die Azoren und die Bahamas (Bild Nassau) zum Anflug auf Havanna wo wir fast planmäßig landen.

 

Bei der Einreise dann das gewohnte Durcheinander das Gäste in solchen Ländern meist erwartet. Gepäck kommt auf zwei Bändern, Passkontrollen langwierig, Zollkontrolle undurchschaubar. Haben wir wie immer alles gut hinter uns gebracht.

 

Von der Reederei Phönix-Reisen ist nichts zu sehen - ungewöhnlich, so was waren wir nicht gewohnt und haben das von denen auch nicht erwartet, denn Gäste holt man am Flughafen ab. Zumal es sich um einen Vollcharter handelt bei dem alle Fluggäste aufs Schiff wollen. Also raus aus dem Gebäude, da stehen ja schließlich "moderne" Busse in einheitlichem Look. Die Fahrer zeigen sich halbwegs informiert dass welche ankommen und zum Hafen wollen. Prächtiges Chaos beim Koffer Einladen und Sitzplätze erwischen. Irgendwann geht es dann auch los und wir können erste Eindrücke von Kuba und Havanna erhaschen.

 

Nach ca. 45 Minuten stehen 6 Busse in 2er Reihen vor einem Gebäude (das Hafengebäude wie sich später herausgestellt) und warten und warten und warten. Nach etwa 1 Stunde dann das Zeichen „alle raus“. Koffer suchen, Partner suchen und im chaotischen Gedränge rein ins Hafenterminal. Langsam liegen bei einigen die Nerven blank - noch immer keiner von Phönix-Reisen und der Artania zu sehen.

Auf Geheiss eines „wichtigen“ Arbeiters alle Koffer auf der Anlieferstraße abstellen und hoch zur Abfertigung Richtung Schiff. Eigentlich kaum vorstellbar, aber hier herrscht ein noch erheblich wüsteres Chaos. Drängelnde ungeduldige Abreiser und drängelnde ungeduldige Anreiser müssen sich eine Sicherheitsschleuse teilen - jede Gruppe in die andere Richtung. Immer noch niemand von Phönix zu sehen. Stellt euch mal vor wie das so ist: 535 Gäste verlassen das Schiff und über 600 wollen rauf - gleichzeitig !!!!!

 

Irgendwann ist plötzlich der stellvertretende Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer im Gewühl und versucht mit lauter Stimme etwas Ordnung in das Durcheinander zu bringen, was ihm nach einer halben Stunde sogar leidlich gelingt. Irgendwann sind wir dann alle reichlich verschwitzt und genervt endlich eingecheckt und es geht endlich zum verspäteten Abendessen was die Crew bis 24:00 Uhr anbietet. Da liegen wir aber schon geschafft von der Anreise, dem Essen und zwei Cuba Libre in der Kajüte und pennen tief und fest.

 

Die Auflösung für die mehr als ungewöhnliche Abreiseveranstaltung liefert der Kreuzfahrtdirektor Thomas Gleiss am gleichen Abend in einer ausführlichen Erläuterung.

 

In aller Kürze: die kubanischen Behörden ließen die MS Artania mehr als 36 Stunden nicht einlaufen, obwohl drei Hafentage mit Passagiertausch vereinbart waren. (Auch die Dreharbeiten im Land waren schon lange vorher beantragt und genehmigt worden).

 

Wir sind gelandet, da war das Schiff noch gar nicht an der Pier festgemacht. Die Phönix Truppe musste für 300 Passagiere die Flüge umbuchen, das Gepäck musste raus, die Kabinen vorbereitet werden u.s.w. - Die Mannschaft von der MS Artania hatte so gewaltig viel um die Ohren - die konnten uns gar nicht abholen.

 

Also unter diesen Umständen unseren Dank dass wir willkommen waren, eine frische Kabine vorgefunden haben und ein köstliches Abendessen serviert wurde.

 Nach dem Stress und dem feinen Abendessen noch an der Phönix Bar einen Cuba Libre genehmigen und dann ganz toll und entspannt schlafen - wegen Zeitverschiebung bin ich aber schon sehr früh wieder raus aus den Federn und drehe erst mal eine Erkundungsrunde über das Schiff.

 

Schön so morgens ganz alleine rumzulaufen. Auch schön die Sicht auf Havanna bei Dunkelheit. In der zentralen Hafennähe ist vieles renoviert, je weiter weg desto heruntergekommener ist die Bausubstanz. Erinnert deutlich an Oststädte zur Wendezeit - nur noch ausgeprägter.

 

Danach Frühstück und die Information , dass wir den Hafen um 12 Uhr auf behördliche Anordnung verlassen müssen - alle Landausflüge also gestrichen. Naja, wenigstens bleiben uns noch zwei Stunden um Havana zu Fuß zu erkunden, das muss reichen (wir hatten eh nur eine 4-stündige geführte Fuß- Tour gebucht.

Im Anschluss dann noch einige Aufnahmen aus Havanna / Stadt und für Freunde des gepflegten Automobils einige schöne Havana Car Pics.

Viel Spaß beim Ansehen. (Hochaufgelöste Fotos können bei mir nachgefragt werden - betrifft fast alle Aufnahmen)

Wie ihr seht haben wir doch noch ein paar schöne Eindrücke in Havanna sammeln können (viel mehr kommen im Fotobuch und im voraussichtlich 3-teiligen Film).

Also uns hat der doch recht kurze Aufenthalt gut gefallen - die freundlichen Einwohner und das gesamte seltsame Stadtbild haben uns beeindruckt. Wie wird sich das nun in den nächsten Jahren verändern?

Also ab zurück zum Schiff, und da heißt es dann auch gleich "Leinen los" und ablegen. Das Schiffstyphon ertönt noch drei mal über die Altstadt und die Ausfahrtsmelodie erklingt. 

 

Unsere Schiffsreise hat nun tatsächlich begonnen - und wir freuen uns auf die nächsten Tage und tollen Erlebnisse wir die kleinen Kinder.

 

Nachfolgend noch ein paar Bilder vom Ablegen der MS Artania, dem schönen Blick auf die Corniche und die Oldtimer, die beiden Teile des Fort's zur Hafenbefestigung, die Neustadt Havanna's, die MSC Armonia und die weitere Ausfahrt in die karibische See, vorbei an Kuba Nord. Auf gehts zur Insel Gozumel / Mexiko.