Teil 7: Calao und Lima/Peru - Rückflug über Madrid nach Berlin (Tag 17-19)


Dienstag 24. Januar 2017

Heute ist nun der letzte volle Tag auf der MS Artania. Wir haben, da auf See wieder recht lange geschlafen und ausgiebig gefrühstückt. Schon seit 2 Wochen fahren wir mit einer von Phönix Reisen geschenkten Flasche Sekt über die Meere, und die Pulle soll nicht noch weiterreisen.

Also machen wir auf "unserer" Terrasse einen Sekt- Frühschoppen und hauen uns den vergorenen sprudelnden Traubensaft in den Kopf. 🥂

Das Schiff fährt relativ dicht unter Land Richtung Lima, genauer nach Calao der Hafenstadt die dazu gehört. Heute werden wieder Viecher fotografiert, eine Möve zieht unserem Schiff vorbei und wir sehen unserer großen Freude oft und viele Delfinschulen die offensichtlich auf Nahrungssuche sind. Je weiter wir nach Süden kommen desto unwirklicher wird die Stimmung über dem Meer. Es ist sehr diesig und auf dem Pazifik kräuselt sich kaum eine Welle. Erinnert an "the fog".

Irgendwann können wir durch den Nebel dann die Konturen der dem Hafen vorgelagerten Inseln erkennen und beim Näherkommen schälen sich die Umrisse der Berge heraus. Darauf wächst: nichts, Wüste. Und wir sind hier auch in einem Wüstengebiet das sich bis in die Anden hineinzieht. Der Dunst entsteht durch die hohe Lufttemperatur und den kalten Humboldstrom der hier an die Oberfläche kommt. Regnen tut es hier max 3 mm im Jahr.

Vor uns sehen wir dann auch gleich die Häuser von Calao und Conny hat endlich wieder Handyempfang - neueste Bilder von den Enkeln werden betrachtet. Vor dem Hafen liegen noch wartende Frachter, wir fahren aber gleich zu unserem Liegeplatz. Gegenüber liegt mal wieder die Black Watch, auch die werden hier wohl einen Passagierwechsel vorzunehmen.

 

 

Zügig steuert unser Kapitän an den Kai wo wir das letzte Anlegemanöver für diese Tour erleben. Die Artania wird festgemacht, Motor aus und Ruhe. An Land warten schon die Busse für die Ausflügler, da sind wir dieses Mal nicht dabei, wir gehen nur kurz von Bord um kleine Andenken an den Ständen zu kaufen. Heute Nachmittag ist Kofferpacken angesagt, denn morgen Vormittag geht es für uns dann endgültig von Bord.


Mittwoch 25. Januar 2017

 

Fertig haben wir gepackt. Die Koffer vor der Kabinentür wurden bereits heute Nacht von der Crew weggebracht und wir haben unsere Kammer auch bis 8:00 Uhr geräumt. Das Schiff bereitet sich auf einen Passagierwechsel vor, ca. 600 gehen von Bord und 400 neue Gäste kommen an. Beim Blick heute Morgen Richtung Meer wieder "the fog" der unheimliche Nebel, Schiffe sind nur zu erahnen. Beim letzten Spaziergang über das Deck macht ein Tankschiff fest, die Artania muss Treibstoff bunkern für die anschließende Pazifik Überquerung.

Dann war's das 😔

Unser Bus wartet um 11 Uhr und wir haben ausgeschifft. Ein letzter wehmütiger Blick auf unser schwimmendes Hotel die MS Artania und wir fahren los. Tschüss "Grand Laddy" bis vielleicht irgendwann wieder an Bord.

Der Flieger geht ja erst heute Abend und es ist noch recht viel Zeit. Wir haben bewusst den Ausflug nicht gestern gemacht sondern quasi als Transfer zum Flughafen gebucht damit der Tag nicht so lange wird.

Raus gehts aus dem Hafengelände in den Stadtteil Calao den wir auch schnell durchfahren. Gästen wurde gestern von der Reiseleitung dringend aberaten hier zu Fuß zu laufen - die Polizei am Eingang lässt aber auch gar niemenden ohne Taxi oder Bus passieren.

Unser Ziel ist das Zentrum von Lima. Lima ist eine Stadt von über 10 Mio Einwohnern, die in teils ärmlichen teils extrem luxeriösen Wohngebieten lebt. Ein für den Kontinent ungewöhnlich breiter Mittelstand ist hier ebenfalls zu Hause. Nachdem wir durch die Favela's durch sind erreichen wir die breite Küstenstraße die direkt nebem der Steilwand zur hoch gelegenen Stadt verläuft. Auch wir fahren dann hoch und schauen uns die Reste einer Maya..... nein wir sind in Südamerika: Inkapyramide an die mitten in einem Wohngebiet aus kleinen fast europäischen Häusern steht.

Danach werden wir in ein Hotel in der Nähe gebracht wo wir im Restaurant ein sehr wohlschmeckendes Mittagessen erhalten. Gestärkt geht es weiter zur Steilküste. Und die ist von hier oben atemberaubend. Auch heute bilden der kalte Humboldstrom und die heiße Luft wieder ein schönes waberndes Nebelgewand. Das ganze Grün wird mit Wasser aus Stauseen in den Anden erhalten, durch Lima läuft nur ein recht kleines Flüsschen aus dem Hochland. Unten im Wasser ein viele Surfer neben dem großen Strandrestaurent. Schaut euch die Fotos an, es sind etwas mehr, wir sind halt recht begeistert davon.

Satt sehen geht nicht, wir müssen weiter. Es geht in ein recht wohlhabendes Viertel wo wir vieles aus dem "alten" Lima sehen können, nicht uninteressant, dass hier mal eine Straßenbahn fuhr, deren letztes Examplar noch ausgestellt ist.  Dann noch ein kurzer Besuch im eigentlichen Zentrum mit Kathedrale, Museeum und Regierungspalast. Dort sehen wir dann auch recht häufig Bewohner aus dem Andengebiet von Peru. Bei der Weiterfahrt überqueren wir noch den kleinen Fluß und haben Sicht auf den hier wohl unvermeidlichen Hügel mit dem Elendsviertel. Die großen sozialen Ungerechtigkeiten und Probleme sind hier in der so unterschiedlichen Stadt unübersehbar und dürften bei der hohen Geburtenrate auch nicht geringer werden.

Dann haben wir es geschafft, wir sind am Flughafen, gönnen uns einen Burger und den letzten südamerikanischen Gerstensaft. Dann auf ins Flugzeug, eine A340-600 der Iberia. Vor uns liegen nun 11 Stunden bis Madrid.

Haben wir gut hinter uns gebracht und sind nun nach den Irrwegen des Flughafens nach dem Terminalwechsel in einer A320 der Iberia Express auf dem Weg nach Berlin Tegel, also weitere 3 Flugstunden.

Überraschend schnell und problemlos läuft die Einreise in Tegel. Die Koffer sind unglaublich hurtig auf dem Band, Zollkontrolle entfällt. Seit wir die MS Artania verlassen haben sind wir nun mehr als 24 Stunden unterwegs.

Wir sind froh, dass Andrea und Erik uns direkt am Terminal abholen, weil so ein wenig "fertig" sind wir schon. Aber auch hungrig - die Bordverpflegung bei Iberia ist recht schlicht. Im Pula Grill in Berlin findet dann diese lange, schöne, interessante und tolle Tour ihr Ende. Das war's dann - danke für die Geduld das alles zu lesen und bis zur nächsten Reise.

Conny & Klaus on Tour


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